5.11 Uhr:
[Arbeitswohnung. Frank Martin, Konzert für 7 Bläser, Schlagzeug und Streicher.]
Den vergeß ich immer mal wieder, den >>>> Martin, und dann will es eine Laune, daß ich eines seiner Stücke anhöre, und ich bin jedesmal wie hingerissen. Eines der schönsten, intensivsten Gesangsstücke stammt von ihm: >>>> Der Cornet nach Rilke. Die Aufnahme mit der Lipovsek ist atemberaubend (unter >>>> Zagrosek, wie ich grad erst wieder realisiere). Mein erster Kontakt zu ihm fand aber ausgerechnet über ein Orgelstück statt: ich habe der >>>> Passacaglia eine kleine Ehrung in den >>>> WOLPERTINGER hineingeschrieben, und über seinen Lehrer, den er eben mit dem Mündener Kantor Breitner gemeinsam hatte, kommt er sogar persönlich vor. Das „misteriose“ Adagietto jetzt scheint mir im übrigen eine kleine Verbeugung vor Haydn zu sein, auch wenn es, wie ich gerade höre, seinerseits etwas von einer Passacaglia hat.
Die Nacht war babyschwer; zusammengenommen, hab ich vielleicht zwei Stunden Schlaf gefunden; irgendwann gegen den frühen Morgen integrierte ich das Schreien und Herumwühlen in meinen Traum; als die „Wachablösung“ kam kurz vor halb fünf, war aber alles wieder ruhig, und als ich ging, auch – – ich mußte erst noch das Arbeitszeug von gestern abend/nacht zusammenräumen. Und las dabei >>>> Ifones neuestes Gedicht. Da fielen mir fast zwei Zähne raus. Er sollte das sein lassen.
Also jetzt an die Pynchon-Rezension. Sie sollte heute abend fertigsein, so daß ich sie morgen zur Früharbeit überarbeiten und dann rechtzeitig an den >>>> FREITAG schicken kann; dann wird sie ja wohl übermorgen erscheinen, so daß ich dann auch hier etwas freier über den Roman sprechen, vor allem auch meine Notate einstellen kann.
Guten Morgen.
7.51 Uhr:
[Frank Martin, Golgatha.]
Diese Rezension schreibt sich. Es läuft wie am Schnürchen, ich muß nur die Finger laufen lassen…
13.50:
[Martin, Cellokonzert.]
Das war ein derart tiefer Mittagsschlaf, daß ich beim Erwachen erst gar nicht wußte, ob es Morgen oder Abend war. Vorher war meine Pynchon-Rezension im Entwurf fertiggeworden – als mich vom FREITAG die Nachricht ereilte, daß die Publikation aus programmatischen Gründen auf den 16. Mai verschoben werden müsse. Schade, „wir“ wären sonst unter den ersten gewesen, aber so habe ich noch Zeit, den Text etwas abhängen zu lassen und dann am Montag noch einmal drüberzugehen. Ich werde, weil ich mit 7000 Zeichen bei weitem nur einen Bruchteil dessen schildern konnte, was darzustellen, vor allem: was zu belegen wäre, die Pynchon-Lektüre danach öffentlich in Der Dschungel aufnehmen – ein „Wiederaufnehmen“ kann man es ja nicht nennen.
Nun geht es erst einmal wieder an die BAMBERGER ELEGIEN. Das Erscheinen der Buch-Neuausgabe von MEERE steht ebenfalls immer noch aus; allerdings meldet sich >>>> Dielmann von Zeit zu Zeit und teilt mit, daß das Buch beim Binder sei. >>>> No jo (schönes Foto, da, übrigens). Außerdem warte ich auf den AEOLIA-Band, und Bielefeld, seit sich die Gestalterin zuletzt gemeldet und mir angekündigt hat, ich hielte das Buch noch im April in den Händen, schweigt; die >>>> Jesses schweigen gleichfalls. Aber das muß ja nichts heißen. Wiederum werden jetzt bald die Fahnen der Heidelberger Vorlesungen eintrudeln, wobei mir einfällt, daß sich >>>> im Virtuellen Seminar noch immer nichts Neues getan hat.
Else im virtuellen Seminar? @ Wiederum werden jetzt bald die Fahnen der Heidelberger Vorlesungen eintrudeln, wobei mir einfällt, daß sich >>>> im Virtuellen Seminar noch immer nichts Neues getan hat.
Bitte den Link korrigieren; er führt zu Else nach Leipzig und nicht zu den Germanisten nach Heidelberg.
@Zora. Ui, Sie haben recht. Auflachend: Da wird sich Buschheuer aber beschweren.
Die Angst des Germanisten vor dem Nachtflug @ wobei mir einfällt, daß sich >>>> im Virtuellen Seminar noch immer nichts Neues getan hat.
Sollte vielleicht beim nächsten Heidelberg Aufenthalt thematisiert werden.
Erica Jong, Angst vorm Nachtflug. – : So?
Still Flying Vier Tage vor Seminarbeginn in Heidelberg flog Erica Jong im Ney Yorker http://www.ericajong.com/.
Passt auf alle Fälle zu Heidelberg, schließlich lebte sie da während der 68ger (1966-1969). Frau Jong überfliegt auch locker alle „Feuchtgebiete“, warum fällt das dem Feuilleton nicht auf?