Bamberger Elegien (91). ÜA der ZF, Hexametrisierung. Fortsetzung der Zwölften Elegie (ff).

(…)
Du, der mir gar nichts gegeben – was denk ich an Dich, und aus Wolken,
Dir schon ganz gleich, ˇ les ich Gesichter? und spür eine Liebe,
die wie phantastische Tiere ˇ keinen erwachsenen Grund hat…
Wolkenwärts sucht sie, erschafft sich aus Wolken des Vaters Imago,
der seinem Kind ist, als rückprojezierte Gestalt seiner selbst:
Wo kommt es her, was ich bin? – ˇ Fragen nach Herkunft sind männlich,
aber die Blicke von Frauen gehn einwärts ins schattige Unten;
mütterlich wissen sie nicht, aber spüren, und folgen dem, einig
mit der Natur, nicht Gesetzen, pragmatisch dem Leben verpflichtet,
das sie zu schützen und aufzuziehn haben. Moralisch nur dann,
wenn das Gesetz sich dem fügt, ˇ stehn sie nicht faßbar daneben:
Handelnde, die nicht erst fragen, bevor sie es mitleidig tun.
Nur unterworfene Frauen sind anders, die ununterworfen
Männer wie Drohnen behandelten, die man sich fernhalten muß,
außer zu einem… für das es sie, Gene für stärkere Kinder,
stärkeren Männern anheimgab und schon deren Macht unterwarf –
scheinbar und klug in den einen, die’s wissen, und hart in den andern;
böse geworden an Männern, und bitter, versuchen sie selber,
Männern zu gleichen, und handeln moralisch, als wären sie Männer.
Steinern bestraft sie die Menses, die ausbleibt; die silberne Mondin
deckt ihr Gesicht zu und stirbt auf den Knien unter prasselnden Steinen
abermals… wieder und wieder – ˇbis es, das bleibende Tier,
endlich in ihnen verreckt ist – zu Tode gesteinigte Frau…
die nach „Allah!“ˇ durch die Moderne hindurchruft, noch Gott
anruft… der Mann ist, Gesetz ist… Beschnitten um Reinheit, für Macht
eigenˇhändig entmannt, läßt er sie sich entfrauen; dann stehn wir
ohne Begehren politisch korrekt als Buddhisten im business,
unverführt beide, und rechtschaffen, da: produzierend. Und tauschen
Wollust für Spaß. ˇ Tauschen, nun beide Geschlechter kastriert,
Gier gegen inneren Frieden. Denn infibulieren die Mütter
deswegen nicht ihre Töchter? Und lieben sie doch, die sie selber
derart zu steinigen helfen? Warn die denn nicht auch so, die friedvoll
Gütigen, die, ˇ daß eine Frau es ertragen, sie leiden
müsse um Nachwuchs, die Penetration, ihren Höheren Töchtern,
seelisch ˇ infibulierten, erklärten? Und beteten auch…
– beten noch immer, Emanzipation, den Gott an, denselben,
der sich das rocklose Kleidchen der Hybridität auf den Leib
näht und, befreit vom sozial ˇ determinierten Zwang,
angeblich, unsrer Geschlechter, sie täuscht, um noch weiterzuherrschen?
Steigt denn nicht das aus dem knochigen Blutbrei gesteinigter Frauen?
Vätern gleich, sämtlichen, werden sie ungewiß selber; verloren
jeglicher Halt aneinander, den Frauen an Männern, an ihnen
denen, am Vater dem Kind, und der Mutter, und Eltern sind Kumpel,
die sich in Aufgaben teilen und nicht ins verpflichtende Wort,
das aus der Gier, die sich weiß, stammt, der heiligen Hochzeit: Ekstatisch,
nicht funktional, ist der Ruf, der bis Guff trägt und gerne die Spatzen,
wenn sie ihn hören, sich aufmachen läßt: ˇ Schlamm muß er tragen,
oben ist’s reinlich genug.

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