B.L.’s 1.10. – hey teacher leave us kids alone

18:26
Immer irgendwie um dieselbe Zeit! So eine Art Feierabend-Stimmung mit Resümee. Work done, wine open, abgedimmtes Licht von draußen, keine Essenshektik. Meine Frau mit den Neffen im Kino, bevor sie sie dann wieder zur Mutter bringt. „Wenn du Hunger hast, iß, ich weiß nicht, wann ich wieder da bin.“ Refrain der vergangenen Tage. Ansonsten die übliche haushaltstechnische Kommunikation. Spärlich. Die Neffen hatten ihre Hausarbeiten für die Schule dabei: Das war dann von vormittags bis in den Nachmittag mit Unterbrechungen (Rollschuhlaufen, Fernsehen, Computerspiele) ein sehr langwieriges Ertragen der Zurechtweisungen ihrerseits (sie ist Lehrerin und hat daher ein gut ausgebildetes Stimmorgan), denn die meiste Zeit brachte sie mit ihnen zu. Ich selbst war dabei, Korrektur zu lesen, weil ich morgen zumindest wieder etwas abliefern muß. Ab und zu kamen sie zu mir mit ihren Rechenaufgaben, und so wurde auch meine Geduld auf die Probe gestellt. Aber Kinder haben nun mal diese Eigenschaft, die Erwachsenen auf die Probe zu stellen. Und da braucht es Geduld. Nur nicht provozieren lassen! Auch wenn ich selbst manchmal lauter werde, dort, wo ich meine, Grenzen ziehen zu müssen. Das stört aber nicht die Beziehung zu ihnen. Man wird ja nicht grob. Zu bedenken ist immer: Sie sind Zwillinge und somit sehr aufeinander bezogen: Sie balgen sich, sie stören sich, sie gehen sich gegenseitig auf die Nerven, sie messen sich aneinander, und gerade deshalb sind sie immer doppelt da: kommt der eine zu mir, läßt der andere nicht lange auf sich warten, mach’ ich mit dem einen etwas, kann ich davon ausgehen, daß der andere eine ebensolche Behandlung erwartet, um dasselbe an sich geschehen zu lassen, was zuvor dem Bruder geschehen ist. Hinzu kommt, daß sie hier eine Art Ausnahmezustand ihres Alltags erwarten, wenn sie mal hier sind. Zu sagen wäre auch, daß sie die einzigen Kinder sind, die ich habe wachsen sehen.

„Wie oft geht die 11 in 92?“ (Fotografiert von seinem Bruder).

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