III, 321 – Fallobst

Da ich mir vor kurzem damit geschmeichelt, nach Knoblauch riechende Fingerspitzen zu haben, stellte ich mir vor, ich sagte, nachdem ich mir etwas zugeknöpft (nu, meinetwegen die Hose oder einen Mantel): “Meine Finger riechen nach Knopfloch.” Jetzt, wo ich’s niederschreibe, klingt’s schon wieder schal und wäre eines Onocephalus würdig (vgl. Wieland, Aristipp: Eselskopf). Um dann gestern denselben Witz in ZT wiederzufinden. (begann Sie nicht schon nach Knoblauch zu riechen?!) (520 Mitte rechts im Typoskript) mit der Randglosse: (‘Knopploch’! = ‘Auge’!!-). So daß man füglich behaupten kann, Schmidt sei mein Epigone. Bzw., es spricht sich im Kopf herum, daß ich zum Nachtwächter der Kalauer geworden, weil ich wegen der Etyms jetzt nachsitzen muß (mein halbes Stündchen Entre-Chien-et-Loup-Gymnasium derzeit (‘lüpfen’!)).
Mit um so mehr Lust bescherte ich mir dann gestern Abend abermals aberwitzig nach Ablauch duftende Lingerfitzen. Und ich fürchte dasselbe Rituale fürs Danach in der dämmerösigen Zeit.
Komische Ideen (Urlaubsideen?) zur Zeit. Mir fiel das Wort “Turmalin” ein, dem über Knopfloch der Satz “Im Sprechen wird das Sagen erstickt.” voraufging. “Gott aber sprach…”. Aber sagte er etwas? Was sagt mir das? “Sprach der Rabe ‘Nimmermehr’”, aber sagte er das? Aber wie gesagt, Turmalin. Hinzu kam ein “eingemacht”, ein “gesammelt in spalieren”. Ziemlich würfelgeworfen: “Un coup de dés” (Mallarmé). “s’agite et mêle” (ebd.): er SAGET’s und meliert. Also mich auf Edensteine (daß es solche sind, bedachte nicht der l-lastige Kopf, sondern der Kompaßfinger, dem scheinbar das N lieber gewesen) konzentrieren oder vielmehr ihnen im Hinterstübchen auflauern.
Abgesehen von Hol-ihn-der-Döbel (Berge, Meere und Giganten) gibt’s da noch den Stifter mit seinen Bunten Steinen und bin arg versucht, mir sie trotz Bernhard anzutun: noch ein Österreicher (dieses “katholisch-nationalsozialistische Volk” (aber er hat, den ich ja auch noch weiterlese, schon seine Grandiosität in der Monumentalisierung des Negativen (wahrscheinlich ist es übertrieben, ihn als einen Erdogan der Verunglimpfung dessen zu definieren, was Prinz Eugen, der edle Ritter, den Türken einst verwehrt (die schiefen Schieferdächer der Wereld-Geschicht’, dies Geschiebe und Geschacher (nein, Bernhard gehört auch zu denen, die sagen)))! Bestellen? Hier steht ‘eigentlich’ nur der ‘Nachsommer’, und wahrscheinlich liegt wohlverborgen noch meine entsetzliche Seminararbeit darüber herum, die in einem vertrödelten Braunschweiger Sommer während der Olympiade in Moskau ‘entstand’ (der Herr Professor gab mir eine wohlwollende Vier).
Es scheint, wie dann beim Recherchieren herauskam, daß es im November einen neuen Handke-Roman geben wird: >>>> Die Obstdiebin. Noch ein Obstreicher.

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