Arbeitsjournal. Freitag, der 28. Dezember 2007. Nach der vierten Rauhnacht.

5.49 Uhr:
{Arbeitswohnung. Allan Pettersson, Sechste.]
Bin erst um zehn nach fünf hoch; der Junge schlief fest; nachts war noch der Zwillingsbub hinzugekommen, weil sich die Babies, die bei der Mama schlafen sollten, immer gegenseitig aufgeweckt haben. Heute haben die zwei ihren ersten Geburtstag, ein Tag, der bewußt eigentlich mehr der Mama als ihrer ist… ich muß nachher kurz die Arbeit unterbrechen und unbedingt noch Blumen besorgen um neun, wenn die Geschäfte öffnen. Sie hinüberradeln. Danach aber im Vollen weiter hier bis zum Abend. Wieviel Zeit die Festtage schlucken, habe ich bei meiner Arbeitsplanung mal wieder nicht bedacht (wie ich auch ständig, und sowieso, seit Jahren Feiertage und Ferien vergesse; Weihnachten allerdings nicht, das hat für mich etwas heidnisch Heiliges).
Immerhin sprudeln jetzt die Gedanken für den Vortrag zusammen wie aus Bächen, die von verschiedenen Wasserfällchen her aus den Bergen zusammenschnellen: Linearität, fiel mir eben auf dem Fahrrad ein, aufgehobene Linearität, ohne aber, daß die gerichtete (Erzähl)Bewegung zur Ruhe käme… dazu ist unbedingt zu sprechen. Sofort war ich wieder bei >>>> Pettersson; das ist nun auch schon wieder ein und ein Viertel Jahr her, daß ich >>>> dieses Stück gebaut habe. Kurze Idee, als ich eben die Sechste in den Player tat: >>>> Zagrosek zu einer Aufführung überreden und als Hörer-Einführung mein Hörstück im Musikclub vorführen. Das werd ich bei der Besprechung der Spanien-Tournee mal in die Runde werfen.
So, Dritte Vorlesung. Zwischendurch an die aufgelaufenen >>>> Werkstatt-Texte gehen. Und vielleicht im Lauf des Tages die letzte Scelsi-Variation schreiben. Und und und… Nach einem Anruf UFs, der gestern in Frankfurtmain >>>> Dielmann getroffen hat und nur Gutes zu berichten wußte, wurde mir brandheiß bewußt, daß die BAMBERGER ELEGIEN aber auch g a n z dringend letztbearbeitet werden müssen, damit das Buch rechtzeitig zur Leipziger Messe dasein kann.
Guten Morgen beim latte macchiato.

11.07 Uhr:
[>>>> Gnecchi, Cassandra.]
Absolut erstaunlich, wie gut ich heute mit der Dritten Vorlesung vorankomme. Ich habe sogar nebenbei die Klang-Software des Musikcomputers wieder in Ordnung gebracht und war bereits die Blumen kaufen und daheim, indessen es in meinem Kopf nicht rattert, sondern surft.
Und schön, daß >>>> Prunier wieder übersetzt. Wozu mir einfällt, daß ich ihm noch eine Antwort schuldig bin.

17.08 Uhr:
[Gluck, Alceste.]
Ich werd gleich mal schließen für den Tag. Hab ein bißchen Werkstatt nachgeholt, bin etwas weiter in der Vorlesung gekommen, für die ich mich gerade etwas im >>>> Matrix-Begriff festgehakt habe. Dabei überspiele ich nun endlich meine DAT-Aufnahmen in den Musikcomputer und brenne CDs davon, die danach allerdings noch unbedingt archiviert werden müssen. Da ist hier ein Überhang von schätzungsweise einhundert CDs, die ebenfalls drauf warten. Will ich, weil ich sie brauche, Musiken wiederfinden, ist ein gut geführtes Archiv unabdingbar. Nur: Wann? Wenn ich so nachdenke, wird Zeit zu einem zunehmend rareren Gut. Daran, fühle ich, erkennt man das nahende Alter.

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