Siebenter Produktionstag: abermals Gerichtsvollzieher, nämlich die Nummer 8. Das Arbeitsjournal des Freitags, dem 15. Februar 2013. Auch zu Argo (ff).

10 Uhr:
[In der Arbeitswohnung mit den Stax auf den Ohren.]
Seit sechs Uhr morgens sitze ich schon an der Neu-Montage des Gerichtsvollzieherstücks, achte jetzt sehr auf das, was man als Geschichten empfinden kann (und, klar, soll). Etwa 26 Minuten liegen nun schon an. Gutes Gefühl. Die Depression von gestern, das lähmende „gecheitert zu sein“ ist beiseitegelegt. Zudem läuft parallel die Vorbereitung der Argo-Lesungen im Herbst. Zweidrei Absagen gab es, übliche Begründung: nicht bekannt genug usw., Furcht vor leeren Rängen oder: alles schon geplant; aber davon laß ich mich gerade nicht beeindrucken, sondern argumentiere. Immerhin weiß ich genau, was für ein Ding Argo und das gesamte Anderswelt-Projekt tatsächlich ist, in ästhetischer, aber auch in politisch-moralischer Hinsicht und wie viele tatsächlich-Geschichten in ihm erzählt sind. Es gibt dergleichen schlichtweg kein zweites Mal im deutschsprachigen Raum, jedenfalls nicht, soweit ich sehe. Eben das muß kommuniziert werden, bekannt werden, herumerzählt werden, weil der Betrieb tun wird, was er kann, das Erscheinen von Argo vergessen zu machen – und auch, daß es sich hier um ein Lebenswerk handelt.

Aber weiter mit der Montage und weiter mit den Briefen.
G a n z toll ist, daß für Veranstaltungen zu Argo sowohl >>>> Uwe Schütte als auch >>>> Christoph Jürgensen ihre Teilnahme als Gesprächspartner zugesagt haben; damit habe ich zwei der vitalsten Vertreter einer jungen, auch an den Neuen Medien orientierten Ästhetik an meiner Seite. Es geht um Avantgarde, nicht um widerstandslose Unterhaltung.
Wie gesagt: weiter mit der Montage.

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