Arbeitsjournal. Montag, der 19. März 2007. Berlin und Bamberg.

4.43 Uhr:
[Berlin, Küchentisch.]
Wegen des COUPs kam es gestern zu einer mich völlig überraschenden Wende, die ihn nun restlos unproblematisch machen wird. Nachts mußte ich dann noch etwas umformulieren; eventuell kann ich Ihnen nun schon in der nächsten Woche mit einer Sprache herausrücken, die über diese Andeutungen ein wenig hinausgeht. Guten Morgen.
Ich hock mich gleich wieder an die Zweite Elegie, die ich im ICE, der um 6.40 Uhr ab Gesundbrunnen fährt, nun wirklich fertigbekommen will, um dann sozusagen fliegenden Glatzhaars an die Neunte zu gehen, deren ÜA ja wegen der >>>> SCHREIBHEFT-Publikation vorzuziehen ist. Beim Wiederlesen fand ich letzte Woche nicht annähernd so viel daran zu tun, wie es jetzt die Zweite verlangte; aber wenn ich in die Feinstrukturen geh… ich laß mich also überraschen.
Heut um 14 Uhr soll ich mit der Co-Direktorin der >>>> Villa Concordia Bamberg den >>>> Bamberger Jazzkeller besichtigen, wo >>>> meine Lesung am 6. 3. stattfinden wird. Die Veranstaltung könnte eine Reise wert sein; ich werde den gesamten Dolfinger-Roman von 1986 vortragen, das braucht ungefähr achteinhalb Stunden, mit zwei Pausen von je 20 Minuten darin. Ich hab das schom einmal gemacht, vor Jahren, als Manfred Giesler noch die Kreuberger Galerie Mora hatte, die übrigens Heiner Müllers erster Auftrittsort in Westdeutschland gewesen ist. Also falls Ihnen danach ist, reisen Sie an, bestellen sich aber ein Zimmer für die Nacht; die Villa Concordia >>>> hilft Ihnen sicher, eines zu organisieren. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, sozusagen antizyklisch, da der erste Teil des Romans „morgens“ beginnt, sich der zweite „mittags“ fortsetzt, und der dritte endet „abends“ mit der „Erschießung des Ministers“, wie der Roman ursprünglich hieß. Den Titel bekam ich seinerzeit nicht durch; >>>> Dielmanns Ausgabe Zweiter Hand aus dem Jahr 2000 hielt nach ein wenig Diskussion an dem revidierten Titel fest; ich selbst hätte gern den iursprünglichen Titel wiedergehabt, aber der „neue“ war bereits, auch bibliografisch eingeführt. Das hat für >>>> Dielmann den Ausschlag gegeben.
Viel ist f ü r Bamberg nicht zu packen, aber ich nehm den großen Rucksack mit, damit ich v o n Bamberg am Mittwoch weiteres heimbringen kann. Etwas vor Viertel nach sechs muß ich aus dem Haus und freu mich für den Abend auf ein Bier mit Zschorsch. Und auch auf den Bamberger Blick aus meinem Studio, der den Elegien solch eine Seele gegeben.

11.24 Uhr:
[Villa Concordia Bamberg.]
Angekommen. Alle vier Stunde Bahnfahrt intensiv an der Zweiten Elegie gesessen. Ich hoffe nun inständig, mit ihr bis zum Abend durchzusein. Vorher aber noch >>>> das. Seit Tagen geht das in mir um und um, jetzt mußte ich wenigstens d i e drei Zeilen notieren. Ausarbeiten kann ich das hingegen noch nicht, weil es zu sehr wegführen würde.
Ich freue mich sehr über >>>> Terpsichore; fast bin ich ein wenig stolz, unbegründet, aber das Gefühl ist halt da.

19.50 Uhr:
Ich hab es tatsächlich geschafft, die Zweite fertigzukriegen. Jetzt muß ich sie noch ausdrucken und auf dem Papier durchgehen. Dann schaff ich‘s vielleicht noch, sie einzustellen. Und ab morgen früh ist die Neunte dran. Wichtig aber, wie sich der Text jetzt fremd liest. >>>> Das übrigens hab ich jetzt mit in die Zweite eingebaut.

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