Der literarische Text ist immer eine Verkürzung und eine Entgegnung. Die Verkürzung trägt den Gestus der Verdichtung in sich, die, wenn sie glückt, in Dichtung übergeht. Aus der Entgegnung wird der Gegenentwurf, etwas, das, ist es erst einmal da – und also festgehalten und niedergeschrieben -, ohne die Wirklichkeit auskommt, die es überhaupt erst hat hervorbringen lassen. Insofern ist Literatur immer auch eine Unterminierung jeder Authentizität. Sie arbeitet mit dem Vermeintlichen, da es an den delikaten Rändern der Wirklichkeit für die Überlebenden (den Leser) keinerlei Verbindlichkeit gibt.
[Auch dies könnte ein Notat zur Theorie des Literarischen Weblogs sein. Da es aber zitiert ist, wird es „lediglich“ mitgedacht werden müssen.]