…. ich spät noch einen anfall nostalgisch sehnsüchtiger kindkeitstrauer. bevor mein bruder fuhr, gingen wir noch eine runde am flüßchen spazieren, auf der rückrunde dann an dieser sehr befahrenen straße entlang. es war ein lärm, dass wir kaum unsere eigenen worte verstanden. trotzdem setzten wir uns auf diesem rückweg für einen moment auf eine mauer, um eine zu rauchen. meinen kopf drehend, rechts den fußweg entlang in seine ferne blickend, entdeckte ich eine schar kinder, mit ihren laternen und ihren eltern. ein laternenumzug also. „ich will warten, bis sie alle an uns vorbei gegangen sind, ich will das sehen und hören“ sagte ich zu meinem bruder. die kinderschar mit ihren laternen, und ihren eltern zog an uns vorbei. schritte waren zu hören, stimmengemurmel, ansonsten, bis auf den autolärm, nichts. mein bruder sah mich an: „was für ein laternenumzug war denn das?“ ich nickte: „genau.“ wir sprachen darüber, dass früher grundsätzlich am ende unserer laternenumzüge die laterne meines bruders in flammen aufging. „das war absicht.“ „ich weiß. danach musste ich als deine große schwester immer meine sonnenlaterne hergeben, weil du so wütend heultest. es freute dich spitzbübisch schon vorher, deine in flammen aufgehen zu lassen, und dann meine zu bekommen. es war ein jährlich wiederkehrendes ritual für dich.“ „ich war so oft so gemein zu dir.“ „du zerstachst meinen lieblingspuppen ihre augen, auch brachst du ihnen ihre arme und beine aus ihren gelenken.“ „ja…. aber wir sangen früher, wenn wir laterne gingen.“ „ja.“