Where is the Gatekeeper ? 14.10. 2007. Paul Reichenbach fehlen die Worte

Der Schleusenwärter hat Urlaub oder liegt krank im Bett oder, was noch möglich ist, sitzt in seiner Stammkneipe und findet nicht nach Haus. Es sind auch andere Gründe denkbar, auf deren Aufzählung hier verzichtet werden soll, die Pauls „Schleusen des Ungesagten“ verschlossen halten. Paul, dem es nicht an Ideen mangelt geht es derzeit wie den Maler Degas, der in einem Gespräch mit Mallarmé bemerkte, wie außerordentlich schwer ihm das Dichten falle…., Und dabei fehlt es mir nicht an Ideen.“ Mallarmé antwortete ihm: „Aber Degas, macht man Verse denn mit Ideen?…. Nein, mit Wörtern.“ Was aber tun, wenn sich die Worte vor der Ideenschleuse stauen, weil der Schleusenwärter durch Abwesenheit glänzt und kein Signal stark genug scheint ihn herbei zu rufen?
Der Schriftsteller nennt die Abwesenheit, den Stau nie gesagter Worte Schreibblockade.Paul ist kein Schriftsteller, kein Dichter wie Mallarmé und auch kein Degas, der sich auf ungeübtem Feld versucht, und trotzdem fiel er in eine Aphasie, aus der er offenbar nicht mehr herausfindet. Könnte Paul wenigstens Schreiben dann würde er, das kann man ungestraft behaupten, eine Dienstaufsichtsbeschwerde an das Flußfahrtamt formulieren und darin um Auskunft bitten, warum und aus welchen Gründen ausgerechnet seine Schleuse unbesetzt ist. Aber selbst das ist ihm zur Zeit nicht möglich. Hoffen wir also auf bessere Tage und vor allem auf das Kommen des Gatekeeper!

>>>Bildquelle: Gatekeeper by Robert Bateman, 12″ by 17″

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