B.L.’s 4.10. – Keinbuch

21:03
Ich mag noch so sehr in meiner Nase herumpulen: Es kommt kein Popel raus. Wieder mal in der großen Stadt gewesen, wenngleich nicht zum Vergnügen. Zum Zeit vertrödeln in zwei Buchhandlungen hat’s jedoch gereicht. Fazit: Unbegeistertheit. Immer wieder das Gefühl, Sprache sei nur ein Mittel, um irgendeine Botschaft, irgendeine Meinung, irgendeine Geschichte zu übermitteln. Als wohne niemand in der Sprache selbst. Fast so, als wäre Malerei nur dazu da, etwas darzustellen, was das Auge mehr oder weniger wiedererkennt. Wo Istsprach nicht Sei weiß, da übelt Lamp’ ihr Neins- und Non-Seins-Lust. Unsinnmich (das L läßt unalphabetisch dem M den Vortritt) vertarnt in Sinnenthauptung. (Alle Behauptungen sind in Wirklichkeit Enthauptungen!). Daß mich der Wind behüt’, der heute wieder widerweht. Summich summarum: Ich habe mich heute geweigert, ein Buch zu kaufen!

4 thoughts on “B.L.’s 4.10. – Keinbuch

  1. Wenn ich früher in der Nase pulte, sagte meine Oma zu mir: „Wenn Du oben bist, schick doch bitte eine Ansichtskarte“. Ich wollte nie eine Ansichtskarte schicken.

    1. Meine Befürchtung ginge jedoch dahin, daß Begeisterung eher an Güte nagt, als es ein Nicht-Enthusiasmus mit der Güte der Realität anstellt (bzw. die Güte der Realität mit dem Enthusiasmus), sofern man von der begeisterungsgierigen Öffentlichkeit einmal absehen will. (Und wohl auch muß, wenn man schon das schreiben will, was man so Tagebuch nennt).
      Jeder Popel fährt Opel. Ich fahre: Sei! (i.e. Fiat).

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