Jetzt, da alles vorbei, auch die Beruhigungspille, daß am Nachmittag die Massengrill-Utensilien unten auf dem Platz fortgeschafft worden sind, schrieb ich gestern. Heißt: zwei Parkplätze mehr. Die ich zwar nicht brauche im Moment, denn den einen Ferrari (für den Fall der Fälle) trage ich in der Tasche mit mir herum, und der Rolls Royce liegt eh’ unterm Kissen, damit ich besser schlafen kann, aber man kann nie wissen. Eher ein Auf-der-Hut-sein, als ein Hut-auf! (Nee, such’ ich jetzt nich’, die Hut-auf-Hut-ab-Parodie bei Jean Paul. Ich wüßte nicht mal, wo anfangen. (Ick werd’ ma hüten)).
Er einst in Epidauros da mal
Die Sonne schien: es war eine Qual
Kauft’ sich ‘n Strohhut
Und sie: “Steht dir gut.”
Verdarb ihm so, verbibscht!, seine Wahl.
Überhaupt sehr eingezwängt in Fragnischen, deren Antwortnischen noch auf ihren Architekten warten: vorsichtich – jednfalls – wenichst(e)ns (ZT-Wörter). Liegt daran, daß ich die Beginnisse meines Schreibens hier in diesem Tagebuch derzeit formatiere, dabei zwangsläufig im Schneckentempo gegen den Strich, der ich bin, wi(e)derlese, eventuell korrigierend bzw. streichend (wobei ich noch zu zaghaft bin) aufarbeite. Einen Link setze ich nicht. Es ist selbst für mich eine Zumutung, diese Eheelendsendbeschreibung, schrieb ich gestern. Und wobei mich ständig dieses Wort “Zumutung” verfolgt.
In die Tage selbst schlich sich nun tatsächlich Ruhe, derer Herr zu werden ich abermals üben muß. So Kleinigkeiten. Das Essen beispielsweise. Seit zwei Tagen nichts auf dem Herd zubereitet. Brotfresser. Wortfresser. Und endlich heute das Römische Imperium zum Untergang gebracht. Thanks to Mister Gibbon.
Dennoch gestern ein Loch mitten im frühen Abend (die Fü(h)r-Abende). Und mochte dann doch mehr hier am Küchentisch sitzen zwischen Egger (“… Auen // (die zuen Augen) // (wachsen”) und Ibn Hamdis (“Aber als ich mich durch einen Schluck daran laben wollte, flatterte, ein umsichtig Vögelchen, sie hinfort. Nun sag’ mir einer von einer Sonne, die untergeht, wo sie aufzugehen pflegt”) und ging mir anschauen im Chiostro Boccarini >>>> diesen Film. Ein fiktiver Ort, meinetwegen in Kampanien, das Verweben antiker Riten mit Platzkonzerten und Hochzeitsklamauk. Eine Art anthropologischer Film auf dem Drahtseil einer gewissen Musik, in die sich zuweilen die Tarantella einwob. Es gab Momente, da mußt’ ich breit lächeln. Wahrscheinlich dann, als der Dorftenor auftrat und herzhafte Arien schmetterte. Das war grandios. Weil er nur sich meinte und sein Dorfpublikum.
Begegnungen auch, die sich heute wiederholten. Heißt: ein Wiedererkennen von Gesichtszügen, ohne daß man sich kennt, und dennoch ein freundliches Grüßen.
Und werde mich wieder mal an einer Aubergine versuchen, die ich in Scheiben geschnitten und gut mit Salz bestreut.