wie in uns selbst die eigene Zelle den Feind hält
daß er sich nähren könne an ihr
der Krebs an der Liebe
jede Begegnung Metastase
jede Berührung letaler Aufstich voraus
uns in das Herz
uns in das Hirn
uns ins Geschlecht
wo wir das Messer noch drehen
bis nur Fleischmasse bleibt
von dem andren
blutig die esoterischen Finger ums Heft
Daß du verrottest
endlich –
Solch Harmonien, die uns betten.
aneinander gebunden … von leeren, schweigenden zeilen lieber ANH!
als treuer (nach(t))leser fragt man sich ja schon, wer oder was dem heutigen arbeitsjournal so stoisch leere zeilen eingeschrieben haben möge.
dies lesend, erahnt man, welches messer da wohin schnitt und schnitt und schnitt … tief. und dass dies daliegt, die bare, unerbarmte wunde. der sich beim lesen geradezu wundhäutisch nachspüren lässt. sprachlosigkeit in lyrik gefasst. chapeau!, der den „krebs an der liebe“ wenn nicht heilen, so zumindest wunddeckeln mag.
gerade insofern – verbundene – grüße: öygr
Kneten@Ögyr. Muß ich das Ding aber noch. Formal durchkneten, wozu mir gegenwärtig die Distanz fehlt. Das Gedicht hat noch keinen Rückgrat, also keine andere Rechtfertigung als die der Unmittelbarkeit. Poetisch ist das möglicherweise zu wenig. Das kann ich aber erst in, sagen wir, zweidrei Monaten beurteilen.
Was braucht das Gedicht? Ein Rückgrat? Vielleicht ist ***e s*** kein Säugetier? Sondern ein Reptil? Mit einer durchlässigen Haut.
(Ich habe es momentan sehr mit der Durchlässigkeit. Verzeihung. DAS spüre ich. „Es ist wie es ist und es ist fürchterlich.“ Sie wollten das nicht gelten lassen. Und werden nicht. Wie andersrum und anderswie ich gegen „Die Skizze eines Verunglückten“ anschreiben muss. Das ist trotzdem lebenslänglich. Es kommt darauf an, wie man es trägt. Doch ein Rückgrat? Vielleicht aber ein biegsames wie Bambus. Das ist keine Schwäche. Und: Das Gedicht trägt. Mit. Daran.)