III,14

Hätte er, Klemperer, es nicht selbst geschrieben, sondern ein anderer über ihn, es käme einer Heiligenlegende gleich. Eine Art Flucht nach Ägypten im März 45 (heute (heute?)), Wiedersehen mit Vossler in München, seinem einstigen Lehrer, der ihm nicht weiterhelfen kann. Ein Irren von Sachsen nach Bayern nach der Bombardierung Dresdens, unterwegs Tiefflieger immer wieder… So mancher in den vielen Gesprächsfetzen und ich beim Lesen: Hoffentlich kommen bald die Amerikaner (!). Mir vermittelt es dieses Gefühl im lediglichen Nachhinein, dort ist simple Mitschrift der ständigen Unsicherheit, Stimmenvielfalt. Jedenfalls Kotau vor dieser seiner Zähigkeit, es zu dokumentieren. Ohne daß er vergißt, die eigenen Schwächen zu thematisieren, vor allem auch die psychologischen. – Ansonsten Lethargie seit dem frühen Nachmittag, nachdem fast schon hysterisch zum zweiten Mal auf Diskrepanzen hingewiesen wurde in einer zu revidierenden Arbeit, die ich überhaupt noch nicht abgeliefert hatte (scheinbar liegen zwei vorhergehende Übersetzungen vor (es geht um die Meldungen, die im sogenannten Navi erscheinen, und der Boss der entsprechenden Automobilfirma sei des Deutschen mächtig und somit Derjenige, der den Navi herrichten muss, in Panik, denn dem Boss kommt manches unstimmig vor und ihm, dem Navi-Herrichter, die deutsche Sprache … (somit die Forderung [!], zu den jeweils gelb und grün in den beiden Excel-Dateien (interne Kontrollen; gelb gestern, grün heute) hervorgehobenen Stellen Kommentare beizustellen zu der jeweiligen Übersetzung… (che palle! (jut, klingt ein bißchen wirr, war es aber tatsächlich auch)))). Und Hallelujah. Da fürchtet jemand um seine Reputation, weil er nicht den Unterschied weiß zwischen Autobahn und Schnellstraße. Mich schaudert. Diesen ganzen Scheiß auch noch erklären zu müssen! Sollte jemand die Möglichkeit haben, mir so ein Navi-Script zukommen zu lassen, wäre ich dem sehr dankbar. – Ich verschwinde indes im Soundtrack zu Clockwork Orange, eine Vinylplatte davon habe ich noch, gekauft in einem südfranzösischen Supermarché, ein riesiges Ding, war auch neu für mich damals. Neu sei insofern das, was nicht vorherzusehen war und dennoch eingetreten ist.


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