Seit gestern salbe ich mich wieder. Irgendeine Dermatitis: gewisse Stellen auf dem Handrücken und auf dem Handgelenk. Warte ich zulange, tritt eine helle Flüssigkeit aus. Oft laufe ich mit einem Pflaster auf dem Ballen zwischen Daumen und Zeigefinger mal der linken, mal der rechten Hand herum. >>>>… die kleinen Finger, als ich mir’s erstmals ansehen ließ. Es berührt mich nicht wirklich. Es geht immer nur darum, das Unangenehme zu kaschieren. Meinetwegen in der Wortwendung, die ihm Geisterfahrung suggeriert. >>>>mein geist:der:zug.
Nein, die weitere Entwicklung des Gedankens gefällt mir nicht. Ist also zensiert. Erinnert ein wenig an die Schulkameraden im Dorf damals, von denen einer stets so etwas phantasierte wie: jeder in seinem Porsche auf der Dorfstraße und aufeinander los. Nujut, solange er’s nicht tat, und mir dafür, daß ich ihm seine Hausaufgaben machte, seinen Briefmarkenschatz plünderte, als Entgelt sozusagen, war’s zumindest damals in Ordnung.
Briefmarken? Wäre auch ein Thema. Und führte durchaus in tiefe Brunnen. Biographisch und psychologisch. Aber eben doch nicht zu Frau Holle. Also: not yet.
Im letzten Winter hat’s tatsächlich nicht geschneit. Nur ein hagelweißer Vormittag.
Weiß jezt (Jean Paul) die Patina des Knoblauch-Geschmacks in der Mundhöhle. Der Rest wird nebensächlich, wenn man dahingehend übertreibt.
Mit einem solchen Mundgeruch bleibt man besser zu Hause. Wo auch hingehen? Es ist Montag. Und im Hinterkopf Briefmarken kauen. Die Bachbriefmarke. 20 Pfennig. Standardbrief.
Bin aber dieweil bei “Claire de Lune” gelandet.
Der Zug steht völlig still.
Zwei Uhr: starker Mondschein, wenige Sterne.
Tomas Tranströmer: Gleise
Gesehen habe ich ihn nicht. Nur manchmal nachts, wenn er voll ist, scheint er auf mein Gesicht. Und ich werde einen Augenblick lang wach. Aber nicht wachsam.
Unmöglich zu singen heute nach dreißig Seiten Charta der Dienstleistungen. Korrekturlesen.