Les Fenêtres
Celui qui regarde du dehors à travers une fenêtre ouverte, ne voit jamais autant de choses que celui qui regarde une fenêtre fermée. Il n’est pas d’objet plus profond, plus mystérieux, plus fécond, plus ténébreux, plus éblouissant qu’une fenêtre éclairée d’une chandelle. Ce qu’on peut voir au soleil est toujours moins intéressant que ce qui se passe derrière une vitre. Dans ce trou noir ou lumineux vit la vie, rêve la vie, souffre la vie..
(Charles Baudelaire.Le Spleen de Paris.)*
Auf „geschlossene Fenster“ blickte ich beim Besuch der Odile – Redon – Ausstellung in der Schirn. Die Geheimnisse in seinen Werken liessen mich, bis auf ein Gemälde, kalt. Beim Gang durch die Bilder, wurde ich das Gefühl nicht los, dass Redons Arbeiten esoterische Reaktion auf die Illuminationen des Impressionismus sind. Sie sind eher Werken >>>Franz von Stuck vergleichbar, statt Vorläufer des Surrealismus zu sein, wie die Ausstellungsmacher zu suggerieren versuchen. Die Soziologie der Kunst scheint mir auf den Hund gekommen. Es gibt Ausnahmen. Sicher.
Offene Fenster und Türen hatte am vergangenen Freitag das ehemalige Frankfurter Literaturhaus.Klaus Theweleit feierte mit vielen Gästen seinen 65. Geburtstag. Die ganze Personnage, einstige Gegner oder Freunde, der ehemals linken Szene der Stadt, gratulierten ihm. Das Haus war brechend voll, als nach kurzer Begrüßung durch KD Wolff (Stroemfeld Verlag) und Celloständchen von Frank Wolff (Frankfurter Kurorchester) Klaus Theweleit sprach. In seiner unnachahmlichen, ruhigen Art erzählte und zeigte er Arbeiten von Andy Warhol als Werbegrafiker, lange bevor es die „factory“ gab. Über eine Stunde leuchteten von der Leinwand, gezeichnet oder gemalt, Schuhe in allen Varianten. Es war faszinierend. Und mit einem Riesenapplaus dankten die Zuhörer dem heutigen Kunstprofessor in Karlsruhe. Es waren soviel Leute da, dass gutes Essen und Trinken Buffetkampf verlangt hätten. An ein ruhiges Gespräch mit diesem und jenem war auch nicht zu denken. Die meisten kannte ich nur durch Zeitungen und manche hätte ich an diesem Abend gern nach ihrem „Damaskus“ gefragt, nach dem Ort, dem Moment, wo sie von Sauli zu Pauli wurden. Das damaszener Bild ist etwas schief, trifft nicht ganz was gemeint ist, denn aus einigen Pauli wurden auch Sauli.
*Wer in ein offenes Fenster schaut, sieht nie so viele Dinge, wie einer, der auf ein geschlossenes Fenster blickt. Nicht ist tiefer und geheimnisvoller, ergiebiger, dunkler, leuchtender als ein Fenster, das eine Kerze erhellt. Was man im Lichte der Sonne sieht, ist weniger interessant als das Geschehen hinter einer Scheibe. In diesem schwarzen oder lichterfüllten Loch lebt das Leben, träumt das Leben, leidet das Leben…