20.11.07 – Di – 18,9°C – sonnig

Die Autos hatten heute morgen freigekratzte Windschutzscheiben. Unterwegs Rauhreif auf den Uferwiesen am Tiber. In Rom selbst ein leichtes Frösteln bei blauem Himmel, im Schatten. Auch die volle U-Bahn ließ dieses leichte Frösteln nicht ganz verschwinden. Lag auch wohl auch daran, daß ich nicht genug geschlafen, dann aber doch vor dem Wecker aufwachte. So halbwach liegend ein bißchen „Self-Love“ unter der warmen Decke. Mit „Fuck you“-Geisteshaltung. Schließlich dann doch das Aufstehen und in einer hektischen Stunde den Rest Arbeit vorbereitet und zweimal umgezogen, weil ich mich nicht entscheiden konnte, ob nobel oder Streetfightingman. Ich war dann mit den Erledigungen recht früh fertig, T. aber leider erst ab eins frei. Gehen, einfach nur gehen. Bis zu den üblichen Buchhandlungen. Bei Feltrinelli hatte ich wieder die zweibändige Ausgabe der Hypnerotomachia Polyphili in der Hand: Wiedergabe des Originaldrucks, Übersetzung des kryptischen Originals ins Italienische, Anmerkungsapparat. Einwandfrei. Der einzige Makel: kein fester Einband. Irgendwann wird’s hier aber doch stehen. Auf zur nächsten Buchhandlung. Dort aber dann: Bloks „Zwölf“ (aus der Lyrikreihe, die ich angefangen habe zu sammeln). Unversehens geriet ich auch in die CD-Abteilung. Was ich jetzt höre, habe ich dort dann eingesteckt: Queen. Mir war irgendwie nach dieser Mercury-Inbrunst. Hübsches Cover! Mit ihm. Und dann gewartet in der Sonne auf den Stufen vorm Palazzo delle Esposizioni. Aber merkwürdig, selbst als ich mit ihr dann zusammen war, wollte nicht wirklich Atmosphäre entstehen. Es war herzlich wie immer, und ich habe endlich auch mal wieder viel von mir sprechen können, über das ganze Drum und Dran meiner jetzigen Existenz. Auch ein schöner langer Spaziergang durch die Stadt, an kaum bekannten Ecken vorbei mit ihren verborgenen Schönheiten. Eigentlich schade, und Queen erzeugt jetzt auch keine Ersatz-Intensivität, es geht so rein. Was bleibt, ist eine halbe Verabredung für nächsten Sonntag, hier in der Gegend ein bißchen spazierenzugehen: inmitten der Natur. – Heute aber war und ist alles irgendwie im Gegenlicht. Was da geblendet hat, weiß ich nicht. Sicher nicht die Schweizerin, der ich gestern noch schrieb, und die wiederschrieb. Aber schon anfangend mit Bedingungen. Ich glaube, ich lasse diese Kontakbörserei mal wieder sausen. Humbug. Und tschüß.

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