Das vorletzte Irseer Arbeitsjournal, nämlich (8): Sonnabend, der 10. August 2012. Von einem Kunstsommerfest, das aber erst morgen erzählt werden kann. Noch braucht es Gnade vor Text.



6.55 Uhr:
[Kloster Irsee, 125.]
Das hat gestern abend, nachdem über den Tag die Nerven einiger schon einigermaßen blank gelegen, Spaß gemacht, die kleine Travestie hierüber. Das Gemälde hängt gleich, wenn man herauskommt, links neben unserem Arbeitsraum. G. hatte schon vorgestern spöttisch gemeint, wir sollten es zeigen, um das so Benedikte meiner Vorgehensweise angemessen vorzuführen und welche Tradition sie hat. Meine gütige Wesensart stimmte dem zu, auch wenn ich Bedenken trug, statt eines Seelensorgers solch einen Muselmann zu zeigen. Aber ich möge doch der Globalisierung gedenken –
Nun >>>> steht es also drin zum Lob literarischen Lehrens und wird meinen Ruf noch berühmen.

Der Tag wird, bis um 17 Uhr das große Fest eröffnet wird, den Vorbereitungen weitergelten; wir stellen aus Zitaten aus unseren Texten sowie denen der Gomringer-Klasse Bilder her, die von einem Beamer als „Glideshow“ an die Wand des Restaurants geworfen werden sollen, ihrerseits durchmischt von Fotografien, die während der Woche entstanden. Außerdem möchte ich noch Einzel- als Abschlußgespräche mit jedem Teilnehmer führen. Dann geht es ab in die Nacht. Den Literaturraum 128, einen Saal, werden wir, Gomringers und meine Teilnehmer, rund um die Festuhr be„spielen“; wir beiden Kursleiter werden uns mit kleinen Texten immer mal wieder dazumischen, so daß, stell ich mir vor und hoffe ich, bei aller Improvisation eine höchst lebendige Einheit entsteht, die zwischen traditioneller Lesung und Performance eine möglichst weite Spanne poetischer Möglichkeiten vorführt. Parallel werden alle anderen Veranstaltungen laufen: dreimal Ballett, davon einmal mit Chor, dreimal diese a capella, dazu die Kunsträume, vernissagen-artig, und vielleicht, in der Nacht, ein wenig Tanz: im Restaurant spielt eine Combo.

>>>> Schwäbischer Kunstommer 9
Schwäbischer Kunstommer 7 <<<<

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