[Arbeitswohnung, 8.54 Uhr
Wasser fällt, die Löwin duscht]
Dies fand ich heute morgen zu >>>> Meere vor:
Leider habe ich mich an der fünf Sterne-Bewertung
des anderen Rezensenten hier bei Amazon orientiert,
den Kauf aber sehr schnell bereut und die letzten
20 Seiten nicht mehr gelesen. In dem Buch geht es
leider nicht um Liebe, sondern um Sadomasochismus
in seinen ekelhaftesten Ausprägungen (Anpinkeln etc.).
Zudem werden Frauenkörper extrem abwertend beschrie-
ben (z.B. die ausgeleierten Brüste einer Affäre des Prota-
gonisten…). Machismo ist hier ein noch zu wohlwollendes
Wort, Menschenverachtung trifft es besser. Ich kann
nur sagen, dass ich die Lektüre bereue und jedem
von (dem) Kauf abrate.
>>>> Quelle
Schaut man sich die anderen Rezensionen dieser Autorin an, weiß man, >>>> woher der Wind weht („Ich habe die gemahlenen Flohsamenschalen vor allem für die Herstellung von veganem Mozarella benutzt und dafür sind sie gut geeignet.“). Erstaunlich ist nur, daß derart politisch Korrekte bei amazon einkaufen, wiewohl sie doch wissen…
Jedenfalls war ich nicht, erstaunlicherweise, wütend, auch nicht verletzt, eher amüsiert – mal davon abgesehen, daß die Rezension dem Buch offenbar neue Käufer gebracht hat; plötzlich hat amazon zwar immer noch nicht viele, aber doch mehr Exemplare im Angebot als alle Zeit davor. Dennoch weiß ich nicht, ob man den Vorwurf der „Menschenverachtung“ unkommentiert stehen lassen sollte, ebenso wie den allerdings nur noch ermüdenden des Machismo oder die nun wirklich falsche Behauptung, es gehe in dem Buch gar nicht im Liebe, sondern „nur“ um Sadomasochismus, der, ja, eine Rolle spielt in dem – beiderseitigen – Versuch, die Ichgrenzen zu übertreten, quasi jede/r in den Leib des/r anderen einzudringen, völlig mit ihm zu verschmelzen. Das ist ja wahr, daß es sich nicht um eine „normale“, sagen wir bourgeoise Liebesgeschichte handelt. Indessen halte ich dafür, daß gerade in der Leidenschaft politische, bzw. erotische „Correctness“ völlig fehl am Platz ist. Jede und jeder weiß das auch. Aber es ist in den letzten dreißig Jahren wieder etwas hochgestiegen, daß davor aufgelöst worden zu sein schien: ‚Man tut es, aber sagt es nicht.‘ Dagegen, in der Tat, verstößt mein Roman. Ich erinnere mich, wie mich seinerzeit, als >>>> der Buchprozeß brandete, eine Filmregisserin, die einen Fernsehbeitrag über Meere drehte, mich fragte: „Warum müssen Sie immer so genau hinsehen?“
Leider habe ich mich an der fünf Sterne-Bewertung
des anderen Rezensenten hier bei Amazon orientiert,
den Kauf aber sehr schnell bereut und die letzten
20 Seiten nicht mehr gelesen. In dem Buch geht es
leider nicht um Liebe, sondern um Sadomasochismus
in seinen ekelhaftesten Ausprägungen (Anpinkeln etc.).
Zudem werden Frauenkörper extrem abwertend beschrie-
ben (z.B. die ausgeleierten Brüste einer Affäre des Prota-
gonisten…). Machismo ist hier ein noch zu wohlwollendes
Wort, Menschenverachtung trifft es besser. Ich kann
nur sagen, dass ich die Lektüre bereue und jedem
von (dem) Kauf abrate.
>>>> Quelle
Schaut man sich die anderen Rezensionen dieser Autorin an, weiß man, >>>> woher der Wind weht („Ich habe die gemahlenen Flohsamenschalen vor allem für die Herstellung von veganem Mozarella benutzt und dafür sind sie gut geeignet.“). Erstaunlich ist nur, daß derart politisch Korrekte bei amazon einkaufen, wiewohl sie doch wissen…
Jedenfalls war ich nicht, erstaunlicherweise, wütend, auch nicht verletzt, eher amüsiert – mal davon abgesehen, daß die Rezension dem Buch offenbar neue Käufer gebracht hat; plötzlich hat amazon zwar immer noch nicht viele, aber doch mehr Exemplare im Angebot als alle Zeit davor. Dennoch weiß ich nicht, ob man den Vorwurf der „Menschenverachtung“ unkommentiert stehen lassen sollte, ebenso wie den allerdings nur noch ermüdenden des Machismo oder die nun wirklich falsche Behauptung, es gehe in dem Buch gar nicht im Liebe, sondern „nur“ um Sadomasochismus, der, ja, eine Rolle spielt in dem – beiderseitigen – Versuch, die Ichgrenzen zu übertreten, quasi jede/r in den Leib des/r anderen einzudringen, völlig mit ihm zu verschmelzen. Das ist ja wahr, daß es sich nicht um eine „normale“, sagen wir bourgeoise Liebesgeschichte handelt. Indessen halte ich dafür, daß gerade in der Leidenschaft politische, bzw. erotische „Correctness“ völlig fehl am Platz ist. Jede und jeder weiß das auch. Aber es ist in den letzten dreißig Jahren wieder etwas hochgestiegen, daß davor aufgelöst worden zu sein schien: ‚Man tut es, aber sagt es nicht.‘ Dagegen, in der Tat, verstößt mein Roman. Ich erinnere mich, wie mich seinerzeit, als >>>> der Buchprozeß brandete, eine Filmregisserin, die einen Fernsehbeitrag über Meere drehte, mich fragte: „Warum müssen Sie immer so genau hinsehen?“
Vielleicht wäre es ganz gut, die Autorin der Rezension einmal darauf hinzuweisen, daß es eben andere Spielarten von Liebe gibt als allein die „vanillen“ und daß, etwa über die Hängebrüste einer Geliebten zu schreiben, keine emotionale Abwertung ist, sondern schlichtweg Beobachtung – auch dessen, was der Anblick auslöst – in Meere ja durchaus nicht Abgestoßensein oder ähnliches, sondern sexuell fast das Gegenteil. So mag der Machismovorwurf hingehen, an den ich überdies, so mißverstanden-falsch er ist, gewöhnt bin; die meisten Menschen sind naiv und dann schnell geschockt, wenn die Dichtung ihre aus Verdrängung entstandene moralische Anthropologie stört. N i c h t hin aber geht der Vorwurf der Menschenverachtung; schon gar nicht in einem Buch, das Verfallenheiten darstellt und vor allem die Not der Geliebten, der Frau eben, so sehr in den Mittelpunkt stellt: Es ist ja nicht Fichte, der hier obsiegt, sondern Irene geht unangefochten, zumal und zurecht bewundert, aus dem Buch.
Wir haben unterdessen nicht nur noch die Tendenz, nicht mehr sagen zu dürfen, was ist. Wir halten uns daran aus – einer sehr berechtigten – Furcht vor Sanktionen und leben so in einem Konsens, weitestgehend, der jeden unserer Schritte mit Regeln und Regulationen vergittert hat. Sich vorzustellen, daß es einmal die Schriften de Sades, Sacher-Masochs, Lautréamonts, Genets gab und dennoch ein vergleichsweise harmloses Buch wie Meere, das zudem eben aus Leidenschaft geschrieben wurde und vor allem vom Verlust angetrieben wird, abgesehen von den politischen Belangen, die zur Darstellung kommen, und von dem erzählten Künstlertum – sich dies also vorzustellen, hat, wenn man die Rezension liest, etwas ziemlich Beklemmendes. Oder eben böse-Bizarres. Unterm Strich wird affirmierte Unfreiheit deutlich.
Ironisch war dann noch, daß ich heute früh, bevor ich die Rezension las, genau dieses Thema bearbeitete, in XV der >>>> Brüste der Béart (die folgenden Verse sind noch nicht gebaut, sondern folgen in dem Beispiel allein den Reimen; es ist eine Arbeitsdatei zum Zweck der besseren Übersicht vor dem eigentlichen Versbau):
(…..)
Freisinn und Mythen enthandet // |
ihre Musen schon urheberechtlich in Ketten gelegt //
wie selbst des weichen, noch ungenormten, //
fast, Béart, sentimentalen//
noch// | doch// jugendlich entbrannten//
Schwärmers, der bewegt //
auf seinen Ballen wippt,//
in der nervösen, ungerichtet suchenden Sehnsucht, der du, Deville, //
La femme un bleau, der Fantasien trunkene Euphorie //
niemals wieder schüren darfst, noch ihre Qualen//,
die süßen //,
zu den Nachtigallen, Serenaden //
singen lassen; wer einst ins Hoffnungswams gewandet //
mit Katers Federkappe auf dem Kopf und einer Mandoline
sich unters Fenster schlich,
gilt heut für einen Stalker und soll mit Ordnungsgeldern büßen //;
die Frauen selbst, Béart, solln sich | um den Gesang betrügen//
der draußen unterm Zimmer //
ihnen huldigt//,
und sie tun‘s und mögen doch noch immer //
das Gewicht//
auf ihrem Leib und die Verführung spüren //,
die, wie von Liebesschwüren //
mit Versprechen aufgeladen //,
sich leichthin um sie schlingt,//
bis sie Erlösung bringt //
und die Ersehnte eben nicht //,
zusammenschnüren will //
ins Genderkorsett //
vielmehr, Béart, dem Gender und den Spielen
gespielter Abwehr huldigt
den kalten Schultern des Elfenbeins //
und des Kinns zur Seite geworfenen, heimlich fordernden Neins //,
worin schon längst das Nimm mich! keimt
eines unpragmatisch gehauchten, dahingegossenen Drängens
(…..)
Wir haben unterdessen nicht nur noch die Tendenz, nicht mehr sagen zu dürfen, was ist. Wir halten uns daran aus – einer sehr berechtigten – Furcht vor Sanktionen und leben so in einem Konsens, weitestgehend, der jeden unserer Schritte mit Regeln und Regulationen vergittert hat. Sich vorzustellen, daß es einmal die Schriften de Sades, Sacher-Masochs, Lautréamonts, Genets gab und dennoch ein vergleichsweise harmloses Buch wie Meere, das zudem eben aus Leidenschaft geschrieben wurde und vor allem vom Verlust angetrieben wird, abgesehen von den politischen Belangen, die zur Darstellung kommen, und von dem erzählten Künstlertum – sich dies also vorzustellen, hat, wenn man die Rezension liest, etwas ziemlich Beklemmendes. Oder eben böse-Bizarres. Unterm Strich wird affirmierte Unfreiheit deutlich.
Ironisch war dann noch, daß ich heute früh, bevor ich die Rezension las, genau dieses Thema bearbeitete, in XV der >>>> Brüste der Béart (die folgenden Verse sind noch nicht gebaut, sondern folgen in dem Beispiel allein den Reimen; es ist eine Arbeitsdatei zum Zweck der besseren Übersicht vor dem eigentlichen Versbau):
Freisinn und Mythen enthandet // |
ihre Musen schon urheberechtlich in Ketten gelegt //
wie selbst des weichen, noch ungenormten, //
fast, Béart, sentimentalen//
noch// | doch// jugendlich entbrannten//
Schwärmers, der bewegt //
auf seinen Ballen wippt,//
in der nervösen, ungerichtet suchenden Sehnsucht, der du, Deville, //
La femme un bleau, der Fantasien trunkene Euphorie //
niemals wieder schüren darfst, noch ihre Qualen//,
die süßen //,
zu den Nachtigallen, Serenaden //
singen lassen; wer einst ins Hoffnungswams gewandet //
mit Katers Federkappe auf dem Kopf und einer Mandoline
sich unters Fenster schlich,
gilt heut für einen Stalker und soll mit Ordnungsgeldern büßen //;
die Frauen selbst, Béart, solln sich | um den Gesang betrügen//
der draußen unterm Zimmer //
ihnen huldigt//,
und sie tun‘s und mögen doch noch immer //
das Gewicht//
auf ihrem Leib und die Verführung spüren //,
die, wie von Liebesschwüren //
mit Versprechen aufgeladen //,
sich leichthin um sie schlingt,//
bis sie Erlösung bringt //
und die Ersehnte eben nicht //,
zusammenschnüren will //
ins Genderkorsett //
vielmehr, Béart, dem Gender und den Spielen
gespielter Abwehr huldigt
den kalten Schultern des Elfenbeins //
und des Kinns zur Seite geworfenen, heimlich fordernden Neins //,
worin schon längst das Nimm mich! keimt
eines unpragmatisch gehauchten, dahingegossenen Drängens
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Im übrigen habe ich ein paar Jahre später, >>>> in den Bamberger Elegien, zwar rhythmisiert, aber von einer fiktiven Erzählung unverstellt deutlichst gesagt, worum es geht und nehme davon nicht ein Wort zurück.
***
***
Ich habe in den vergangenen zwei Tage in Der Dschungel nicht geschrieben, weil die Löwin zu Besuch ist; wir sprachen und sprachen und sprachen; ich schwamm meine Bahnen; auch sie trinkt derzeit keinen Alkohol. Morgens um sechs stehe ich auf, arbeite etwas an dem Béartzyklus, um acht wecke ich die Frau mit einem Latte macchiato, und wir reden wieder. Gestern abend kam mein Sohn, wir aßen zusammen; vorvorgestern abend war ich bei Broßmann zu Gast und seiner, als solche, fast noch neuen ungemein schönen und lebhaften Partnerin. Ich sah die beiden an und dachte, sie sind zwanzig Jahre jünger, wie das paßt. Riesiges Wetterleuchten war, bevor das Gewitter loskrachte.
Sozusagen sah ich zurück, dort auf dem Balkon. Was ein seltsames Gefühl für einen wie mich ist.
„Hat was Buddhistisches“, sagte ich, und die Löwin kommentierte nicht ohne Spott: „Vielleicht werden Sie doch noch ein Asket.“ Allerdings wäre das zu früh.
Wir arbeiten dran, es zu verhindern.
Sozusagen sah ich zurück, dort auf dem Balkon. Was ein seltsames Gefühl für einen wie mich ist.
„Hat was Buddhistisches“, sagte ich, und die Löwin kommentierte nicht ohne Spott: „Vielleicht werden Sie doch noch ein Asket.“ Allerdings wäre das zu früh.
Wir arbeiten dran, es zu verhindern.
Aber den Körper erstmal wieder in Form bringen.
Spannkraft.
ANH
{ 24.5.: 1h38min Brustschwimmen + Anweg Rad, ca.1274 kCal, 76 kg
25.5.: 1h37min Bustschwimmen, ca. 1207 kCal, 75,6 kg
26.5.: 13-km-Lauf (Friedrichshain), ca. 1159 kCal, 76,1 kg
Körperfett 17,4}
(Gestern, am 26.5., war twoday bis zum Abend down. Deshalb erscheint dieses aber gestern schon geschriebene Arbeitsjournal erst heute.)
Zur Rezension Sehr geehrter Herr Herbst, es IST menschenverachtend, eine Leserin aufgrund ihrer Essgewohnheiten öffentlich so hämisch zu verhöhnen! Schämen Sie sich gar nicht?
Vielleicht sollten Sie bei Amazon beantragen, dass man Ihnen demnächst alle Lesermeinungen vorlegt, damit Sie sie sich so zurechtbiegen können, dass man Sie so versteht, wie Sie verstanden werden wollen.
BTW: Ihr Buch ist keine Dichtung, keines Ihrer Bücher ist das, sie alle sind einer immer wiederkehrende Nabelschau. Wohlfeil formuliert, Ihrem Alter entsprechend antiquiert, aber das steht Ihnen zu. Es steht Ihnen nicht zu, andre Menschen zu beleidigen, weil sie Ihre pornografischen Auswüchse nicht mögen. Und das ist MEINE Meinung. (Ich bin Vegetarierin)
Und nu? Werde ich gesteinigt, verhöhnt, beteiligt?
Wenn Sie es brauchen, nur zu, ich helfe gern.
Liebe Gästin, nein, es ist nicht menschenverachtend, sondern die Reaktion auf eine ihrerseits menschenverachtende Rezension. Außerdem habe ich die Rezensentin nicht verhöhnt; hätte ich das tun wollen, sähe das anders aus; ich habe nur einen (naheliegenden) Schluß gezogen. Und immerhin versucht diese Autorin ja deutlich, mir, bzw. meinem Werk zu schaden – greift mich also in meiner ökonomischen Existenz an. Sie hätte auch schweigen und das Buch einfach beiseitelegen können. Statt dessen wählte sie das öffentliche Urteil, das sie überdies anonym fällt.
Daß meine Bücher, sämtliche, kein Dichtungen seien – nun jà, dies ist Ihre Meinung, gegen die ja viele andere Meinungen stehen. Ihr Altersargument sticht obendrein wenig, da meine Bücher ja nun in einem Zeitraum von nahezu vierzig Jahren erschienen sind, und es werden draus noch fünfzig oder sechzig Jahre werden. Wo Sie indes – abgesehen vom Arbeitsjournal, das aber persönlich definiert ist – in meinen Büchern nur „Nabelschau“ sehen, ist mir schleierhaft. Da müssen Sie schon mal Belege bringen, etwa aus Thetis, aus dem Wolpertinger, aus dem New-York-Roman (diese drei, übrigens, sind nahezu sexual“frei“, lach), ebenso Traumschiff. Im übrigen könnten Sie Ihr „Nabel-Argument“ auch gegen Max Frisch vorbringen, „Montauk“, gegen Thomas Mann, „Tod in Venedig“, Hermann Broch, „Der Tod des Vergil“, vor allem aber auch gegen Franz Kafka und und und; von den neueren Autoren wäre vielleicht Herrndorf zu nennen.
Nein, man muß meine „pornografischen Auswüchse“ (was meinen Sie damit eigentlich?) nicht mögen; sie sind aber, so es sie geben sollte, ebenfalls nichts, was unkünstlerisch wäre, sondern stehen sogar, siehe von lange vor Aretino über Diderot bis über Bataille weit hinaus, in einer ziemlich alten Tradition. Ovid wurde, u.a., deshalb sogar verbannt. Es gab de Sade, es gab Genet, es gab… na, egal. Eher im Gegenteil ist Sexualität nahezu immer ein starker Antrieb der Künste gewesen. Aber selbst bei Meere verstehe ich nicht, was denn darin „pornografisch“ sein soll. Pornografie, in meinem Verständnis, löst körperliche von seelischen Vorgängen, gar von Liebe funktional ab. Derart zu tun, ist mir und damit meiner Literatur wesensfremd. Pornografie funktionalisiert. Dagegen ist gerade Meere eine Leidens- und Verfallenheitserzählung, die überdies die erotischen, sagen wir, Neigungen des Protagonisten (die der Protagonistin sind es aber auch) psychologisch-historisch herleitet, also Nexus, mit langem u, sichtbar macht. Um zu vergleichen, gebe ich Ihnen gerne ein paar Links auf „echte“ SM-Literatur.
Ich habe nichts gegen Vegetarier:innen, auch nichts gegen Veganer:innen; mit einigen bin ich gut, sogar eng befreundet. Ich habe etwas – alles – gegen Ideologie.
Ach so, n o c h eines: Selbst, würde jemand einen bestimmten Menschen verachten, heißt dies noch immer nicht, daß er alle verachte; sogar das Gegenteil kann der Fall sein.
Also genaues Denken möchte ich schon voraussetzen dürfen, anderenfalls ein Gespräch gar keinen Sinn hätte, sondern sich im einander an den Kopf Werfen von Meinungen, Gefühligkeiten und sonstigem Kram erschöpfen würde, für den ich keine Zeit habe.
Ich zitiere Sie: „Und immerhin versucht diese Autorin ja deutlich, mir, bzw. meinem Werk zu schaden – greift mich also in meiner ökonomischen Existenz an.“
Herr Herbst! So bleiben Sie doch bitte mal auf dem Teppich, oder versuchen Sie für einen Moment, darauf zurückzukommen! Wer Ihr Werk negativ bewertet, will doch Ihnen nicht schaden. Das Buch wurde ja GEKAUFT. Ergo hat der Leser Ihnen erst mal ökonomisch einen winzigen Teil Ihres reiselustigen Lebens finanziert.
Vielmehr will er/sie andere warnen, ihr mühsam verdientes Geld für ein Buch auszugeben, dass eben diesem Leser nicht gefiel.
Muß ich das wirklich kommentieren? Denken Sie doch bitte mal nach. Stehenbleibt der Vorwurf der Menschenverachtung. Das ist eine moralische Stanze, überdies mit der Überschrift „widerwärtig“. Hier wird eine persönliche Meinung zu einem öffentlichen, dabei (um sich selbst unangreifbar zu machen) anonym gefällten Urteil, das sich gegen eine Person richtet – ein Problem, das allerdings solchen Leserrezensionen von sich aus eignet.
Aber ich habe darüber schon so viel geschrieben, verzeihen Sie mir, wenn ich des‘ müde bin. Mögen sich nun andere streiten.
(„Ihres reiselustigen Lebens“ – interessant. Klingt, als machte ich dauernd Urlaub und arbeitete quasi nie, oder nur selten. Hübsch.)
(Habe zwei Kommentare der Gästin gelöscht. Tut mir {nicht} leid, aber solche Diskussionen öden nur noch an, da stets behauptet wird. Wer nicht sehen will, sieht halt auch nicht. – Vergessen wir’s. Hier wirkt ein rein persönliches Ressentiment, auf das zu reagieren verlorene Mühe ist.)
(Gilt auch für den anonymen „Adenar“, der soeben nachtreten mochte. Wer schaden will, muß Gesicht zeigen, satisfaktionsfähig sein; alles andere läuft unter Denunziation: Punkt)
Rettet mich, oh, ihr holden Sklavinnen… Ich sehe es ja bildlich vor mir, wie er nun heult und flennt und jammert und die Mutter der Zwillingskindlein und die Löwin und die Hure mit dem Hund anruft und bettelt: „So verteidigt mich doch, eine böse dumme Frau mag meine DICHTUNG nicht, meinen Dicht-Dung versteht sie nicht , oh weh, oh jeh …keine liebt mich …
Stimmt.
Sie sind eine beeindruckend gehässige Frau, Milena.
Schöne Grüße
Die Löwin
Ach Sie … Ehre wem Ehre gebührt. Sehen Sie – er hat gejammert. Da ist die Löwin. Nice. Putzi-putzi-tutzi … armes Albinchen … Wundergut, dass die Dämchen es beschützen.
Mir geht dies verkannte Genie sowas von aufn Sack.
@Milena: Sowas haben Sie, – einen Sack? Jetzt bin ich aber erstaunt. (Und die Löwin ein „Dämchen“ zu nennen, trauen Sie sich nur, weil Sie anonym bleiben, also feige sind. Machen’S Ihna nichts draus: paßt in die Zeit.)
Nö, gejammert hat er nicht. Da war wohl der Wunsch der Vater Ihrer – à propos Sack – Möse. Aber wieso kommen Sie eigentlich immer wieder her? Is‘ doch ein wirklich lustloser Masochismus, oder wo steckt der >>>> sekundäre Krankheitsgewinn?
Und damit is‘ gut. Alles weitere aus dieser Ecke kommt in den >>>> Anti-Herbst. Der ist wieder hungrig. (Eiei, gibt es irgendeinen anderen Autor, der so etwas hat und pflegt?)