Mit „Black Swan”. Arbeitsjournal. Montag, der 31. Januar 2011.

17.43 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Ich habe jetzt wegen der Erzählung – und weil mir wegen des Umzugs eines Freundes, dem ich vorhin half, Zeit verloren gegangen ist – keinen Kopfraum für ein ausformuliertes Arbeitsjournal, – muß dies hier aber schreiben, weil ganz offenbar die meisten meiner Leser immer direkt die Arbeitsjournals-Rubrik gebookmarkt haben; ein Phänomen, das einer näheren Betrachtung ebenfalls wert ist. Offenbar zieht das scheinbar Private, das sie selbst doch immer so wert- und geheimhalten möchte, die Leute mehr an als das Literarische selbst. Da ist viel uneingestandener Voyeurismus in uns am Werk.

Spannend wird jetzt erst die Diskussion >>> da drunter, nachdem mich ein „Stuntman” erstmal bespucken mußte; überhaupt stehen die Leute mit ihrer Abfälligkeit um so schneller an den anonymen Recks, je weniger Kenntnis sie haben; – um von Tiefe zu schweigen. Dennoch. Die Diskussion bekommt Sinn.
Dann sah auch ich gestern nacht >>>> „Black Swan”. Der Film bewegte mich, berührte mich, aber verärgerte mich auch, und zwar alles so sehr zugleich, daß ich in Der Dschungel über ihn schreiben wollte, obwohl ich dafür, eben meiner Chapelle-Erzählung halber, überhaupt keine Zeit habe. Deshalb war ich ganz dankbar, als ich sah, >>>> daß sich Tainted Talents mit ihm beschäftigt. Dort habe ich dann auch kommentiert, ohne freilich so in die Analyse des Films einzusteigen, wie es angemessen wäre, um die Kritik an den Szenen konkretisieren zu können.

Weiter mit der Erzählung. Die Bar laß ich ausfallen; ich werde bis in die Nacht arbeiten und dann vielleicht noch auf ein Bier hinausgehn.

23.38 Uhr:
So. S e h r weit gekommen. Bis eben gearbeitet. Der Profi, wegen des gemeinsamen Biers, rief erst gegen halb elf an, habe dann aber noch zu tun gehabt, so daß er sich erst wieder vor zehn Minuten meldete. Da war es mir zu spät. Ich will heute pünktlich ins Bett, gleich, vor Mitternacht noch, damit ich morgen mal wieder pünktlich aufsteh um halb fünf und sofort an die Arbeit komm.

Die Diskussion um >>>> den heutigen Chapelle-Auszug ist wirklich noch einigermaßen fruchtbar geworden, >>>> die auf Tainted Talents gleichfalls. Das wird wohl auch noch weitergehen, aber nicht mehr mit mir.
Haben Sie eine gute Nacht.

8 thoughts on “Mit „Black Swan”. Arbeitsjournal. Montag, der 31. Januar 2011.

  1. Ich lese lieber ANH pur „weil ganz offenbar die meisten meiner Leser immer direkt die Arbeitsjournals-Rubrik gebookmarkt haben; ein Phänomen, das einer näheren Betrachtung ebenfalls wert ist. Offenbar zieht das scheinbar Private, das sie selbst doch immer so wert- und geheimhalten möchte, die Leute mehr an als das Literarische selbst.“

    Ich lese lieber ANH pur, die anderen Dschungel-writer interessieren mich ehrlich gesagt nicht oder nur am Rande.

    1. @Arbeitsjournal-Bookmarker. Die wenigsten Beiträge auf der Haupt-Site stammen von anderen Beiträgern; auf der Haupt-Site tauchen neben mir eigentlich nur gelegentlich findeiss und Frau Helbig regelmäßig auf, letztere ausschließlich mit kleinen Konzertkritiken. Und bisweilen findet sich dort auch ein Text read-Ans, die aber meist allein in der Gedicht-Rubrik schreibt. Die übrigen „Fremd“beiträger, etwa der mir enorm wichtige Bruno Lampe, gestalten ausschließlich die Tagebuch-Rubrik. – Insofern mag ich Ihr Argument nicht gelten lassen. Dennoch haben Sie selbstverständlich jedes Recht zu bookmarken, was Ihnen wichtig ist. Mir fiel nur einmal wieder das Phänomen auf.

  2. Voyeurismus Zitat: „Da ist viel uneingestandener Voyeurismus in uns am Werk.“ – Falsch, denn Ihr Blog scheint offensichtlich von vornherein auf nichts anderes aufzubauen!

    1. @gellini. Wenn dem so wäre, wäre meine These um so mehr begründet.

      Es ist dem aber nicht so, wie die Hauptsite zeigt. Doch Sie schreiben’s ja selbst: „scheint darauf aufzubauen“ – nämlich Ihnen, der oder die Sie b e w u ß t ungenau und sowieso nur flüchtig lesen. Daß Sie zudem Cellinis Name mißbrauchen, spricht so wenig für Sie wie die Feigheit, die sich in Ihrer Anonymität den Ausdruck erbricht. Aber ich gebe es zu: für solche wie Sie sind Menschen wie ich ein Problem: Meine Freiheit läßt Sie Nägel kauen. Auch da kann ich Ihnen nur Nachreifung raten.

    2. ich habe nicht gespuckt, nur eine konstruktiven Hinweis gegeben. Wegen der Quaste oder Jenny oder Löwin, mag sein, dass ich da was überlesen hab, aber wenn sie ihre Auszüge so reinstellen, dass man sie nicht im Zusammenhang sehen kann, ist das problematisch. Aus dem zweiten Absatz ging nicht hervor, dass die Löwin oder Jenny zwei verschiedene Rollen sind. So sichern Sie sich gegen Einwände ab und können wenn es haarig wird immer sagen: Sie kennen ja den Zusammenhang garnicht, oder sie lesen ungenau. Trotzdem missviel mir der Aufzählungscharakter und das leicht kolumnistische.

    3. „mißviel“. Die Auszüge sind verlinkt, so daß es niemandem schwerfällt, der will, die Zusammenhänge zu erfassen. Sie wollen aber nicht oder intellektuell können Sie nicht; jedenfalls ist das nicht mein Manko.

      Und es „mißviel“? – No more comment.

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