III, 246 – Aufwartungen

Gestern war Zwischenreich, heut’ nach zehn Stunden Kandare fand ich mich wieder im Kopfsenat, beleibt das Belieben, die Beliebtheit (die ich nicht wirklich befürchte), die Beliebigkeit zu perhorreszieren. Eine Toga trug ich nicht. Auch nicht im Kopfsenat (Kopfsalat). Und gewisse akademische Körperhaltungen sind mir nicht eigen. Viel zu gymnastisch. Obwohl ich denke, kein schlechter Turner gewesen zu sein, bis der eine Knochen des linken Unterarms beim Aufstützen aufs Pferd aus dem Sprung heraus (in der Pubertät) zerbrach. Das Krankenhaus lag gleich neben der Schule. Und ich kam heim mit einem Gipsarm.
Es war eine Art textiles Vertrauen (Geprüft auf Schadstoffe nach pipapo (Warenanhängsel, die liegen geblieben waren und plötzlich unter irgendwelchen Papieren hervorlugten (wahrscheinlich das eine Handtuch damals im Juli))), das der inneren Ansprechperson widerfuhr, die auch nicht antworten durfte. Ich hatte die Antworten schon parat. Ich sagte immer nur “drei neunundneunzig”, und so konnte ich ungestört fortfahren. Denn gegen “drei neunundneunzig” ist kaum etwas einzuwenden.
Hierauf sprachen die Augen mit den schwarzen Rändern oben an den roten Blüten der Rosen, die immer noch vorgeben lebendig zu sein, wie ich. Während in all dieser Zeit sich die Wärmeblase bildete. Die Rede ist natürlich vom Stampfer. Wie er, der Ofen, nun endgültig heißen soll.
So einen kleinen schwarzen Rand bereitete mir auch Montaigne, als er davon sprach, daß Cato Hasenfleisch quasi als Arznei benutzte für seine Familie und besonders zur Erhaltung der Gesundheit seiner Frau. Indes gebärdete sich der Landstreicher, der sich auf dem Weg des Malers bei Bernhard in seinem ‘Frost’ (der nach wie vor fortdauert (links neben dem Hofeingang ein Wasseranschluss samt Zähler, aus dem Wasser heraus sickert: kaputtgefroren)) auf den Weg legt und sich tot stellt als sozusagen Hasenretter. Er erklärte zunächst, er habe das absichtlich getan. Er habe wissen wollen, daß das, was er sich vorgestellt, tatsächlich eintrete. Daß man nämlich ihn, den Toten, tatsächlich mit einem Stock umzudrehen versuchen würde, um sein Gesicht zu sehen. Dennoch sei ihm bei der Wahrnehmung der Schritte des Malers, dessentwegen er das ganze Spektakel vorgenommen, vorgekommen, als ginge er, der Maler, wie ein Hirsch, und diese Vorstellung sei ihm sehr angenehm gewesen, nämlich diese: ”Ein Hirsch macht mir seine Aufwartung”, hat er gesagt, und: “Das sei ganz als Poesie aufzufassen, als nichts sonst.”

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