Giacinto Scelsi. Scelsi-Variationen. (I.) Thema.

Wie Frauen, die mit Männerstimmen reden, (11)
hebt es des Engels linke Schwinge (9)
über der schattigen Welt an, (7)
deren Existenz, (5)

Euer Exzellenz, (5)
darunter ruht. Man kann (7)
der schwarzen Dinge Fluß und Schwingung (9)
aus des Engels Achselhöhle und jeden, (11)

der drinnen frierte in dem dunklen Eden, (11)
herausquelln hören als Durchdringung (9)
eignen Willens, der daran, (7)
wie ein Reagenz (5)

andrer Existenz, (5)
in anderer Willen rann: (7)
in Ihrer, Signore, Umschlingung. (9)
Wie Frauen, die mit Männerstimmen reden, (11)

haben Sie ewig die uralten Fehden (11)
vom Sein und vom Tod in die Stimmung (9)
Ihrer Musiken getan – (7)
als deren Absenz, (5)

Exzellenz. (3)

[>>>> Conte Giacinto Francesco Maria Scelsi d’Ayala Valva;
italienischer Komponist, 1905-1988.]

>>>> Variation II

3 thoughts on “Giacinto Scelsi. Scelsi-Variationen. (I.) Thema.

  1. Nach langer Zeit, nach diesem mir sehr unangenehmen vermurksten Geschehen, Sie wissen worauf ich anspiele, mich entschlossen dennoch einmal wieder hierher zu kommen, komme ich gleich mit dieser üblen Nachricht leider, gerade gelesen: Marianne Fritz ist gestorben

    1. @AbeißtZ. Nein, ich weiß nicht, worauf Sie anspielen, jedenfalls nicht speziell. Es hat eine Auseinandersetzung gegeben wahrscheinlich; das war aber einige Zeit lang in Der Dschungel s o – und teils so heftig – an der Tagesordnung, daß ich mich wirklich nicht mehr an jeden erinnern kann. Wie auch immer, seien Sie willkommen zurück.

      ARGO ist unterdessen in der Zweiten Fassung fertiggeworden; Brem hat sich zu einer der Hauptfiguren entwickelt. Noch in diesem Herbst/Winter werde ich mit der Bearbeitung zur Dritten Fassung beginnen; der Roman soll – zusammen mit der Wiederauflage von THETIS & BUENOS AIRES/ANDERSWELT als vollständige Trilogie im Herbst 2009 erscheinen. Im Herbst 2008 wird es eine von Ralf Schnell herausgegebene Sonderausgabe der >>>> horen, als Materialienband, zur Entstehung von ARGO geben, mit literaturwissenschaftlichen und anderen Aufsätzen zu dem Projekt, mit Bildern, Briefen, Notaten, Skizzen und sicher auch Auszügen aus entsprechender Korrespondenz in Der Dschungel.

      Wegen Marianne Fritz bin ich, dieser Nachricht gegenüber, leer; ich kann sie nicht einordnen, d.h. ich finde momentan kein Gefühl. Schade ist, daß mein Poetisches Feature über ihr Werk bis heute nicht vom WDR, der es aber schon lange bezahlt hat, produziert worden ist; es liegt dort nun seit nahezu drei Jahren herum. – Das ist eine große, sehr große Dichterin gewesen, und ich hätte ihr meine Referenz gerne noch zu Lebzeiten erwiesen, und zwar ganz offen vom produktionswahnsinnigen Kollegen zur produktionswahnsinnigen Kollegin. Es gibt nicht viele Dichter unter meinen deutschschreibenden Zeitgenossen, deren Werk ich solche Achtung entgegenbringe.

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