5.30 Uhr:
[Arbeitswohnung. Respighi, Klavierkonzert in modo misolidio.]
Kaum hab ich das eingeführt, >>>> hängt sich wer dran. Aber damit ist zu rechnen gewesen, allein der Zugriffs-Erfolg zieht durch die „natur“gemäß undichten Fensterspalte des Netsphäre… – Mann, das ist ein s o schönes Konzert grad! und hab es doch Ewigkeiten nicht mehr gehört… und hör auch sofort >>>> den Heiligen Dankgesang des Genesenden mit – außerdem geht die Diskussion >>>> da weiter, nunmehr mit einer, finde ich, in ihrer Klarheit recht erfrischenden Positionierung. Dafür, wiederum, kann ich >>>> das Wort „endgeil“ nicht so ganz fassen, zumal, wenn, wie hier, so ein „so“ davorsteht.
Mit dem Profi, der über Weihnachten fortfährt, gestern zur Nacht einen Ein-Wochen-Abschieds-Trunk im >>>> Praterrestaurant genommen, das voll war, aber nicht so voll wie donnerstag abends >>>> die Bar immer ist, wenn sich dort die Angestelltenschickis zur After Dinner Party einfinden, mit lauter Frauen [Achtung: „mit“ – „mit“ – „mit“] mit falschen Fingernägeln, auf die Ministernchen geklebt sind, und mit (Profi-O-Ton) „Strings von H&M“. An sich hatten wir dort aber hingewollt, um den freien Cocktail zu nehmen; ich bekam aber dann plötzlich einen Horror vor der Leiberquetscherei. „Och schade“, so der Profi, „dann können wir ja gar nicht den Frauen auf den Arsch schaun“, ich: „Kannste da dann eh nich‘, da siehste doch nix, wenn’s so voll is‘.“ Also Prater. Und sowieso. Aber ich lag schon um Viertel vor zwölf im Bett.
Heut wird’s nichts mit viel Arbeit; ich möchte etwas durch die Gegend ziehen, um die Geschenke zu kaufen; eines will ich auch noch wegschicken. Also tu ich was bis gegen elf; den Ofen hab ich über Nacht ausbrennen lassen. Links neben mir liegt mal wieder Loyolas „Bericht des Pilgers“, aus dem ich seit Tagen zitieren will, ohne doch etwas Griffiges gefunden zu haben, das sich in meine Richtung hineinfälschen ließe. Nur allerdings eine Gotteserscheinung, die seltsam zu einer Erscheinung des Teufels wird, das ist aber zu unzusammenhängend erzählt, um es faßbar in einen Beitrag zu bringen. So schweife ich nun vor mich hin und bin von dem (für mich) wiederentdeckten Konzert entzückt.
>>>> moobicent, nach der telefonischen Intervention des Beraters gestern, läuft prima. Der Mann riet mir übrigens an, doch bei moobicents Trägerin anzufragen, ob die mir nicht das schnellere Modem sponsorn wollten… jetzt weiß ich nicht, ob ich nicht erstmal >>>> Acers Reaktion abwarten oder gleich versuchen soll, meine Fläggchen an zwei Fröntchen einzustoßen; ein drittes wär das Deutsche Bähnchen, weil ich wirklich gern wieder eine Bahncard100 hätte… Man werde für ausgebaute Internet-Präsenzen anders entlohnt als für seine Dichtungen direkt, hat mir schon vor viereinhalb Jahren >>>> Oliver Gassner gesagt; das war ganz zu Anfang Der Dschungel, als ich gerade die allerersten Schritte gewagt hatte und noch alle Netzwelt Buh! schrie und daß ich das Bügeleisen neu erfinden wolle…
Dann kam gestern eine Einladung der Evangelischen Akademie Tutzing zu einer Art Fußwanderung >>>> von Umm Quasi nach Aqaba an (das ist die Stadt, die Lawrence of Arabia von der Wüste her eingenommen hat). Die Tour reizt mich mächtig; nur hab ich natürlich das Geld nicht, sie zu bezahlen. Aber ich schriebe gern drüber, schon um nochmal Lawrence’s DIE SIEBEN SÄULEN DER WEISHEIT aufleben zu lassen, auf die sich >>>> Verbeen so oft bezogen hat. Also hab ich eben an die Frankfurter Sonntagszeitung gemailt und gefragt, ob ich nicht für d i e… Und es ließe sich mal wieder ein tolles O-Ton-Hörstück schreiben. Wobei mir einfällt, daß mein Hörstück zu >>>> Marianne Fritz vom WDR nun zwar schon gänzlich bezahlt, aber immer noch nicht produziert ist. Das hat was von Verhinderungstaktik.
16.06 Uhr:
Zurück von den Weihnachtseinkäufen. Rehfleisch ist teuer, sag ich Ihnen, zumal, wenn man zu sechst sein wird, ohne die Kinder gerechnet. Aber gut. Kurz vorher nahm ich aus dem Briefkasten die ziemlich schnelle >>>> Antwort von Acer. Die Geschäftsleitung sagt ab, man sponsore prinzipiell nicht, sondern unterstütze ein paar soziale Projekte in Hamburg. Gut, das ist ehrenvoll und wichtig. Also umdisponieren. Deshalb mal bei Saturn Hansa nach Notebooks geguckt, aber einstweilen geht das hier ja noch, auch wenn ich beim Starten es immer mehrmals versuchen muß; immerhin hab ich einen Trick drauf: Drücke ich mit halber Faust auf die rechte obere Tastatur und drück sie leicht ins Gerät hinein, dann ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Laptop nach fünf bis acht Versuchen „anspringt“, hoch. Damit kann man provisorisch leben.
Also, ich steh bei Saturn Hansa mit glänzenden Augen vor den Apparaturen, da erreicht mich ein Anruf mit einem der wohl schönsten Aufträge meines bisherigen Lebens. Das >>>> Konzerthausorchester geht auf Tournee und möchte mich gewinnen, darüber etwas zu schreiben, vielleicht auch die Tournee in Der Dschungel mitzudokumentieren; >>>> Zagrosek habe sofort, sagt der Pressesprecher, zugestimmt. Wie soll da also ich – n i c h t zustimmen mögen?
Liebe Leser, ab dem 7. Februar geht es für eine Woche quer durch Spanien, Sie alle, wenn Sie möchten, kommen dschungellesend mit. In der ersten Januarwoche wird das Projekt besprochen; ich erzähl Ihnen dann mehr.
Haben Sie eine Ahnung, wie schön ich das finde?
„Kaum hab ich das eingeführt, >>>> hängt sich wer dran. Aber damit ist zu rechnen gewesen, allein der Zugriffs-Erfolg zieht durch die „natur“gemäß undichten Fensterspalte des Netsphäre…“
wiewowas??? sie haben das creative writing im internet eingeführt? donnerkeil! und jetzt machts der autorenverlag nach, die schlingel!
@uschi. Da der Autorenverlag meines Wissens Geld von seinen Autoren nimmt wie R.G.Fischer und andere Druckereien dieses Schlages, darf er das auch ruhig. Außerdem mag ich Konkurrenz; sie führt zu erhöhter Qualität.
Nur zur Reihenfolge: Ich habe von diesem Projekt schon am 16.11. in einem anderen
Blog gelesen und spätestens seitdem steht auch schon deren Seite, von ‚dranhängen‘ kann in diesem Fall also keine Rede sein… Wie die Qualität dort wird, bleibt abzuwarten, ich erwarte nicht all zu viel…
Der „Autorenverlag“, wie Sie schreiben, heißt freilich Autorenhaus Verlag – einfach mal richtig lesen. Und „Ihres Wissens“ – tja, da wissen Sie allerdings was ganz verkehrtes. Und das ist in diesem Zusammenhang höchst ärgerlich und unterstellend: Weil nämlich kein anderer Verlag so intensiv damit beschäftigt ist, Zuschußverlage also solche zu benennen. Im Gegenteil, da er in seinem renommierten „Jahrbuch für Autoren“ dezidiert erklärt, was einen Verlag von ein Zuschußverlag (auch Bezahlverlag) ist, darf sich der Autorenhaus-Verleger regelmäßig vor Gericht sehen lassen.
Da ich das Buch gerade zur Hand habe: Meinen Sie, Kehlmann, Reich-Ranicki, Rafik Schami, Klaus Modick, Sibylle Berg, um nur mal einige Bweiträger zu nennen, würden einen solchen Jahrbuch Artikel geben, wenn es aus einem Zuschußverlag käme? Bitte in Zukunft mal hinsehen und nicht irgendwelche Behauptungen in die Welt setzen.
@Faure. Überzeugt und. Zurückgenommen.
Eine gewisse Vorstellung hab ich schon von Ihrer Freude und deshalb freue ich mich einfach mit Ihnen 🙂