Glaubt an die Autonomie. Deshalb ist er falsch, deshalb ist es nötig, zur gebundenen Form zurückzukehren – zu irgendeiner Form der gebundenen Form. Wobei dieses Gebundene ein tatsächliches Zurück weder ist noch es sein kann, sondern ein Zurück in die Zukunft ist: weil aufgeladen mit der Erfahrung des „freien“ Verses, „freien“ Rhythmus‘.
Freilich, man kann sagen: in der Freiheit des Verses klingt die Utopie, doch wenn nicht zugleich ein schärfstes Bewußtsein unserer mehrfach geerdeten kausalen Bestimmtheit vor jedem Wort steht, in jeder Letter, dann handelt es sich pur um Täuschung, das ewige menschliche AlsOb eines Kitsches, den man zu retten versucht, indem weiter- und weitergelogen wird, bis das Gebilde eines Tages auseinanderbricht: im schlimmsten Fall in Form eines Krieges, in den milderen Fällen als Impotenz, bzw. Infertilität ganzer Kulturen: ganz so, wie Ehen hart zerbrechen oder sich weich auf das Schienengeleise der Gleichgültigkeit betten, des Ausharrens, des SichAbfindens, bis man den Endbahnhof erreicht hat, der Resignation heißt und im Altern für die senile Gattenwohlfahrt sorgt.
Vielmehr ist das nötige „Zurück“ in die Gebundenheit von Versmaß und Reim mit der Erfahrung von Freiheit, die eine tatsächliche (objektive) Freiheit gar nicht zum Grund hat und auch nicht zum Grund haben muß, in die Balance zu bringen: genau das bewahrt es vor Starrheit, bzw. vor leerer Repräsentanz als NurSchönKlang. Der alte Benn, möglicherweise, hat das gewußt. Deshalb muß man >>>> Astern immer zugleich mit >>>> Nachtcafé lesen.
Oder wir sagen: Ich w i l l die Lüge (weniger moralisch gesprochen: Ich will die Täuschung). Das ist ein andres. Dann ist der „freie“ Vers erlaubt. Aber dann steht man auf Seiten der >>>> Illusionisten.
>>>> „Freiheit“ des Willens (im Link: 6.51 Uhr).
Während ich >>>> Meere korrekturlese.]
nun, sie sagen es selbst, der freie vers ist gar nicht ungebunden. und, bitte, zu was genau aber sind wir denn nun bestimmt? ick weeß et nüscht. gedichte schreiben? vögeln? ehen zerbrechen? ehen stiften?
ich dachte immer, ich sei dazu bestimmt, bildende künstlerin zu werden, nie zu heiraten und auf gar keinen fall mir kinder ans bein zu wickeln, nun bin ich dichterin, verheiratet, und kinder finde ich in einigen fällen auch nicht mehr gar so schrecklich. gleichgültigkeit will sich nicht einstellen, und ich weiß nicht, ob meine ewigen gefühlsschwankungen besser sind, als ein vernünftiges ausharren und abwarten meiner launen manchmal wäre. dit kostet nämlich energie, ständig und immer alles und grundsätzlich in frage zu stellen, und die innere unruhe bringt einen dann u a nach sao paulo und wieder zurück, ich bin ja kaum mal wo angelangt, und wenn ich dann nicht mehr mag, pack ich meine sachen wieder. ich schreib einen gedichtband und denke, warum soll ich noch einen schreiben? andererseits, das kostet viel mehr energie, nicht noch einen zu schreiben, als einen zu schreiben. ich liebe einen mann und denke, warum soll ich noch einen lieben, andererseits, es kostet viel mehr energie, gefühle zu blocken, als gefühle durchzuwinken. bin ich jetzt dazu bestimmt, meiner bequemlichkeit nachzugeben, oder um halb fünf aus dem bett zu springen? mein körper sagt mir, kind, bleib liegen, sonst gähnst du um halb zehn, wenn du keinen mittagsschlaf machst, und wenn du den machst, läufste danach rum wie falschgeld. und mein gewissen sagt mir, wenn der wecker um halb sechs geht, da würde noch jemand liebend gern liegen bleiben, und mein herz erklärt sich manchmal solidarisch. ich glaub, meine bestimmung ist eine etwas andere als ihre. neulich dachte ich noch, meine bestimmung ist keine andere als mir ein paar flossen ans bein zu wickeln und auf den meeresgrund zu blicken.
@diadorim. Das ist mir alles viel zu einfach, viel zu sehr an der Oberfläche argumentiert. Mir geht es um etwas ganz anderes als um persönliche Innenwirren oder meinethalben auch persönliche Meinungen. Vielmehr – unabhängig von ihren jeweilen Äußerungsformen, die jeweils auch verschieden empfunden werden – das gehört letztlich alles in die Wahrnehmungspsychologie – geht es mir letztlich um Fragen möglicher Begründungen von Schuld, womit logischerweise die Frage nach der Freiheit einhergeht: Gibt es sie, oder empfinden wir nur etwas als Freiheit, das das völlige Gegenteil von Freiheit ist. Mit Bestimmung meine ich, mathematisch gesprochen, die notwendige und hinreichende Bedingung für eine Handlung, bzw. gibt es Handlungen, die keine notwendige und hinreichende Bestimmung haben? Ich weiß, daß es sich hierbei um eine sehr alte Frage handelt, schon Kant ist aus dem Zirkel nicht herausgekommen und mußte, um Moral allgemeingültig definieren zu können, Gott proklamieren, den er zugleich aus allen anderen Gedankenfolgen als unerkennbar herausnahm – und auch mit Recht herausnehmen mußte.
Man kann nun meinen, die Fragestellung sei selber obsolet; im Zeitalter der Globalisierung halte ich sie indessen für hochmodern und notwendig. Sie haben jetzt einfach den Begriff „Bestimmung“ falsch gelesen, obwohl ich oben deutlich schrieb, es gehe n i c h t um ein Handeln nach eines anderen, und sei es eines Gottes, Willen. Meine Position in dieser Sache ist recht klar: ich stehe auf der Seite der Physik, der Chemie, der Erzeugerkräfte von, wenn Sie so wollen, Trieben.
Zu Ihrem Einwand, der freie Vers sei, wie ich selber sagte, gar nicht „ungebunden“, ist zu sagen, daß man sich dann über den Begriff der Bindung klarwerden muß: was je damit gemeint ist. Selbstverständlich kann ich eine Form selber vorgeben, das rät ja bereits Hans Sachs dem Stolzing, nur löst sich dann schließlich jede Form in persönlicher Bestimmtheit auf, es gibt dann nicht mehr notwendigerweise ein Verbindendes, das außerhalb des je Einzelnen läge. Ist meine These aber richtig, derzufolge es solche verbindenden Kräfte geradezu naturähnlich gibt (ich möchte sogar sagen: als Natur, w e i l Natur), dann will ich, jedenfalls in meinen Versen, das in den Texten drinnenhaben, und zwar als Form. Darum geht es mir.
„Gibt es sie, oder empfinden wir nur etwas als Freiheit, das das völlige Gegenteil von Freiheit ist.“ demnach sind sie nach der suche von etwas wesentlichem? nun, darf man darwin, wie sarasin ihn versteht, glauben, mangelt aber unserer wie jeder anderer natur dieses wesentliche. die suche nach dieser wesentlichen kraft, die uns treibt, scheint mir aus einer tradition des denkens zu kommen, die eben noch von der tatsache übergeordneter strukturen kommt, auch freud argumentiert letztlich ja von etwas wesentlichem her. insofern argumentiere ich tatsächlich von der oberfläche aus, also von etwas, das keine wesenhaftigkeit verbirgt, die es offenzulegen gäbe. ich denke manchmal, man müsste wieder william james lesen. wenn sie sagen, sie stehen auf der seite der physik, der erzeugerkräfte, der triebe, dann klingt das, als sei es für jetzt und immerdar ausgemacht, was das sei, so als hätte es nie auch nur neue erkenntnisse, eben eine genealogie der naturwissenschaften, gegeben. ich ahne, was sie meinen, aber sie schlagen sich auf die seite, die letztlich genauso sehr gespenst wie unbewiesen bleibt, wie ein allmächtiger gott, wenn man sie als ebenso allwirkungsmächtig setzt.
sie fragen nach der schuld, wie antigone, der schuldlos schuldig gewordenen, ist es das, was sie umtreibt? warum?
Antigone. Ist als Beispiel sehr gut gewählt. Ja, der Begriff der schuldlosen Schuld spielt seit langem eine Rolle, vielleicht d i e Rolle in meinem Denken.
Warum? Etwa las ich gestern einen Bericht über das von Bush abgelehnte Gnadengesuch einer zum Tod Verurteilten. Etwa habe ich einige Jahre in Gefängnissen gearbeitet, das war die Zeit, da man noch von Resozialisierung sprach. Etwa stehe ich selbst in Zusammenhängen, die ich nur als „Verhängnis“ begreifen kann. Es gibt kaum eine Kunst, die mich so sehr beschäftigt, seit ich Junge war, wie jene, die sich mit dem Begriff der Tragik auseinandersetzt. Selbstverständlich hat auch das – ecco! – Gründe: notwendige wie hinreichende, u.a. hängt es ganz sicher mit meiner Herkunft zusammen und damit, lebenslang für sie haftbar gemacht worden zu sein, und zwar nicht nur von dummen Leuten. – Ihre Anspielung auf die Wechselwirkung hebelt vorgängige Prozesse, die nachgängige verursachen (ver“schulden“) eben nicht aus.
Umgekehrt: Wäre nicht eine – zugegebenermaßen ungewisse – Hierarchie vorgängig, würde keine Medizin funktionieren, und es wäre völlig überflüssig, bei Zahnschmerz zum Zahnarzt zu gehen; es wäre rein „Glaube“, und die Behandlung funktionierte mal und funktionierte mal nicht. Ebenso wenig würden je Autos zuverlässig fahren; wir könnten auch kein Getreide anbauen – um mit Recht (klimatische Güte vorausgesetzt) eine Ernte erwarten.
Mir liegt mehr noch als die Antigone Kleists Penthesilea: nirgendwo sonst prallt die (irrtümliche) Vorstellung von Autonomie so sehr mit Tragik aufeinander, wie in diesem Stück über Liebe, das kein zweites, das ich kennte, seinesgleichen hat. Nicht einmal der Tristan kommt da mit, weil er immer noch einen Zaubertrank braucht. In der Penthesilea wirken rein die vorgegebenen Strukturen, und keiner findet heraus.
und keiner findet heraus que triste!
aber vorgängige prozesse haben andere vorgängige prozesse, und nehmen auch nicht immer nur eine unausweichliche abfahrt, und es gibt phantomschmerz und placebo und dazu gibt es auch jede menge zeit zwischen den schlägen des schicksals und der nächsten wurzelfüllung, recht eigentlich gibt es ziemlich viel ‚dazwischen‘, aber es scheint ein großer reiz darin zu liegen vom jeweiligen anfang oder ende aus zu denken, eine situation zu beurteilen und ihre mechanik zu generieren. oder, anders, das zuletzt erlebte ordnet das vorgängige neu.
ich bin eine große verfechterein des dazwischens, der grauzonen, der tapetentüren, des jeitos, des kleinen drehs, der glücklichen stunden und zufälle, angesichts ihres unausweichlichen verrinnens.
ich kann mich an einen streit über schmidts seelandschaft erinnern, die amouröse urlaubsliebe am dümmer, die der krieg übrig ließ. natürlich sind selma und joachim nicht in der lage etwas von dem in den adenauernen alltag zu retten, wie sollten sie auch. andererseits sind sie aber in der lage, sich auf eine art und weise zu mögen, wie es nicht zuletzt durch den krieg und einer sich anschließenden experimentlosen zeit weiter verunmöglicht wurde. das ist so tröstlich, wie es verzweifeln macht. und wenn man sich kleist oder schmidt anschaut, dann muss man sich auch die bürgerliche gesellschaft anschauen, die etwas ermöglichte – die freiheit der partnerwahl – dem sie doch kaum den alltag zu bereiten im stande war, ja, vielleicht muss man sogar sagen, ist. und dennoch, ich glaub, es war theweleit, der dazu schrieb, anders als unvollkommen werden paarbeziehungen nie sein, aber es darum nicht zu versuchen, beckett flüstert mir: ever failed. no matter. try again. fail again. fail better. tragisch? komisch? ein bild für die götter? vielleicht. sollen sie doch darüber lachen, wer die chance vertut, dabei zu lachen, hat nicht gelebt.
ich weiß nichts von ihrer herkunft. sie sind viel zu jung, als dass man sie für irgendwas haftbar machen könnte, was entfernte verwandte betrifft, oder? ist, wer das tut, wenn nicht dumm, aber doch auf eine seltsame art befangen?
vladimir und estragon sind sehr kluge gesellen, das paar schuhe, das sie sich anziehen sollen, passt nicht, mit derridas restitutioenn darf man sogar bezweifeln, ob es überhaupt ein paar ausmacht, und ob die annahme des paars nicht die weiche zum gehen erst stellt? sprich, wir wirken auch immer daran mit, bedeutungen zu generieren und lassen uns einiges in die schuhe schieben, von dem ich nicht selten denke, es ist gleich viel, ob nun dieses oder jenes.
manchmal denke ich, sie müssen sich das alles gar nicht anziehen. sie müssen gar nicht ’so‘ sein, es besteht immer ein reiz in den zuschreibungen aufzugehen, aber es bleibt doch etikettenschwindel. in wasser löst sich das. sie sind autor, sie stülpen sich eh 24 mal am tag herum. was in ihnen wirkt ist eine ziemliche produktivkraft, damit treiben sie die dschungel, ihr rad, ihr cello und manches mehr an, was kein verhängnis braucht noch schafft. es ist.
man guckt und staunt und manchmal wundert man sich.
die mit jedem tag enger werdende welt, schon ohne pferdehals und pferdekopf (der indianerwunsch zählt zu meinen liebsten kafkastücken), und an allen enden fressfeinde, die zur umkehr raten, nur das letzte zimmer hatte ausgang und einer fand auch heraus; es dauerte nicht lange und andere folgten.
Daß einer hinausfinde und andere folgten. Ist Literatur. Mit einem Wort: Dichtung. Sie ist, wie die Göttinnen und Götter waren, das Versprechen auf Hoffnung. Wichtig, daß es das gibt (und w e n n es das gibt, wird es selber zur Triebkraft – was ich „Realitätskraft der Fiktionen“ genannt habe; gar kein Zweifel). Doch es b l e i b t Dichtung. „Die Illusion ist das Fleisch auf den Dingen“, Aragon, ebenfalls immer und immer wieder. Gewollter Illusionismus. Zu d e m allen: Ja. Dennoch tut Ihr – sehr schöner – Text so, als würde man vom Lesen satt, und als wählte man bei „freier Partnerwahl“ – die ich immer verteidigen werde – tatsächlich frei und als wäre – Ihre Zwischenräume – zwischen den Atomen — NICHTS. Das ist aber eben nicht wahr: es herrschen zwischen den Atomen, ja den k l e i n s t e n Teilchen sogar, enorme Kräfte, die, spaltet man die Teilchen, eine Energie freilassen, von der wir uns unterdessen leider eine ausgesprochen genaue Vorstellung machen können. Es ist schlichthin nicht Nichts, auch nicht im Zwischenraum, weder der Atome noch dem der innerpsychischen Vorgänge – w i e auch?, da es sich ja in allererster Linie einmal um chemische Prozesse handelt und in nächster Linie um gar nichts anderes als um chemische Prozesse. Aber selbst, wäre da irgend ein überweltlicher Einfluß zugange, ja wäre da Z u f a l l zugange, ließe es sich erst recht und nie begründet von Freiheit sprechen, sondern geradezu noch weniger, als wenn wir direktkausale Zusammenhänge konstatieren, bzw., soweit die Empirie belegt hat (das heißt: Versuchsergebnisse sind mit geringster Ausschlußwahrscheinlichkeit wiederholbar, also formalisierbar), mehrfach gebundene Kausalitäten, die auch Wechselwirkungen (ein ungenauer Begriff) einschließen.
Was Ihr „que triste!“ anbelangt, sage ich einerseits: ja, schon, aber dennoch ist es ein W u n d e r zu leben (jedes Stückchen Haut ist ein Wunder), andererseits nimmt diesem Wunder keine Genetik und keine sonstige Prägung etwas; wenn ich weiß, warum etwas so und so ist, heißt das doch nicht, daß es n i c h t ist. Das Wunder bleibt. Des Lebens. Der Sexualkraft. Des Geistes. Des Eros‘. Verstehen Sie mich recht: es geht nicht um Pessimismus; für sowas bin ich viel zu vitalistisch. Aber es enthebt mich nicht der Erkenntnis, bestimmt zu sein, und zwar bis in jedes Molekül meines Leibs, was eben bedeutet: auch meines Geistes.
Es gibt keine Leerräume. Gäbe es sie, übrigens, es wäre keine Kommunikation möglich. Und nicht möglich zu träumen, man finde hinaus. (Um the turn of the screw noch eine Windung weiterzudrehen: Man muß befähigt sein zu träumen; Befähigung aber setzt Gründe voraus: notwendige und hinreichende.)
ich muss mich ja auch wundern, aber da ich keinen schimmer hab, wie es ist, nicht zu leben, ist mir das wunder leben eben auch oft gerade so viel, wie die angst vorm nicht mehr wundern können, nämlich schlicht: kaum denkbar. und schlimmer ist die vorstellung, dass die andern, die man liebt, nicht mehr sein könnten, während man noch ist.
dass im dazwischen nichts sei, das sollte nun gerade nicht damit gesagt sein, im dazwischen liegt alles und vieles mögliche.
ein klumpen zellmasse und chemie, der aber darüber hinaus so was ersinnt – wegen mir alles dichtung -, das dann die chemie auch ganz gut mal rühren und schütteln kann. auch wenn das ja nicht mehr interessiert, wie die teilchen umgetrieben werden. toller typ, der neue bond, aber, can t help, warum wirken auf meine chemie eher solche kindergesichter wie casey affleck als coward robert ford?
so eine irgendwie seinsmächtige chemische integrationsmacht, die mich befähigt zu träumen, selbst wenn ich siech auf der matratze lieg, ich finde ja, ich hab auch ne ganze menge davon, dass ich aus der chemie bedeutung machen kann, die nicht allein in ihr aufgeht? was heisst hier, es ist nur dichtung? der werther muss übles angerichtet haben. gut, bin ich eben bestimmt, aber ich bestimme, dass ich den nächsten bond nicht unbedingt sehen muss, den nächsten coward ford aber unbedingt. und ein anderer bestimmte, nachdem er frau und sohn und sultanspalast verlassen hat, unter nem ollen bodhi tree erleuchtung zu suchen, und hat dazwischen von hedonismus bis askese einiges versucht.
und wenn wir alle dazu bestimmt wären, bilder zu malen, jede wette, schon beim malgrund und den farben werden wir uns nicht einig.
ich bin ja nicht mal dazu bestimmt, mein leben auch leben zu müssen. ich kann mich mit diesem ‚bestimmt‘ wirklich nicht gut anfreunden. ja, ich muss trinken, essen, schlafen, mich vor wärme und kälte schützen, offensichtlich müsste ich keinen sex haben, um meinen organismus zu erhalten, aber, zu meiner freude hat man das gadget trotzdem nicht vergessen. was will man sich also ob seiner bestimmung grämen? und wie daraus verhängnis generieren, wenn nicht durch dichtung?
nun ist das thema sicher nicht hinreichend damit umrissen, aber was soll mit derartigen bestimmungen denn bewiesen sein?
vom lesen wird man nicht satt, vom gucken allein kriegt man nur schwer nen orgasmus, und, natürlich, freie partnerwahl macht es nicht immer leichter, und wegen mir reagiert man bei relativ unterschiedlichem angebot trotzdem auf relativ ähnliche weise, mag ja alles sein, aber wenn man so viel anderes noch ersonnen hat, warum das alles immer wieder auf den einen nenner bringen? vielleicht haben wir uns schon bald, so als spezies, damit angefangen zu langweilen, und haben zum satt machenden auch noch ein paar höhlen bemalt, weils satt machende sonst so fad und geschmacklos blieb? und warum nur versucht ein großteil der menschheit orgasmen herbeizuführen mit partnern mit denen sie auch noch anderes eint? warum nur überlassen wir uns nicht all der chemie und den hormonen, wir steckten doch nicht von anfang an im stresemann? ich weiß nicht so genau, was ist und was nicht ist, ich weiß nur, es ist manchmal so und manchmal so und selten ist es immer gleich. hm. macht den text jetzt auch nicht besser, aber ich muss jetzt mal was essen.