20.49
Ich werde ins Bett gehen, sobald mein TB-Eintrag fertig ist. (Vielleicht doch noch die Druckfahnen einer Übersetzung vor-korrigieren mit dem Bleistift (morgen dann mit den roten Kugelschreiben nachmalen)?). Außerdem müßte ich noch die Zeilen der morgen zu beglaubigenden Übersetzungen nachzählen: alle 100 Zeilen eine Stempelmarke. Übermorgen ist weiteres dran. Diesmal aber zu etwas, was außerhalb der ökonomischen Zwänge liegt und mir gerade deshalb lieber ist. Insofern betrachte ich mich als einen Idealisten. Einen Hirnverbrannten. Wie ich meine sonstige Brotarbeit heute dennoch geschafft habe, vermag ich nur meiner Geduld zuzuschreiben, mit der ich eben diese mit anderen Beschäftigungen kombiniere, die die Brotarbeit beschwichtigen und zu einem Nebenbei werden lassen. Natürlich geht sehr viel Zeit dabei drauf. Zeit, die ich stehle. Und dann als eigentlichen Gewinnst verbuche. Kurz: so nebenbei habe ich an die 100 Seiten hier und da gelesen. Um dem Ungeist entgegenzusteuern, der dem Alltag innewohnt. (Ach ja, gekocht habe ich heute auch wieder: Leber und Kartoffeln für zwo Personen, deren Blicke beim Essen dem andern ungern begegnen, aber des andern Effigie dennoch fixieren, sobald des Anderen Blick sich der Kartoffel widmet.).
Rote Schleier fotografierte sie neulich, die sie zum Trocknen aufgehängt. Rot auch der Wein, den ich trinke. Erröten wir? Oder geben wir unser Erröten mittlerweile ab an Dinge, die uns vertreten. Unsere Vize-Röte. Unsere Vize-EROTik. Unser Vitzliputzli-Dasein. Schon der Morgen errötet, sobald er auf der Linie der Hügel und Berge am Horizont sich zeigen will. Sobald? Noch bevor!
Dieses?