III,103 – Eine Menge kleiner Inseln

Neverending funny days. Das beständige Bestaunen des Umstands, daß etwas fertig ist. Einen Ball indes gekonnt zurückgeschlagen: ein Text über eine Orgel. Aber das Vokabular zusammenzusuchen, hätte selbst bei “bloß” zweieinhalb Seiten einen halben Tag gekostet. Heißt: aus acht wird sieben, aus sieben sechs usw. bis es bei vier oder so wieder aufwärts geht. Ungläubig selbstverständlich, und daß ich heut’ um halb sechs angefangen, lag schlicht an einem Odonto-Problem, das im Lauf des Tages zwar wieder abgeklungen ist, aber vielleicht doch einen Besuch beim Odontoiatra ratsam sein läßt wegen des Wulstes über dem einen Zahn. Und früher oder später wird’s eh auf eine Avulsion hinauslaufen. In Polanskis Macbeth-Verfilmung gibt’s zumindest eine Nebenfigur, die, ziemlich entzahnt schon, eine Parodie auf sich selbst macht. Nett indes auch das Kfz-Italien: erinnerte mich per Mail daran, es sei diesen Monat fällig, was dem TÜV äquivalent, so daß wahrscheinlich auch ein Werkstatt-Besuch einzuplanen ist: Serviceheft. Um dann ohne Mäkeleien durchzurutschen. Nicht zuletzt wegen der Reifen. Das also auch noch. Und zusätzliche Kosten. So daß “er setzte sich ins Auto” eine fromme Phantasie gewesen, weil voll des Glaubens, umstellt von Fichtenwäldern auf dem grauen Band der Autobahn, die aber stille stehen und standen, und die wenigen Nadelbäume, die sich hier der Stadtmauer näherten, im Auftrag der Gemeinde vor Jahren abgeholzt wurden, um einem immer noch nicht fertigen Parkplatz mit einem Fahrstuhlturm von stilsicherer Geschmacklosigkeit Platz zu machen. Nö, mit Macbeth habe ich eigentlich doch nichts am Hut, was dessen Persönlichkeit betrifft. Und Lady Macbeth: nu ja. Ich wär’ ihr gestern fast wieder begegnet, aber sie saß eingesperrt bei der Neffenmutter, die informatische Hilfe brauchte, mit einem der Neffen zusammen, um für die Abschlußprüfung zu pauken. Da ‘mochte’ ich mit einem Aufatmen dann doch nicht stören. Und dann: school’s over. Aber keine wirklichen Interessen. Der eine will’s mit Wirtschaft, der andere mit Physiotherapie probieren. Good luck. Zum Abschluß nun die Rolle des Brotholers gespielt, der die Sätze, über den Platz gehend, “vielleicht zu einer Menge kleiner Inseln” macht, “zu deren Gemeinschaft Brücken und Fähren der Methode” fehlen (Hamann, Sokratische Denkwürdigkeiten: gestern vormittag klopfte recht forsch der Kurier an die Tür, sprach sogar meinen Namen “irgendwie” richtig und gleichzeitig falsch aus und überreichte mir sie), die der Platz nicht wirklich ersetzen kann, weil ihm das Wasser fehlt, auf dem man nicht gehen kann.

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