Viel zu frühes Herbstgedicht.

Hören wir Krähen fern durch die Stadt
krähen
von mittelmeerischer Haut

Regen geworden
Regen auf eure Schuhe
Mir sei sie gefolgt, meine See
Sie hab sich erkältet, mein Lieb

Auf ihrem Luftweg mir nach
ist sie trübe geworden
krächzen die heiseren Krähen
wie in Graues von den verkühlten Zikaden

Mein Licht
Mein Lauschen, mein Licht
solle dich wärmen, Regen
von mittelmeerischer Haut

Schwer fällt die Nässe und lichtlos
zuklamm
Zu nahe schreien die Krähen zufern

5 thoughts on “Viel zu frühes Herbstgedicht.

  1. Sie gefallen mir gut so weich. Es ist neu und das steht ihnen. Aber ich verstehe “zuklamm” nicht oder fehlt ein leerzeichen? Dann ergibt der satz aber keinen sinn

    1. @Sabine. “zuklamm”: zur Klamm, in die Klamm. Eine Klamme ist eine Enge, eine Schlucht, hier: Hausschlucht. In dem Sinn hab ich’s dann auch mit “zufern” versucht. Bis jetzt gefällt mir das ganz gut. Dafür ist mir momentan “heiser” ein Adjektiv zu viel, also da probier ich noch herum.

    1. @Peter Hauff. Bis jetzt denke ich über die Nietzsche-Nähe nach, die Sie bei diesem Gedicht zu verspüren meinen. Woher Ihr Gefühl? Stilistisch kann es ganz sicher nicht begründet sein, so bleibt nur der Inhalt. Ist es die Sehnsucht nach Süden, der für Klarheit steht – “Bläue”, um das mit Benn auszudrücken? Es wäre Nietzsches also nicht allein. Was einmal gut gesagt worden sei, sei ausgesagt damit? Es hat eine vollendete Liebe gegeben: jede weitere sei redundant?

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