5.48 Uhr:
Die halbe Nacht drangesessen, den Musikcomputer zu einwandeiem Lauf zu bringen. Intsallationsprobleme, Kompatibilitätsprobleme. Ich bin ja Laie und probiere herum. Manches hab ich mir bei meinem Computerfreund abgeguckt. Aber abgeguckt halt. So läuft denn noch kaum was einwandfrei. Es hat diese Arbeit aber auch etwas Meditatives, bei dem ich parallel ganz gut über >>>> die Stromboli(AMNION)-Verse nachdenken kann. Trotz der langen Aufhalte bin ich deshalb damit weitergekommen. Was von allem schließlich stehenbleiben, bzw. in dem Kunstband publiziert werden wird, ist jetzt noch nicht klar. Der Profi gestern spätabends in der Bar: „Wenn deine Frau doch sagt, die Gedichtzeilen seien sehr schön, dann verstehe ich nicht, weshalb du jetzt auch noch mit den äolischen Versmaßen drübergehst.“ Ich hab das Arbeitsverfahren erklärt, das so ja auch für die >>>> BAMBERGER ELEGIEN gilt – wie die Jahre zuvor für die Prosa: Durch Beziehungen ein Gebilde immer dichter weben vermittels literarhistorischer Anspielungen, mit Versmaßen, durch Bilder und aktuelle Bezüge. Das ist, was manche „in sich geschlossen“ nennen, auch ästhetizistisch – was indes übersieht, daß sowohl die literarhistorischen Anspielungen wie aktuellen Bezüge das Gebilde imgrunde ö f f n e n: Es dockt an der Wirklichkeit an, und zwar weitergehend als ein vermeintlich und vordergründig realistischer Text, der in der Als-ob-Hatung verbleibt, also so und/oder so instrumental ist. Es w i r d Wirklichkeit, eine parallele: daher die unmittelare, aber eben auch zu >>>> Abwehr führende Wirkung.
Ich mach jetzt mit beidem weiter, sowohl dem Wieder-Aufbau des Musikcomputers als auch der AMNION-Dichtung.
Guten Morgen. (Das Interview mit Gassner >>>> ist erschienen.)