Nach dem Bloomsday. Das Neapel-, nämlich ArbeitsSchonWährendDerRückreiseJournal des Montags, dem 17. Juni 2013.

9.25 Uhr:
[ICE FFM-Berlin.]
Das nenn’ ich ein Glück: Heute morgen kam die Nachricht, der von mir gebuchte Zug nach Berlin falle aus, bzw. gehe nur bis Fulda; danach überschwemmungshalber allerlei Umgesteigerei zwischen und bis Hannover, kein Halt in Spandau usw. Also entschied ich mich, „untenherum“ zu fahren, also den ICE über Leipzig zu nehmen. Aber als ich am Hauptbahnhof ankam, punktgenau, kann man sagen, hatte die Deutsche Bahn bereits wieder umdisponiert. Jetzt geht der Zug bis Fulda und fährt von dort aus ohne einen weiteren Halt bis Berlin durch. Besser kann’s für mich gar nicht gehen, also in solch einem quasi-Sprinter zu sitzen; möglicherweise werde ich nun wieder sehr viel früher am Berliner Schreibtisch sitzen als erwartet; zumal habe ich hier im Zug ein Abteil mit freier Tischfläche.

Feines Seminar in Lüneburg gestern; sechs Studenten, bissi knapp besucht also, aber gute intensive Arbeit deshalb möglich, vor allem ein freies Gespräch über Verschulung und aber die „eigentliche“ Idee von Universität: Schlüssel für Falltüren, unter denen sich Welten befinden. Usw. Dann mit dem Taxi zum Bahnhof; nur wenig verspätet der Zug nach Hannover, dort gleich Anschluß, um fünf Minuten nach 20 Uhr war ich in Frankfurtmain und mußte sechs Minuten aus die UBahn warten, in denen mich >>>> Oberländer anrief, wie lang ich noch brauchte. – Man wartete dei fünfzehn Minuten noch, dann ging Eva Demski nach vorn und las eine nach dem Stricknadelprinzip gewählte Ulysses-Stelle:

Ihr folgte Oberländer mit einem feinen Auszug aus dem Nausikaa-Part, der in der Tat ausgezeichnet zum folgenden Giacomo Joyce paßte:

Daniel Jurjew, der nunmehr Reicherts Übersetzung vortrug, hastete ein bißchen sehr durch den Text, dessen lyrische Weiten deshalb in keiner Weise deutlich wurden. Also holte ich, als ich mit >>>> Schulzes und meinen Übertragungen aufs Podium getreten war, etwas aus und erzählte, worum es in diesen frühen Notaten eigentlich gehe. Dann las ich alternierend nur fünf Stellen des Buches, je im Original und je den beiden deutschen Versionen; teils das Englische zwischen das Deutsche gestellt, teils ihm voran. Ich ließ mir viel Zeit gerade für die Deklamation. Leukert hat mitgeschnitten; sowie ich das Tonfile habe, werde ich’s Ihnen, wahrscheinlich über Youtube – verfügbar machen; dafür wird’s dann in Der Dschungel einen stehenden Link geben. Ich denke, daß das auch in >>>> Abendscheins Interesse liegt. Vielleicht aber werde ich Schulze selbst, wenn ich ab Mitte Juli wieder in Amelia sein werde, seine Passagen sprechen lassen und das dann, einkopiert in den Lesungsmitschnitt, einstellen. Mal sehen.

Jetzt geht es erstmal wieder ans Neapelstück, das ich nun mit Kraft vorantreiben muß, zumal ich ab morgen abend wegen >>>> des Festivals jeden Tag in der Oper sein werde – hübsch für das Sporttraining: allabendlich zwanzig Kilometern Radfahren zu meinem täglichen Laufen hinzu. Gestern setzte ich allerdings aus; ich hätte es zeitlich nicht untergebracht. Sündigte auch, trank zwar nach wie vor keinen Alkohol, aber aß mit Sahne angemachten Salat, Salami, fetten Käse und Brot. Das muß heut wieder weggelaufen werden; mal sehn, was nachher die Waage anzeigt.

So. Nach >>>> Neapel.

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