Bamberger Elegien (93). ÜA der ZF, Hexametrisierung. Fortsetzung der Zwölften Elegie (fff).

(…)

Eine, die untergeht, Vater, die wegschmilzt wie Wachs unterm Docht.
Bamberg ist Rückkehr, ˇdie nur so tut. Ist zu späte Besinnung.
Demut – so meintest Du’s s o? ˇDachtest, es würd, was gedacht,
nicht auch schon immer getan? ˇRückzug, so dachtest Du, hülfe?
Doch es geschieht uns. Geschah schon. Wir spüren es, wie es uns umbaut.
Abkehr ist scheinbar und trügt uns, als ob der Vegetarismus
Tiere erlöste, die auch, ˇandere fressen zu müssen,
Jagende sind. ˇBautest Du denn Deine Rüben nicht neben
Bergen von Rüben, vernichteten, an, buttertest Bergen
Butters hinzu? ˇLogst nicht auch Du unser Blut weg, Veganern
ähnlich, die stur ihre Frucht ˇrechtgläubig idiotisieren?
Gingst den Weg m i t, esoterisch berührt, ins Abstrakte? Die Kühe
schrieen, ˇdie du nicht melktest und stehnließt; die Pelze verdorrn,
da sie aus Einsicht kaum jemand mehr trägt, und so starben die Tiere
sinnlos… gewaltfreie Träume von Stoffwechselfreiheit, der Löwe
liegt bei dem Lamm und verhungert, den Menschen, der’s einsieht, ernähren
Pillen – die Genˇtechnologie ist das Ziel unsres Mitleids,
daß das Geschöpf alles s e i, ˇnichts sich verändre… als wären
Menschen nicht auch als Objekte der Evolution nur ein Werkstoff,
und ihre Welt ein vorüberˇgehender Zustand von Zeit.
Rückkehr? Wohin? In die Demut vor „Gott“? ˇNein? – Ja, vor wem?
Regulative Prinzipien – zu was ˇtaugen sie mehr
als für mechanische Enge von Geist, der das Zahnrad Organen
und der Chemie ˇMetamorphosen binäre Kodierung
vorzieht? Befreit von der Freiheit, den Nachbarn zu stören, erheben
Vorschriften sich in das Kleinste… dem überˇmütigen Mut
nimmt die Moral allen Raum, und wir gehn digital auf den Zehen,
nichts zu berühren, versehentlich, das das nicht will, durch das Leben:
ständig vor Acht und Beobachtung hygienisierte, auf Vorsicht
auskalibrierte und makrobiotisch versorgte Kretins
colesterinfreier, cleanidiologischer, asexueller
Anständigkeit. ˇAhntest Du’s, Vater, in Deinem Exil
wußtest Du’s a u c h? Und Du schwiegest verbissen, anstelle zu kämpfen,
wie einem Vater es anstünde? Was, das Du mir gabest, geb ich,
wie, wenn’s von Dir wäre, meinem Sohn weiter? Im Altern, die Söhne,
werden sie nicht ihren Vätern ˇgleich? ˇWenn einer geht,
rückt nicht der jüngere nach ˇund übernimmt es, den Blick,
wolkenhinauf, und das Blicken? statt gram seine männlichen Erbschaft
auszuˇschlagen? und preßt es sich runter wie zölibitär?

Wolken sind, Wolken… die Sonne ein seiender Vater, der dasteht,
durchsetzungswillig auch gegen die Frau, die ihn achtet, nicht nährt
wie, wenn er nichts als ein weiteres Kind wäre, Vater, um das
sich zu bekümmern sie dasei wie Deine Gefährtinnen immer.
Wühltest, ist’s wahr?, ˇDeiner Frau ˇEinnahmen durch, wenn sie müde
heimkam, erschöpft, und Du zähltest wie Zuhälter tun? Und Du tatest
Anderes, Eigenes, n i c h t als zu leiden, ja, fordertest noch, daß sie Deiner
Mutter Versäumnisse ausglich? Als was nahmst Du Frauen? Als Pflegschaft,
die ihre Beine für caritative Entschuldungen breitet,
wenn es, sein Mündelchen, dessen bedarf? ˇund penetriert nicht,
sondern es läßt sich umhüllen, als wiegte es jemand im Arm?
Wer, Vater, warst Du, zugleich Dich als Herr ˇpatriarchal
aufzuˇwerfen, der nicht mal zur Lehnsfolgschaft taugt, wenn’s drauf ankommt?
nicht mal für Unrecht, das einstehen kann, ˇsondern ertappt
Kopf und Schwanz ˇwelpenhaft einzieht und wegschleicht? Demut?
Demütigu n g..! …für die Fraun… ˇwar das… Du bereitetest ihnen,
die mit genetischem Recht ˇStärke erwarten, Beschämung.
Erbt’ ich’s? –

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