Arbeitsjournal. Sonntag, der 29. Juni 2008.

8.54 Uhr:
[Arbeitswohnung. Bach, Starker, Zweite Solo-Suite für Cello.]
Verschlafen. Sehr verschlafen. Ich weiß auch, daß ich hochintensiv geträumt habe, aber nicht mehr, was. Es hatte sicher mit >>>> dem Film zu tun. Aber >>>> das da schrieb ich, als ich schon ziemlich betrunken war, sowas nach anderhalb Flaschen Wein. Ich lasse es dennoch stehen; es entspricht ja meiner anti-us-amerikanischen Grundhaltung, entspricht meiner Haltung gegens Entertainment. Jetzt hab ich einen dicken Kopf und die Rezension vor mir bei viel für die Arbeit verlorener Zeit. Ich will nachher zum Frühstücken hinüberradeln, aber werde dann wieder hermüssen, sonst schaff ich sie nicht.
Das war vielleicht ein bißchen viel gestern, beide Male Rührung und Erschütterung, und beide Male ging es um Folter in politischer Haft, und um Liebe und die Hilflosigkeit Einzelner. Daß es nichts hilft, sich zuzusaufen, weiß ich selbst. Mich hatte aber insgesamt die Melancholie am Kragen hochgehoben, so hing ich wie eine Katze, die man am Nacken packt, schlaff herab. Ich hätte mich besser ans Cello gesetzt nachts, aber UF: „Hast du eine Ahnung, wie weit ein Celloton trägt?“ Ich war nach Monaten einmal wieder allein.

9.12 Uhr:
Grad schickt mir UF >>>> diesen Link. „Das ist doch großartig“, schreibt er. Ja, ist es.

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