Arbeitsjournal. Sonnabend, der 8. September 2007.

[5.08 Uhr:
[Arbeitswohnung.]Einen enormen phantastischen und enorm phantastischen, fantastischen Traum gehabt; als zöge ich in Hogwarts ein; dann, um 4.30 Uhr, als das Mobilchen weckte, mußte ich doch leis auflachen, weil ich begriff, daß mich mein Unbewußtes mit diesem Trick im Bett halten und an der Arbeit hindern wollte. So war es aufzustehen g a r nicht mehr schwer.
Herübergeradelt, den latte macchiato bereitet; weil Wochenende ist, arbeite ich erst mal nur früh, dann geht es zum Frühstück wieder zur Familie hinüber. Mit dem Jungen ist zu lernen, das tu ich heute drüben an seinem schönen neuen Schreibtisch. Wahrscheinlich komm ich danach aber noch mal für dreivier Stunden her.

Bin sehr zufrieden mit >>>> dem hier, auch wenn ich momentlang zögerte, es unter >>>> GEDICHTE einzustellen. Nur i s t es eben eines, zu den >>>> PARALIPOMENA, der nächstmöglichen Alternative, paßt es letztlich d o c h nicht; es läßt zuviel offen, aber gerade das scheint mir die ästhetisch-lyrische Kraft dieses Zweiverses zu sein, von dem Beat, den er hat, einmal abgesehen. – Und s e h r zufrieden bin ich mit >>>> dem, selbst wenn auch dieses Gedicht (noch) einen Haken hat: Anders als so oft, finde ich hier die Anfangszeile problematisch. Nicht, daß sie nicht stimmte, sondern sie bekommt hier etwas zu Banales, das s o auch gar nicht gemeint ist, so sehr es tatsächlich der Anlaß für das Gedicht war: die Cleanung des Menschen fort von den Lastern hin zur Gesundheit-als-Verpflichtung, verbunden mit seinem demokratiekapitalistischen Design, von Bio-Company zu Wellness und dem parallelgehenden Verlust von Bildung und Herkunftsbewußtsein. Im ideologischen Rauchverbot drückt sich genau das aus. Aber das reicht für diese erste Zeile nicht, nicht, wenn ich es auf ein einziges Symptom beziehe, denn selbstverständlich gibt es auch Nichtraucher, die von den “schwarzen Pforten Andromedas“ wissen; gemeint sind eben andere Nichtraucher, gemeint ist die Tendenz zur Gesundheit als Styling. Da werde ich also noch etwas prokeln müssen; im übrigen ist das Gedicht perfekt – und das, genau das und bezogen auf die Aussage, macht es tatsächlich >>>> kalt : die Reaktion hat bestätigt, was hier erzählt werden soll und d a ß es erzählt wird.

Guten Morgen. Weiter mit der Zwölften Elegie. (Es kommen mir aber laufend, wirklich laufend, andere neue Gedichte in den Kopf; das rast momentan mit der Arbeit an der Vaterelegie nebenher).

7.43 Uhr:
Es ließ mir >>>> keine Ruhe. Das nunmehrige “Der da kommt” als Eingangszeile bot sich wegen des impliziten “der da geht” des Gedichttitels an. Die Zwölfte Elegie läuft gut weiter, ich werde später wieder eine Passage einstellen; interessant ist jetzt nur abermals, wie simultan ganz verschiedene, wenn auch aufeinander bezogene Themenkomplexe in mir weiterarbeiten. Der Komplex des Übermensch-Gedichtes meint übrigens das, was >>>> Su Schleyer und ich einen Replikanten nennen. Ich schrieb ja schon mal, daß wir, allerdings eher spaßhaft, die Idee zu einem Bildband mit bereits lebenden Replikanten anfantasierten, zu denen einige öffentlich sehr bekannte Persönlichkeiten gehören. Natürlich müßten die ihr Okay dazu geben, denn es ist derzeit ja schon persönlichkeitsrechtshalber heikel, auch nur die Namen zu nennen.

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