Die AZWSB, freitags.

Den halben Tag mit meinem Jungen im Freibad herumgetollt, er lernt zu tauchen (und ich erinnere mich, daß auch mir zu tauchen vor dem Schwimmen gelang), probiert, lange die Luft anzuhalten, taucht unter meinen Beinen durch, stößt sich an ihnen mit seinen kleinen Händen ab; er wird ein guter Läufer zudem, bekommt eine für sein Alter enorme Gechwindigkeit, wenn er, die Wasserpistole gezückt, hinter mir herpest, um mir Garben aus nassen Strahlen zu verpassen…

… und dann kommt die Kinderfrau, um ihn zur Welle zu bringen, morgen reist er mit ihr an ihre Heimat für neun Tage fort, auf die Insel, ins Mittelmeer, ich sehe ihn jauchzen, Sandburgen bauen… und kann nicht dabeisein. Zugleich mit dieser großen Freude für ihn, seiner Aufregung, sich mit dem Flugzeug über die Wolken zu erheben, schrumpft mir das Herz. Es gibt, hat man Kinder, das Wunder, alles zum zweiten Mal zum ersten Mal zu sehen.. und dieses sein erstes (bewußtes) Mal werd ich verpassen; wenn ich mit ihm in etwas mehr als drei Wochen zu „Zio“ Eigner reisen werde, wird es bereits sein zweites Mal sein.

Das Schlimmste an Trennungen sind die Ambivalenzen durch Kinder.

[Sich zusammenreißen. Das Zimmer des Jungen aufräumen. Die Küche herrichten. Sich rasieren. Sein Zeug zusammenpacken. Und die Kinderwohnung verlassen. Die Arbeitswohnung ist eine andere Welt. Da stehen die Bücher. Da steht die Musik.]