11.45 Uhr:
[Am Terrarium.]
Ob das heute ein „Arbeits“journal wird, ist höchst fraglich. Bis nachts um kurz vor drei beim Profi gefeiert, dann brachte uns ein befreundeter Taxifahrer heim: richtiggehend Großfamilienheimfahrt, was was hatte. Und es war ein schönes Fest, auf dem ich mit meinem Jungen enorm viel Zeug veballert hab. Der Bub war, mit drei anderen Buben, völlig aus dem Häuschen vor Lust und schläft noch immer. In der Küche schwingt Jacques Offenbach grad aus dem Neujahrskonzert die Beine, und ich sitze am Laptop und gucke nach erschwinglichen und doch sehr guten USB-Audio-Interfaces, um meine DAT-Aufnahmen endlich einmal mit angemessenen Pegeln überspielen zu können; tragbar soll das Ding auch noch sein und, denk ich mir, n-spurige, elektronisch erzeugte Klänge auf die Anlage übertragen können, weil bei mir doch mal wieder im Kopf ist, es mit eigenen Kompositionen zu versuchen. Fantasiererei, klar, ich hab für sowas überhaupt nicht die Zeit.
Also ein gutes Neues Jahr erst einmal. Nachmittags werd ich mal in die Arbeitswohnung hinüberradeln, um vielleicht d o c h ein ganz klein bißchen was zu tun. Und weil heute Neujahr ist, hab ich mir einen Ardbeg Airig Nam Beist eingeschenkt, von dem ich von Zeitchen zu Zeitchen nippe, worauf sich der gesamte latakia-ähnliche Muschelkalk im Mundraum entfacht.
Airigh Nam Beist (ausgesprochen: “arry nam bayscht”). Es ist gälisch und heißt: Unterschlupf des Biests. Wenn es die zweite Abfüllung ist, müsste er 17 Jahre alt sein.
Ein gutes Neues Jahr!