Was ich als – zumal rasch hingeworfene Textarbeit – vortrug zu Cohen mit Ungaretti-Motto und Rockland-Schlenker (das City Lights Books-Edition steckte zwar in der Innentasche, machte dann aber daraus doch kein solches Spektakel wie die Chinesen in der Kulturrevolution mit den Worten des…), und landete schließlich bei den Heiden, in denen auch Dante vorkam, das war dann ein Gedicht von Cohen aus seinem ersten Gedichtband, den ich mir gestern Nachmittag in der Panik noch zur Gänze auf engl./ital. reingezogen, links und rechts nicht ein Komma auslassend. Ansonsten hätte ich gleich davonlaufen sollen.
Denn dann dieser >>>> Film (zumindest dieses Konzert, zwischen den einzelnen Darbietungen Interviews mit Cohen: what a noble man! (dacht’ ich), aber der Film dauerte sehr viel länger), der mich dann verstummte. Cohen, der mich nie wirklich interessiert hatte, war plötzlich Jemand geworden. An einem Samstagnachmittag und an einem Samstagabend.
Nochmal wird aber Cohen nicht sterben, so daß es mir für alle Zukunft erspart bleiben wird, über ihn aus dem hohlen Bauch heraus zu sprechen. Denn in der Hektik aß ich davor nur noch auf die Schnelle vier Miniwürstchen mit viel Senf und etwas Brot, das mit Käse verbacken war.
Wie ein Segen kamen dann heute nach dem Eichendorff, den ich vorgestern in seine Grabnische im Regal gelegt, Worte wie diese:
Sie können sich vorstellen, wie das ist, wenn man sich selbst aufschlägt wie ein Buch und lauter Druckfehler darin entdecken muß, einen nach dem andern, auf jeder Seite wimmelt es von Druckfehlern! Thomas Bernhard, Frost
Den Satz danach mag ich jetzt nicht unterschreiben. Denn der, der’s sagt, bezeichnet sie als meisterhaft.
Zwei gaben mir am Ende des Films ihre Händchen mit einer Art Verbindlichkeit, die mich sämtliche Kurse verlieren ließ. Hatten wohl nichts verstanden, denn als sie vor dem Film auftauchten, sprachen sie von nichts als von ihren Maremmen-Schäferhunden. Aber wahrscheinlich bin ich schon wieder dabei, Druckfehler zu produzieren. Denn im Grunde sprach auch ich bloß von meinen Schäferhündchen.
Ok, heute nur Druckfehler.
Erdbebenstoß gegen 14 Uhr. Ein Knarren und ein leichtes Pendeln dessen, was aufgehängt. Aber nicht so stark wie neulich.