9 thoughts on “Ein Eines Europa, das eines w ä r e.

  1. Darüber habe auch ich schon nachgedacht, und ich denke auch, dass es insgeheim ein Gedanke mancher auf EU-Ebene ist, allerdings wurde der EU bereits vorgeworfen, den Konflikt zu fördern, wenn sie sich einmischte. Ich vermute, dass nicht jeder ein Interesse daran hat, dass dieser Konflikt erstens gelöst wird und zweitens durch die EU gelöst wird.

    Vielen Dank für die Erwähnung des Blogs!

  2. Dana International Sharon Cohen (geboren als: Yaron Cohen) besser bekannt als “Dana International” hat ja 1998 den Eurovision Song Contest gewonnen. Rundfunkmäßig gehört Israel schon mal zu Europa. Ein Anfang ist gemacht.

  3. Zum einen denke ich, daß Europa nie so einig sein wird, eher steht es seit geraumer Zeit schon vor einer Krise, die seine Existenz in Zukunft stark bedroht, mindestens aber eine Spaltung wahrscheinlich macht , zum anderen wäre es eine gewagte Option, sich eine Krisenregion und einen Konfliktherd noch zu importieren, zumal auf dem Balkan und evtl. im Bereich Türkei / Griechenland ein jeweils heftiges und möglicherweise mit kriegerischen Mitteln auszutragendes Konfliktpotential droht.

    1. @tinius. Man besönne sich so aber auf die eigene, wirklich gemeinsame und gemeinsam gewordene Kultur mit einer gemeinsamen, teils furchtbaren Geschichte, zu der man so aber stünde, die man nicht verleugnete und dennoch für die Zukunft ändern wollte; zum anderen koppelte man Israel von den USA ab, womit ein großes und sehr begründetes Konfliktpotential gegenüber der arabischen Welt entschärft würde, und hätte zugleich die Brücke in die gemeinsame (Kultur-)Geschichte, die wir mit dem Orient haben, neu geschlagen, von Alt-Ägypten über Hellas, Rom, Andalusien, Sizilien usw. Das Abendland entstand um das Mittelmeer im geographischen Sinn fast einmal herum. Man würde etwas aufeinanderlegen, das eigentlich auch zueinander g e h ö r t.
      Im Globalismus muß man so nahe Konfliktherde nicht importieren, sie werden da sein so oder so. Und wenn ich mir die Machtverhältnisse anschaue, wäre prinzipiell auch nichts gegen ein starkes europäisches Heer zu sagen – einstweilen nicht, solange auf diese Weise noch gekämpft wird. Wer sich nicht damit befrieden kann, daß die USA eine selbsternannte Staatenpolizei – mehr: mobile Einsatztruppe – jenseits aller Uno-Ermächtigung sind, zudem rechtsimmun gegenüber der Staatengemeinschaft, der kommt um diesen Gedanken nicht herum, meine ich.

    2. Der Gedanke, Israel könnte von den USA abgekoppelt werden, ist reichlich blauäugig. Daran haben weder die Israelis noch die Amerikaner ein Interesse. Israel steht den USA soziokulturell in vielem sehr viel näher als den Europäern.

      Ich stimme tinius’ Meinung zu. Ein weiteres Problem wäre, dass die EU wenigstens formell nicht mehr “neutral” im Nahostkonflikt auftreten könnte, was den USA spätestens nach Clinton schwer zu schaffen macht. Die Vermittlungschancen der Europäer wären verunmöglicht (wobei ich nicht sage,dass da schon so besonders viel gelaufen ist).

    3. @Keuschnig. Ich weiß, daß das blauäugig ist. Aber verneinende Skepsis war schon oft der Grund dafür, daß etwas nicht geschieht. Was die Meinung anbelangt, die Israeli stünden den USA soziokulturell näher als Europa, so halte ich das für zumindest kulturgeschichtlich falsch.
      Ich bin auch nicht für Neutralität, überhaupt nicht. Neutral kann kein Mensch lieben. Man müßte eine Position entwickeln, die sowohl israelisch als auch arabisch denkt. Europäisch eben.

    4. @ ANH; sympathisch… … ist mir diese kulturhistorische perspektive schon, wie Sie sich denken können. dennoch glaube ich, daß man mit aktualisierungen solcher sozio-kultureller vorgänge nicht gegenwärtiges nivellieren sollte. anders gesagt: merkwürdig doch, daß unter diesen prämissen niemand auf die idee zu kommen scheint, marokko, tunesien, algerien und ägypten in die eu zu importieren, obgleich doch eine entscheidende epoche der europäische kultur (in diesem fall des christlichen “zweigs”) im wesentlichen dort sich vollzogen hat, lange bevor dergleichen bei den nördlichen mittelmeer-anrainern überhaupt denkbar war. sic.

      schließlich: “eine position, die sowohl israelisch als auch arabisch denkt”? solches scheint mir schwierig zu entwickeln, zumindest von innen. (und nur aus der innenperspektive könnte der konflikt, meine ich, langfristig gelöst werden.) alle israelis, die ich kenne, würden zumindest vehement bestreiten, daß eine solche denkweise ihrerseits überhaupt denkbar sei!

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