Achteinhalb. Eine gute Zeit, mit schlechtem Gewissen den Wecker gedanklich auf eine frühere Zeit als sonst zu stellen. Die Termine für morgen, alles zwar in greifbarer, aber mitnichten schon ergriffener Nähe. Mit ‘Otto e mezzo’ tut sich plötzlich eine weitere Lücke auf: nie gesehen den Film. Das muß dann doch nachgeholt werden (Erscheinungstermin: mein neunter Geburtstag). So eine Situation wie: Alle sprachen damals von ‘Spiel mir das Lied vom Tod’, zwar war lange Zeit die Filmmusik präsent, aber den Film selbst? Dito. Man halte mir mein 800-Seelen-Dorf zugute, auch wenn in dunkler Erinnerung mein Couscousin auftaucht, mit dem ich ein paar Mal nach Wolfsburg (25 km) fuhr zu irgendwelchen Eine-Handvoll-Dollar-Filmen (später lernte ich ihn besser und zuweilen sehr schätzen: Sergio Leone). Die Fahrt dauerte ewig in dem Lloyd (damaliger Spruch: “Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd“) seines Großvaters. Für den war’s bequem, es reichte ihm sein ‘Panzerführerschein’. Also eine Art Moped auf vier Rädern. Unvergessen auch die acht Kilometer im Regen nach Brome (diesmal Fahrrad, hatte es mir irgendwie in den Kopf gesetzt), um irgendeinen Karl-May-Film zu sehen, wahrscheinlich Winnetou (vor zwei Jahren bei youtube mir all das dort zu den Karl-May-Produktionen Verfügbare angeschaut (Tomalla als Sam Hawkins…, fast schon eine Vorfigur zum “Ugly” in “The Good, the Bad and the Ugly” (womit ich doch noch zu einem Lieblingsfilm gekommen bin)): Hatte etwas Voyeurhaftes). – M.L. ist tatsächlich eingetroffen und der Taubendreck in Grenzen in der Wohnung oben. Im nachtmittäglichen Sonnenfleck im Hof geplaudert, während Tramontana den Tag recht kühl umwehte. Selbst Ninno, als er mit dem Wein hereinschneite zog sich den Pullover über, als er sich mit mir über die Welt recht ablehnend wunderte.