7.11 Uhr:
[Berlin. Küchentisch.]
Völlig verschlafen. Was ich mir g a r nicht leisten kann. Ab halb zehn morgens hab ich den Jungen, ich werd mal versuchen, ob er seine Freundin oder einen seiner Freunde treffen kann, um hier beeilt mit ARGO weiterzumachen. Es wär zu schön, bekäm ich wenigstens den Teil III fertig. Vor allem müssen die neuen Korrekturen wieder übertragen werden, und ich warte auf die von dem Freund ausgedruckten letzten 350 Seiten, damit ich die neu übertragenen Seiten dann einfügen und am Montag alle 1000 Seiten beim >>> LCB, um sie fristgemäß für Döblin einzureichen, persönlich vorbeibringen kann. ‚Nebenbei‘ geht die Suche nach einem Zwillingskinderwagen weiter; eine Leserin schickt jetzt immer Links auf private Verkäufer, das hat etwas Wundervolles, daß solche, die einen lesen, einen gemeinschaftlich aufnehmen; mein Gefühl ist, man bekomme plötzlich einen Platz in der Sozialität, einen der Intensität, d a s nimmt mich ein.
Mein kleiner Text >>>> über Jacques Offenbachs Antonia-Arie (5.09 Uhr, letzter Absatz) ist in der Zeitschrift der Komischen Oper erschienen. Die Geliebte besorgte gestern Exemplare. So las sie die interpretierende Meditation in gedruckter Fassung zuerst. „Aber ich kenne die Arie nicht“, sagt sie. Meine beiden Premierenkarten hab ich an den Profi weitergegeben, weil ich selbst am 4. 2. >>>> auf dem Buchverbots-Symposion in Tutzing sein werde, bzw. es auf gar keinen Fall schaffen kann, rechtzeitig wieder in Berlin zu sein. Ich guck mir – und schreib dann fürs >>>> Opernnetz drüber – die Inszenierung eine Woche später an. Ich werde Ihnen den kleinen Text später in Die Dschungel stellen und nicht nur >>>> hier, sonder dann auch von dort einen Link auf die Inszenierungs-Site der Komischen Oper legen. „Die Dramaturgie und ich würden uns also sehr freuen, wenn wir Sie wieder als Autor gewinnen könnten (vielleicht einmal für einen ganzen Aufmacher, der dann natürlich besser bezahlt wird)“, schrieb mir die Redakteurin der Zeitschrift. Mein Interesse an >>>> Glucks „Iphigenie auf Tauris“ ist groß; >>>> sowas wie Franz Léhars „Land des Lächelns“ find ich hingegen ärgerlich. Dafür gilt nämlich >>>> d a s. (Ja, immerhin das hab ich heute morgen schon hingekriegt, daß sich >>>> das gestern angesonnene Paralipomenon heute morgen geradezu aus sich selbst formuliert hat).
So, Leser, ich mach mich über die Korrekturen. „Arbeiten Sie eigentlich i m m e r?“ fragte mich in einem Chat am letzten Wochenende eine Frau. „Ja, immer“, sagte ich; das stimmt aber nur halb. Neuerdings. Familienhalber.
9.23 Uhr:
[Berlin. Wohnzimmer.]
Kurz bevor ich aus der Kinderwohnung aufbrach, kam die letzte ARGO-Sendung von dem Freund an, der das TS ausgedruckt hat. Da fällt schon mal e i n e Sorge weg. Ich hab aber Seiten und Seitenanschlüsse noch nicht kontrolliert. Dafür, immerhin, ein paar ganz gute Korrekturen/Modifikationen am Fließtext vornehmen können, witzigerweise, während ich auf Klo saß. So weit ist es nämlich schon: daß ich auch dort hocke und mich über Typoscript-Seiten beuge. Daß ich Ihnen davon kein Selbstbild schieße, werden Sie leicht nachvollziehen können. *ANH grinst.