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Meine Entfernung vom Traumschiff ist kein Grund zur Sorge, gar zum Erschrecken: Der Vorgang ist für mich völlig normal. Quasi immer nach Abschluß eines Romans bin ich in den je nächsten gesprungen und darin untergetaucht. Das wird uns die Lektoratsarbeit sogar erleichtern, weil ich dann nicht mehr so libidinös mit dem Traumschiff verbunden bin – was den kritischen Blick stärkt; das Empathische – unbedingt nötig für meine Poetik – wurde ja vorher geleistet (sollte jedenfalls geleistet worden sein; die bisherigen Reaktionen auf den Roman zeigen, daß es der Fall war).
Wichtig für den Vorschautext, glaube ich, wäre allerdings, daß wir (…) rein auf dem Schiff bleiben, dabei das melancholisch-Schöne in den Vordergrund stellen, vielleicht die fliegenden Mantas erwähnen, gern auch die Feenseeschwalben; das Sterben könnte zwar benannt werden, jedoch nur, in Umschreibung, als ein Ungefähres; so auch die späte Verliebtheit Lanmeisters in Katheryna und das Wunder der Zikaden, die Verwandlung der Sperlinge. Auch die vielen Mit-, bzw Binnengeschichten sollten erwähnt werden, das Erzählerische sollte im Vordergrund stehen. Eine duftige Sprache wäre schön, die etwas von der Schwebe vermittelt, in der sich der alte Mann aufhält, Sonnenuntergänge, Wolken, Formationen des Wassers.
Wenn Du so etwas hinbekämest, wäre das toll. Ich schaute danach noch mal drüber, fügte vielleicht hier und dort etwas ein oder formulierte leicht um. Zuletzt sollte es sich der Verlag ansehen und ebenfalls noch einmal feilen, mit seinen Erfahrungen von Lesererwartungen/-hoffnungen. Mir selbst ist solch ein Draufblick fremd – Dir, wie ich glaube, genauso. Jedenfalls ich bin zu anders – insgesamt, in Leben, Fühlen, Denken, Meinen -, als daß ich die den Buchmarkt bewegenden Reize wirklich verstehen könnte; manchmal ahne ich was, dann wird mir aber, um es emotionslos auszudrücken, noch fremder zumute, als ich gegenüber der determinierten Alltagswelt wahrscheinlich sowieso bin, und ihrem Bedürfnis nach Ablenkung, bzw. Sublimation. Mir fällt dann immer sofort Adorno ein.
(…)
Arbeitswohnung)