>>>> Wozu mir gerade einfällt, daß >>>> Gregor Dotzauer auch >>>> in der Jury des Berliner Senats saß. Wenn man einmal anfängt, >>>> Zusammenhänge zu recherchieren, kommt man aus der Verschwörungsparanoia gar nicht mehr raus – so sehr unterfüttert sie sich mit Realität.
Man kann wenigstens sagen, daß es >>>> eine Munic Connection und eine Berlin Connection gibt, die ein Krimiautor als Verhältnis von Mafia zu >>>> Camorra maskieren könnte – nur daß es sich selbstverständlich nicht um kriminelle Organisationen handelt, sondern um etwas, das Ernst Bloch ins Hauptbuch des Kapitalismus eingetragen hätte, in dem ausschließlich der l e g a l e Handel mit Waren Bilanzposten wird. Auf diese Feststellung lege ich, vermeintlicher >>>> Justiziabilitäten halber, hier, doch n u r hier, wert.
wie heißt es so schön:
dass du paranoid bist heißt nicht, dass sie nicht hinter dir her sind.
Korruption im Literaturfonds Lieber Kollege Alban Herbst,
Ulrich Janetzki vom angesehenen Literarischen Colloquium Berlin hat vor zwei Jahren auf die dubiosen Machenschaften von Gunther Nickel im Literaturfond aufmerksam gemacht. Förderungen erhalten vor allem die Projekte, bei denen er persönlich Vorteile hat. Wer glaubt, durch die öffentliche Debatte wäre Nickel damals das Handwerk gelegt worden, irrt: Am vergangenen Freitag rief ich im Literaturfond an, um mich nach Fördermöglichkeiten zu erkundigen. Nickel erklärte sofort: ich darf keinen Antrag stellen. Und ich darf mich auch nicht für die von ihm geleitete Hörspiel-Werkstatt bewerben. Die Gründe waren höchst dubios. Von ähnlichen Vorgängen berichten im Internet auch die Schriftstellerin Ines Eck und Sie.
Ich beschwerte mich bei der von Ihnen so sehr geschätzten Literaturfond-Vorsitzenden Dagmar Leupold. Sie deckt aber Nickels Machenschaften und schreibt mir: „Einen ‚Verschwörungszusammenhang’ zu vermuten, ist gänzlich absurd.“ Das ist es nicht! Nickel entscheidet immer noch willkürlich, welche Anträge er der Jury vorlegt. Förderungen erhalten nur Schriftsteller, die seine Freunde sind (zum Beispiel der Millionär Daniel Kehlmann!). Und auch Dagmar Leupold schiebt sich und ihren Angehörigen munter Gelder zu. Sie selbst hat Stipendien vom Literaturfonds eingesackt. Und auch Gabriele Leupold, mit der sie verwandt ist, hat vom Literaturfond den Celan-Preis bekommen und ein Jahresstipendium in Höhe von 24000 Euro!
Mit lieben Grüßen
Jennifer Reubusch
Eiche und Sau Am liebsten würde ich dazu ja gar nichts sagen. Aber hier ist doch ein Punkt erreicht, an dem wohl auch eine Eiche zu zetern begänne, obwohl es doch nur eine Sau ist, die sich scheuert.
1. Es gibt formale Voraussetzungen für Bewerbungen beim Literaturfonds, die Frau Reubusch, die noch keinen einzigen literarischen Text veröffentlicht hat, nun einmal nicht erfüllt.
2. In der Geschäftsstelle des Literaturfonds arbeiten drei Personen, die gegenüber dem Vorstand, dem Kuratorium und der Mitgliederversammlung, ggf. auch gegenüber dem Bundesrechnungshof rechenschaftspflichtig sind. An den entscheidenden Sitzungen nehmen stets auch Vertreter des Bundesministeriums für Kultur und Medien sowie der Kulturstiftung des Bundes teil. Wer glaubt, es ließe sich da leicht mal etwas „dealen“, täuscht sich gewaltig.
3. Die Vorwürfe, die Ulrich Janetzki gegen mich erhoben hat, hatten ein gerichtliches Nachspiel. Gegen Herrn Janetzki und seinen Rechtsanwalt Dr. Ingo Fessmann, der zugleich sein Vorgesetzter ist, habe ich insgesamt vier Gerichtsverfahren anstrengen müssen. Zu nicht weniger als einem Dutzend falscher Tatsachenbehauptungen konnte ich strafbewehrte Unterlassungserklärungen oder einstweilige Verfügungen erwirken. Falls die betroffenen Herren ihre Äußerungen nochmals wiederholen, drohen ihnen bis zu 250.000 Euro Geldstrafe bzw. Ordnungshaft bis zu sechs Monaten. (By the way: Die erheblichen Kosten dieser Verfahren, sie liegen im fünfstelligen Bereich, haben Janetzki und Fessmann aus Mitteln des steuerfinanzierten LCB beglichen, obwohl einer der zentralen Vorwürfe gegen mich ausgerechnet „Selbstbedienung“ lautete.)
4. Zu diesen Vorwürfen hat auch der Vorstand des Literaturfonds in seinem Jahresbericht 2007 gegenüber der Mitgliederversammlung abschließend festgestellt: Alle mit meiner Person in irgendeiner Weise verbundenen Entscheidung waren satzungskonform, nicht eine Entscheidung mußte daher revidiert werden.
5. Daniel Kehlmann hat ein Stipendium vom Literaturfonds erhalten, bevor er mit seinem Roman „Die Vermessung der Welt“ zu einem Bestseller-Autor wurde. Daß ein vom Literaturfonds unterstützter Autor dann auch noch so erfolgreich ist, sollte eigentlich jeden freuen. Ich habe Daniel Kehlmann darüber hinaus auch erst nach der Bewilligung des Stipendiums persönlich kennengelernt.
6. Dagmar Leupold hat in der Zeit, in der sie ehrenamtlich im Literaturfonds tätig ist, weder ein Stipendium beim Literaturfonds beantragt noch eines erhalten.
7. Dagmar Leupolds Schwester, Gabriele Leupold, erhält derzeit ein Stipendium des Literaturfonds. Dagmar Leupold war an dieser Entscheidung aber – erstens – nicht im geringsten beteiligt. Zweitens wurde wegen dieser Verwandtschaftskonstellation eigens ein Außengutachten beim Deutschen Übersetzerfonds erbeten. Aufgrund dieses Gutachtens und der eingehenden Prüfung des Antrags hat das Kuratorium, dem Dagmar Leupold nicht angehört, für eine Förderung votiert. Schließlich kann es nicht angehen, daß qualifizierte Antragsteller abgewiesen werden, nur weil sich Verwandte o.ä. im Literaturfonds ehrenamtlich engagieren.
Lieber Gunther Nickel. Ich stehe in diesem Fall auf Ihrer Seite. Es kann aber überhaupt nichts schaden, wenn solche Belange, Gerüchte usw. öffentlich und nicht hinter vorgehaltener Hand abge-eben:-handelt werden, wenngleich es doch Händel sind. Daß sich Die Dschungel als Forum dafür anbietet, weil sie jedermann zugänglich ist, der zu lesen versteht, klärt Zusätzliches, weil Zusätzliches erzählt werden muß – etwa die „Lösung“ der Kosten“frage“. Sollte Ihre diesbezügliche Bemerkung mit Recht getätigt sein, frage ich mich allerdings, wer denn juristisch Antragsgegner war, ob die Herren Janetzki und Fessmann oder ob das LCB. Dem unterlegenen Antragsgegner wären diese Kosten ja doch in Rechnung zu stellen und nicht der Institution, für die sie arbeiten. Es sei denn, die unterlegene justiziable Behauptung sei eigens im Namen der Institution getätigt worden und von ihren Kontrollgremien auch getragen gewesen.
Lieber Alban Nikolai Herbst. Der Vollständigkeit halber sei zunächst noch nachgetragen, daß Dagmar Leupold selbstverständlich auch nichts mit der Verleihung des Paul-Celan-Preises an ihre Schwester zu schaffen hatte. Der fünfköpfigen Jury, die autonom über die Preisvergabe entscheiden durfte, gehörte sie nicht an. Sie hat auch keinen Einfluß auf sie genommen. Ich kann das deshalb mit solcher Bestimmtheit sagen, weil ich Mitglied dieser Jury war & bin und 2002 die Entscheidung für die Auszeichnung von Gabriele Leupolds großartiger Übersetzung des Romans „Petersburg“ von Andrej Belyj mitverantwortet habe (und jederzeit wieder mitverantworten würde!).
Was die von Ihnen angesprochene Kostenfrage betrifft, so dürfen Sie mir glauben, daß ich nach den zahllosen Schriftsätzen mit so mäandernden wie rechtlich irrelevanten Ausführungen, die ich von Janetzkis Anwalt Ingo Fessmann erhielt, so etwas nicht behaupten würde, wenn ich es nicht beweisen könnte. Zu einigen Zahlungen besitze ich Kopien der Überweisungsbelege meines Anwalts, zu den anderen wären sie im Zweifelsfall leicht zu beschaffen. Ob die Gremien des LCB die Verwendung von Geldern zu diesem Zweck, deren literaturfördernder Charakter sich mir bis heute nicht erschließt, bewilligt haben, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ihrer Ansicht, daß es nicht schaden kann, den Unsinn einer Reubusch öffentlich abzuhandeln, kann ich nicht beipflichten. Ich habe gestern, als ich auf den Reubusch-Kommentar aufmerksam gemacht wurde, nur sofort coram publico reagiert, weil er bei Ihnen (und nur bei Ihnen!) nun mal öffentlich wurde und Sie diesen Dreck nicht einfach, wie es m.E. richtig gewesen wäre, dorthin versenkt haben, wo er hin gehört: in den Orkus. Dort hätte vor zwei Jahren auch Janetzkis „Offener Brief“ in Sachen VOLLTEXT seinen ihmeinzig und allein angemessen Platz finden müssen. Daß und warum das nicht geschehen ist, verdiente aus mehreren Gründen eine kritische Würdigung, aber nicht heute und nicht hier in einem Kommentar zu einem Kommentar zu einem Text einer „Schriftstellerin“, deren erste Veröffentlichung in eben jenem Blödsinn besteht, den man bei Ihnen (und nur bei Ihnen!) nun wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit nachlesen kann.
@Gunther Nickel. Das hier schrieb mir soeben nach Spanien ein Freund:
mit frau reubusch sei vorsichtig: das scheint ne **** zu sein. uns hat
sie per mail auch schon zornentflammt aufgefordert, mitzuhelfen, den sie
verhindernden nickel aus dem amt zu prügeln. mach dich da nicht zum boten
von einer, die wahrscheinlich s. fischer mit ruth g. fischer (so ein
zuschußladen) verwechselt. die kriegt man nicht wieder vom bein.
Wie aber nun auch immer, moegen die Ewigkeiten mit Der Dschungel zwar s e i n, aber ja doch in Gerechtigkeit. Denn auf die Vorwuerfe folgt ihre Entkraeftung; wer lesen kann, lese. Es ist im uebrigen buergerlich-kommode Bequemlichkeit anzunehmen, wenn etwas nirgendwo stehe, dann sei es auch nicht — tatsaechlich laeuft auch um, was n i c h t steht… und schlimmer vielleicht in der Wirkung. Hier hingegen, das ist Dschungelart, kann jeder sagen und widerlegen und bestaetigen. Nur manchmal – selten – muss dirigierend eingegriffen werden. Der beste Schutz naemlich, den wir haben, zumal vor uns selber, und unsre schaerfste Waffe, ist und bleibt – Offenheit. Die Diplomatie, immer, frisst ihre Kinder.