B.L.’s 16.4. – : – –

19.34
Vor genau 14 Tagen, als ich die erste Wohnung sah, glaubte ich, daß es so schnell gehen würde. Heute nachmittag war ich bei der Agentur, um den Mietvertrag für zwischen Amelia und Narni gefundene Wohnung zu unterschreiben. Aber es war kein Vermieter da: Er wohne in Lecco (also oben in der Lombardei), und er schicke dann alles mit seiner Unterschrift per Post zurück. Nun gut. Erst dann sei alles perfekt. Die Wohnung sei aber schon frei, statt Mitte Mai ist der Vormieter bereits jetzt ausgezogen, so daß ich dann ab 1. Mai meine Fühler ins neue Leben ausstrecken kann. Vielleicht läßt man mich ja schon vorher hinein. Zuallererst sowieso Wasser, Strom, Gas, Telefon. Auch ein Kühlschrank muß sofort besorgt werden, wohl zusammen mit einem kleinen Herd, und wenn ich schon dabei bin, noch eine kleine Waschmaschine dazu. Naja, übermorgen sehe ich unseren „Finanzberater“, um die neuen Berechnungen meiner Schulden zu erfahren, die sie mit ihm neulich aufgestellt hat. Sie hatte schon angedeutet, daß ich wahrscheinlich doch mehr Geld haben müsse. Außerdem ist ein nur auf mich lautendes Konto einzurichten. Auch wenn ich de facto das jetzige für mich allein habe, das noch unsere beiden Namen lautet. Toll, an was jetzt alles zu denken ist. Gut, daß jetzt eine Zeit der verlängerten Wochenenden kommt: 25.4. Tag der Befreiung, 1. Mai. D.h., es wird auch mit der Arbeit etwas ruhiger werden – wahrscheinlich, aber das läßt sich mit Sicherheit nie vorhersagen, drum sollten Übersetzer sich geduldige Frauen suchen. – Den Gefühlen kann ich jedoch nichts vorschreiben. Ich war nervös heute und bin’s noch. Auch etwas fahrig in meinen Handbewegungen. Es tut mir leid, darüber nicht mir ihr reden zu können, aber das wäre wohl zu viel verlangt, sowohl von mir als von ihr. Also muß ich’s aufs Sachliche beschränken. Ventil auch: dieses hier. Und dann ab ins: Ein-Leben. Ich bin einfach nur gespannt. Nicht etwa, weil hier ein Experiment erfolgt (auch wenn’s mir manchmal so vorkommt), sondern weil es nicht anders geht. Aber nach 22 Jahren sieht’s eben aus wie ein Experiment: Na, probieren wir’s mal ohne. Nein, ist nichts mit Probieren. Dem Plus liegt immer ein Minus im Weg, über das es stolpert und sich in seine Bestandteile auflöst: – -. Was weiß denn ich! Noch nichts. Eben!

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