5.02 Uhr:
[Am Terrarium.]
Jetzt ist auch noch mein Junge erkrankt, er hat sich wohl angesteckt und überbrach (Was ein Verschreiber! doppeltes Elend, sich zu übergeben u n d sich zu erbrechen…) gestern abend. So ist’s hier nun wie auf einer Krankenstation, und die Babies schreien, was das Zeug hält. Nerven behalten. Ich mittendrin und an der Zweiten Vorlesung; nachmittags gestern konnte ich dann mal für drei Stunden weg, und nach 22 Uhr, auf ein Praterpils mit dem Profi. Zum dritten Mal habe ich jetzt die Babies in der Nacht übernommen, damit die Geliebte Ruhe für die Heilung hat. Der Virus geht, hörte ich, überall um; am vergangenen Wochenende hatte der Profi daran lahmgelegen, halb Kreuzberg habe es erwischt, so habe das in der Zeitung gestanden. Und da wir am Samstag in Kreuzberg zu Besuch gewesen sind… Ich werde das Ding nun aus Trotz den Kreuzberger Virus nennen, VKD, KD für kotzen und Durchfall. Trotzig reagiert auch mein Körper: auf Anzeichen der, sagen wir, beschleunigten Verdauung bekomme ich gerade Heißhunger auf Allerdeftigstes. Während die Familie gestern abend nicht mal ein Tütensüppchen runterbrachte, hatte ich mir Grünkohl, geräucherten Schweinebauch, Räucherwurst mitgebracht und einen absoluten Brand darauf; sah aber doch von der Zubereitung ab, weil das Gericht sehr riecht, während es kocht, und ich mir dachte, die magen-elenden Lieben bringe d a s nun ganz sicher nicht auf die Beine zurück.
Dann, tags, mußte ich doch sehr lachen. Auf >>>> meine Anfrage hat sich Yahoo nun tatsächlich gemeldet: mit Interesse. Nach anderthalb Monaten. Das sind lange Wege in so einem Welt-Unternehmen… Ich werde den Brief nachher mitsamt meiner noch zu schreibenden Antwort in Der Dschungel einstellen. Dafür k e i n e Antwort auf meinen verstimmten Brief an das Opernnetz; mein Eindruck ist, daß sich Christoph Schulte im Walde nun durchgesetzt und mich rausgekickt hat. Das hat bei mir – wie in ähnlichen Fällen immer – zu einer sehr kräftigen Gegenidee geführt, die ich gestern frühnachts mit dem Profi durchdiskutierte und die einiges Zeug hat, auch kommerziell ein Erfolg zu werden, wenn man es denn richtig anpackt. Ich sollte hier noch nichts weiter darüber schreiben; Sie werden es eh mitbekommen. W e r wiederum sich meldete, war >>>> Lothar Zagrosek, telefonisch; ich hatte ihm, wie ihm zugesagt, meinen fertigen Interview-Artikel zur Gegen-Durchsicht geschickt, er war aber auf Tournee gewesen. Jetzt hat er gelesen, „daran mag ich g a r nichts geändert haben“, und >>>> die Orgelpfeifen hat er gelesen. „Sowie ich etwas Luft habe, melde ich mich, und wir gehen unseren avisierten Wein trinken“. Ebenfalls gemeldet hat sich >>>> der Dirigent dieses Konzertes, nachdem ihm der Pressechef des Konzerthauses meine „nur“ in Der Dschungel erschienene Kritik zugeschickt hatte; auch er möchte gerne Kontakt. Das ist nun alles sehr sehr erfreulich. Und sowieso, wie >>>> d a z u bereits im Vorfeld diskutiert wird. Ach ja, und aus der Musikschule Béla Bartók rief jemand an: man habe einen Cello-Platz für meinen Jungen. Seit einem halben Jahr stand er auf der Warteliste; nun hat’s geklappt. Ab dem 1. Januar.
Guten Morgen, ich stürz mich in den Text.
(Noch was vergessen. Auf Empfehlung meines Freundes und Computerhelfers M. war ich dann gestern mit dem maroden Laptop in einer Werkstatt: Die Bios-Batterie ist der Übeltätet n i c h t. Bedenklich wog der Techniker den Kopf: „Hauptplatine“, sagte er, „da ist eine Lötung kaputt, aber es gibt dort 40.000 davon, da die defekte finden zu wollen… da können Sie sich auch g l e i c h ein neues Gerät kaufen. Die Gefahr ist nämlich, daß Ihr Laptop irgendwann g a r nicht mehr angeht, egal, wieviel Geduld Sie beim Schalterdrücken aufbringen.“ Am besten sei’s, ich bewegte das Gerät gar nicht; die Software laufe ja bestens. „Man steckt nicht drin, das kann bei jedem Notebook passieren, das dauernd durchgeschüttelt wird, weil man es rumschleppt.] Nun hat bei meiner Arbeitsweise ein Laptop, den man nicht mit sich rumschleppen darf (ein Non-Schlepptop), wenig Zweck…)