Es weht aus einem Gebäude. Mit zweiter Fassung.

Es weht aus einem Gebäude
ein langer, scharfer Wind
von böser, kurzer Freude.

Am Drahtzaun steht ein Kind,
das fängt ihn ein,
Sso klein es auch ist, und blind.

Selbst daß bisweilen wie von Chören
der Wind so aufboet,
kann es nicht schrecken noch stören

Steht ruhig da und fängt.
Die Fingerchen fassen
die rostigen Stacheln ganz fest,

bis aus des Hauses offenem Bauch
nur noch ein Hauch heranweht – Rest
von Wind durch den Spalt einer Tür

übern Hof in die kleinen Hände herfür,
die durch den Drahtzaun eben passen.
Dann, in sich verschlossen den Wind,

dreht es sich um, das blinde Kind,
und geht.

[Fassung vom Vortrag:
Es streicht aus einem Gebäude
ein langer Wind
Da sind keine Laute der Freude zu hören

In dem Hof steht am Zaun das Kind
Das fängt ihn ein
so klein es auch ist, und blind

Selbst daß aus dem Haus wie von Chören
die Warnung ein drohender Sturm wird,
kann es nicht stören

Steht da und sieht nichts und fängt
Steht am Zaun, die Fingerchen halten
die alten Stacheln ganz fest

Es hängt in dem Gebäude als Rest
taub weich eine Hülle
Seit ihr der Vater Wille entwich

strich was als Hauch erst, strich was als Wind
und fegt nun als Sturm aus dem offenen Bauch
durch die offene Tür in das offene Kind

das blind am Zaun steht und fängt.]


16 thoughts on “Es weht aus einem Gebäude. Mit zweiter Fassung.

    1. Ich sehe eine Wind durch den mit verlaub eine durchsichtige Bluse eines Engels hindurchschimmert, dieser Engel zieht alles in seinen Bann, bis ihm daran ist, möglichst viele in den Bann zu ziehen und damit in der stoischen Halbrichtung stehen zu bleiben, deshalb auch der Wind und das lange und das Kind das em Engel entgegenreitet, mit einem Hund unter dem Arm. Der Hund würde gerne treu sein, darf es aber nicht.
      Die Luft aber hat zu sprechen aufgehört, enttäuschend, die Wirkung zieht dahin in die düstere Welt des Ursprungs. Die Eizellen werden wund, der Ausgleich ist gesichert, das Leben treibt voran, es ist nichts geschehen.

    2. wieso reitet das kind? da ist doch gar kein pferd. und woher nimmst du den hund? sowieso, warum will ein hund treu bleiben, von dem gar keine rede ist? kannst du das mal erklären, deine interpretation? die sprechende luft verstehe ich noch, aber die düstere welt des ursprungs, echt kitschig. damit kann ich bei dem gedicht nun überhaupt nichts mehr anfangen

    3. Genau das könnte ich auch fragen, aber ich bin ja ein höflicher Mensch und das ist ja ihr Blog und es tut ja keinen weh schlechte Gedichte zu loben, also lobe ich es, ein wunderbares Gedicht

  1. Das fängt wunderbar an, aber nach der vierten Strophe haben Sie sich verlaufen, für mein Gefühl, und setzen – bemüht um mehr Bedeutung – zu störend nach Neuem greifend fort. Fängt-hängt und fest-Rest binden zwar klanglich an, aber die Hülle, der der Wille entwich scheint mir viel zu willkürlich herein geholt. Auch Hauch-Bauch kommt für mich zu sehr aus dem off. Dagegen dann wieder die offene Türe und der Sturm sehr schön, weil sie mit dem langen Wind und der Warnung und den Chören sich gut verstehen.
    Sicher nicht einfach, das einzubinden, ohne alles zu überfrachten Vielleicht machen Sie sich doch noch einmal daran.

    1. @Sumuze. Danke. Ich denke, Sie haben recht. “bemüht um mehr Bedeutung” schreiben Sie; ich glaube, es ist die Bemühung um eine Erklärung, und genau da hab ich mich verrannt. Aber es ist eh erst ein Entwurf; solche Texte brauchen Zeit. Und ich bin dankbar für Hinweise und auch dafür, den Kopf gedreht zu bekommen.

      (Später:) >>> Schaun Sie mal? Jetzt erklärt es weniger und ist dennoch sinnlicher. Wahrscheinlich fehlt immer noch etwas, aber das ist jetzt der Weg.

    2. Das ist viel besser, auch wenn der schöne Anfang (vor allem die erste Strophe, die es mir herzlich angetan hatte) daran glauben mußte. Und weniger zu erklären ist mir immer mehr. Zu viele Erklärungen klingen schnell altklug und streberhaft. Aber das ist sicher eine Frage des Geschmacks. Mich haben Ihre Zeilen jedenfalls sehr angesprochen und auch angeregt!

      some small items: ‘der Wind so aufboet’ und ‘die durch den Drahtzaun eben passen’ rütteln an meinen Ohren. Mir fiel ‘der Wind zur Boe wird’ ein, zum anderen habe ich an eine Zeile mit ‘Maschen’ darin gedacht, aber auch nichts gefunden, das Ihre Zeile verbesserte. Ich freue mich schon, wie Sie weitertüfteln.

    3. @ sumuze & a. / in spite of wie kann denn ein wind aus einem gebäude wehen der zudem noch lang und scharf
      ist ?

      da alleine kollabiert schon mein verstand und mein gefühl.
      ( präziser wäre es der wind fönte heraus und riecht nach haarspray )
      ich denke sowieso, dass der wind das kind in das gebäude hineinbläst.
      und da wird es nicht unbedingt glücklich – es sei denn es ist fantasielos und
      kollektivistisch durchtrainiert.

      ganz im allgemeinen : wahre liebe muss gar nicht loslassen – egal was passiert.
      sie kann auch nicht zusammendenken oder im zusammenhang projektieren.
      liebe ist letztlich immer einseitig – ein gefühl, das man schätzen kann +
      ZUSAMMENSAMMELN.
      und dann tritt man ab.

    4. ich sag dir eins alban :das ist das beste, so sieht es aus – und nicht anders.
      und es zeichnet dich echt aus, so jemand wie mir eine antwort schuldig zu
      bleiben.

      also alban – ich weiss ja echt nicht ob du der starke kerl bist.
      es gäbe anhaltspunkte welche eine frage in einem positiven sinne beantwortet als antwort DURCHAUS jene antwort in frage stellen könnte.
      ich frag dich – wo wäre dein schneid :
      auf seiten deiner verlogenheit alban ?
      aber du willst ja die lüge adeln ?

      ( ich werde das jetzt mal ausnahmsweise speichern und dokumentierfähig machen – mal schaun ob das was mit einer “theorie eines kybernetischen realismus” was zu tun haben haben könnte.

      dein knos.

      ps. – du wirst vor mir nicht kneifen alban.
      und wenn ich deinen kopf in kaltes wasser stecken muss.
      du wirst dich revidieren alban.

    5. ganz liebe grüsse von bellepHattt

      ja hi hey hab grad was abgenommen also jetzt nenn ich mich “die reiterin” also
      eigentlich eher die, die ganz sanft reitet mit den zaubersteinen was de manchmal
      so bekommst halt in shops, klappt und könnter ja mal ausprobieren also das ist geil.
      geil allem was geil ist und da hab ich echt noch ne meldung :
      also da geht es um folgendes :
      da ist einer der hat was drauf ( nein nicht herbst der ja sowieso ) nein der hat
      echt was drauf also und der typ macht mich an, läd mich ein in seine hütte und dann ist da genau dieses blau wie ich es zuhause neben meinem fernseher hab.
      also ich verdräng das erstmal und geh ins bad und schau mal was da so rumsteht
      und dann seh ich da was was mich irritiert was mich irgendwie einschränkt
      also sowas wie nen spiegel.

    6. kenn’ ich nicht, “bellepHattt”. Vor der Löschung gesichert:
      knotscher95 antwortete am 9. Aug, 06:20:
      ich sag dir eins alban :das ist das beste, so sieht es aus – und nicht anders.
      und es zeichnet dich echt aus, so jemand wie mir eine antwort schuldig zu
      bleiben – damit wirst du eins mit der welt..
      Antworten – Kommentar löschen
      albannikolaiherbst antwortete am 9. Aug, 07:05:

      “so jeman d e m”, knotscher95.
      So jemandem muß das heißen, Dativ: w e m eine Antwort schuldig zu bleiben; wem oder was… -.
      Antworten – Kommentar editieren – Kommentar löschen
      knotscher95 antwortete am 9. Aug, 07:07:

      alban, sie sind mir doch nicht gewachsen . sie haben doch keine einzige frage
      aufzuwerfen. ausgerechnet sie meinen für einen nono in die bresche springen zu müssen ? sie mit ihrem wagnermatsch
      und dann kommt mir noch so ein ifoner dawischeen der nur bullshit textet ?
      bin ich in der klapse oder wo ? was texten dsi hier für einen müll. und da soll ich noch lesen ? schöne grüsse von bellepHattt

    7. Einladung zum Probeliegen “alban, sie sind mir doch nicht gewachsen .”
      “bin ich in der klapse oder wo?“
      “und es zeichnet dich echt aus, so jemand wie mir eine antwort schuldig zu
      bleiben”

      Lieber Herr Knotscher,
      wir, die Nervenklinik in Ihrer Nähe, würden uns gerne über Ihren Besuch bei uns freuen. Bitte vereinbaren Sie doch einen Termin bei nächstbester Gelegenheit mit uns. Da wir aus Ihren Bemerkungen in diesem WebLog des Öfteren wirre Zeugnisse Ihrer inneren Zerrissenheit ablesen konnten, wäre eine zeitnahe Verbringung in eine unserer Einrichtungen von Nöten. Entscheiden Sie: kommen Sie selbst, oder wir lassen Sie holen – ein Service der Polizeidienststelle in Ihrer Nähe.

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