Sehr schön. Maria. Bei Meinecke. In weiterführender Ratzinger-Auslegung.


Die Kirche muß von Maria neu ihr Kirchesein lernen. Nur in einer Zuwendung zum Zeichen der Frau, zur recht verstandenen fraulichen Dimension der Kirche, geschieht die neue Öffnung zur schöpferischen Kraft des Geistes.
Thomas Meinecke, >>>> Jungfrau.

[Wird der Tag kommen, an dem ich zum Katholizismus konvertiere?
Islamischer Katholizismus mit sinnlich-heidnischem Akzent. Hm.
Rituale. Hm.
Gavin Bryars, Zweites Streichquartett.]

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[NACHTRAG am 15.11.08. Gerade (7.12 Uhr) gefunden: Weiterführend, zum in den Kommentaren diskutierten Thema insgesamt, ist >>>> dieses.]

48 thoughts on “Sehr schön. Maria. Bei Meinecke. In weiterführender Ratzinger-Auslegung.

  1. Wozu? Warum sich überhaupt einen Glauben überstülpen lassen, wollen oder müssen; ist nicht dies die eigentliche philosophische Frage hinter jedem Glauben?

    1. …da muss ich Ihnen leider deutlich wiedersprechen, denn in den meisten Fällen wissen die Probanten nicht einmal weshalb sie evangelisch oder katholisch getauft wurden; dies unterstelle ich in meiner Dreigestirnkeit (dreistigkeit) einfach mal! – Es ist doch im Grunde genommen folgendermaßen:

      Ich komm` im tiefen Bayrischen Wald als kleiner Bub und Katholik zur Welt, und für den Rest meines Lebens bin ich halt ein ziemliches „Arschloch“. Ich meine, darüber brauch` man doch nicht diskutieren, oder? – Luther hingegen kam bekannter Weise von wo anders her, was die eigentliche Frage bereits beantwortet.

      Man benötigt im Grunde genommen lediglich einen Kompaß, der nach Norden und nach Westen zeigt, um gewisse Alternativen zum Römisch Katholischen Gauben des MIttelsalters aufzuzeigen!

      Die katholische Kirche hat den Glaubensanspruch in fast Zweitausend Jahren jedenfalls verspielt! – Aufgrund dessen sollten wir uns eigentlich viel deutlicher der Tatsache bewusst sein, dass die Trennung von Kirche und Staat in Europa gerade einmal 200 Jahre jung ist, nämlich mit Beginn der französischen Revolution (Ausgenommen die Briten, die sich bereits gegen Ende des 17.Jahrhunderts von Rom los sagten!)

    2. @schawinski Ich habe vom Glauben gesprochen – sie sprechen von der institutionalsierten Vereinnahmung. Es dürfte doch nicht so schwer zu verstehen sein, dass so etwas wie die Taufe oder ähnliche Initiationen, die tatsächlich fremdbestimmt stattfinden, mit einem Glauben nichts zu tun haben (höchstens mit dem Glauben derjenigen, die diese Taufe vornehmen lassen).

      „Übergestülpt“ (um das Ausgangsposting zu zitieren) wird mir nicht der Glaube, sondern die kulturelle Dimension davon. Das ist ein Unterschied.

      (Ihre andernen Ausführungen sind auch lückenhaft, teilweise unhistorisch. Es geht nicht um die Verteidigung von Kirche bzw. institutionalisertem Glauben.)

    3. @schawinski. Atheistischer Glaube. Wäre es so einfach, wie Sie darstellen, ließe sich kaum erklären, weshalb ich, strikt im protestantischen Arbeitsethos atheistisch *** erzogen, eine solche Anziehungskraft verspüre, und zwar trotz meines bekannten inneren Agnostizismus‘. Wobei ich durchaus nicht der einzige bin und die Attraktion kaum daher rührt, ob und daß jemand intellektuell oder nicht ist. Mein Eindruck ist, daß Sie dem Profanen auf den Leim gehen, dem man eben nicht mehr auf den Leib gehen kann.

      [***): Eigentlich ein falsch angewandter Begriff, denn Atheoi, αθεοι, wurden von Nero die Urchristen genannt, die den Begriff, gleichsam als Kampfbegriff, übernahmen.]
    4. @Keuschnig. Korrekt. Imgrunde ist Ratzingers Einlassung nach Meinecke sogar kirchenblasphemisch. Das ist das Spannende daran. „N u r in einer neuen Zuwendung zum Weiblichen“, sagt er, könne es zu einer neuen Verbindung zum Schöpferischen kommen. Das bedeutet, daß diese Verbindung zugeschüttet, alt geworden, erstarrt ist und wieder geöffnet werden soll.
      Kirchenkritik aus höchstem Kirchenmund. Starker Tobak, wenn man nachdenkt.

    5. DEr Glaube ansich existiert nicht… …ist nur ein Hirngespinst! – Wo immer man aber dem Glauben begegnet, bleibt er ein recht schwammiger Begriff! – Dies ist eine reine Tatsache und dürfte auch nur schwer statistisch wiederlegbar sein, allein aufgrund der Annahme, dass mindestens über fünfig Prozent der sogenannten Gläubigen logisch & rationell betrachtet nicht wirklich wissen, weshalb sie woran glauben! – Ich wette mit Ihnen, dass man bei einer unmittelbaren Meinungsumfrage vor oder nach einem Kirchgang nichts als lauter einstudierte Phrasen zu Gehör bekommen würde, jedoch kaum eine vernünftige Antwort auf die eigentliche Frage. – In die Sonntägliche Kirche gehen oder an etwas zu glauben bedeutet heutzutage rein gar nichts mehr, weil allein rein familiärer Zwang, bzw., Pflichttermin, weil für Taufe, Hochzeit oder Beerdigung. In diesem Sinne wollte ich meine Meinung zur Kirche, egal ob katholisch oder evangelisch, im Allgemeinen verstanden wissen.

    6. @wischlonski. Sie verstehen nicht, worum es geht. Deshalb mag ich in dieser Weise nicht mit Ihnen weiterdiskutieren. (Als Tip: Lesen Sie La Cathédrale von Joris-Karl Huysmans, und zwar, während Sie gregorianische Motetten hören; als musikalische Alternativen sind, aus einem anderen sowohl religiösen wie musikalischen Bereich, auch Aufnahmen Abdullah Ibrahims empfehlenswert. Oder Toscas Gebet.)

    7. Ich als gläubiger Mensch kann nicht glauben (an sich schon ein Unding) dass es Menschen gibt die es unserem Herrgott immer noch nicht verziehen haben, dass er seinen eigenen Sohn ans Kreuz nageln ließ

    8. Geschrammel… …ganz recht, und ich möchte nicht mit Ihnen über Glauben diskutieren, allein schon aus dem Grund, weil mich dieser einen Teufel interesssiert (Läuten nun schon die Alarmglocken bei Ihnen?), bzw. weil jeder Gläubiger auf dieser Welt für mich sprichwörtlich eine arme Sau darstellt (Der Vergleich ist durchaus gewollt und beabsichtigt, da historisch tausendfach belegt!). Ich kann überdurchschnittlich gebildet sein, wie beispielsweise der Papst, und dennoch befähigt mich dies nicht über Lügen hinwegzutäuschen, welche längst historisch belegt sind. Die Kirche, und insbesondere die Katholische, ist für mehr Greueltaten in der Geschichte verantwortlich, als alle Kriege zusammen genommen! – Dies ist Fakt und nicht wiederlegbar!

  2. Glauben `wesen`trifft es nicht ganz. Der Glaube richtet sich auf unsere intimsten Kräfte, die emotional und aktiv bzw. affektiv sind ( Deleuze& Guattari), Kräfte, die man als präindividuell, unterbewußt, prädiskursiv bezeichnen könnte. Sie sind nicht so sehr Bestandteil von uns, sondern sie durchqueren uns und bewirken u.U. eine Steigerung unseres Handlungsvermögens. Der Glaube als Disposition zum Handeln ist quasi ein großzügiges Vermögen, das auf Optionen und Möglichkieten in der Zukunft setzt. Wenn wir heute – im Gegensatz zu Meinecke- wissen, dass wir `beyond` sind, also die Säkularisierung des religiösen Glaubens an eine unsichtbare Welt und Kräfte ins Blickfeld nehmen , dann könnte man das mit Gabriel Tarde wie folgt beschreiben: `Das Wirkliche ist nur als ein Fall des Möglichen begreifbar.` Will heißen, dass das Wirkliche nie zur Gänze aktualisiert ist, sodass unsere Glaubenshaltung, ergo Handeln sich nicht auf die rohen, nackten Tatsachen bezieht, sondern auf Möglichkeiten, Potentiale. Im Rückgriff auf Spinoza, Amgaben, Deleuze lässt sich die Frage des Glaubens m.E. viel fruchtbarer neu stellen, als dies Meinecke getan hat.

    1. @as: „sie durchqueren uns“. Das finde ich überzeugend, weil die Formulierung meinen eigenen „Ideen“ (Komponenten/mit Whitehead: entities) sehr nahekommt. W i e fruchtbar – und ob d o c h – Meinecke es getan hat, kann ich noch nicht abschätzen, da ich erst auf S. 73 des 347seitigen Buches bin.

    2. Das ist mir zu verkopft. Als sei Glauben am Reissbrett entworfen. Meines Erachtens ist es wesentlich „einfacher“. Ein Glauben hilft Menschen in mehrfacher Hinsicht: Sie sind Bestandteil eines Subsystems; sind der Verantwortung für ihr eigenes Leben teilweise entzogen (sehr verführerisch in DIESER Zeit) und überwinden (meist unbewusst) die narzisstische Kränkung des Todes. Es gibt kaum Kulturen, die nicht in irgendeiner Form religiöse Mechanismen praktizieren. Wobei ich Atheismus mit einbeziehe…

    3. @Keuschnig ff. Finde ich gar nicht verkopft, sondern lediglich ins Theoretische, um es zu fassen, übersetzt.

      Die Hilfsfunktion des Glaubens sei davon unbenommen, aber das ist nicht eigentlich, was mich interessiert; es ist pur psychologisch in einem Sinn, in dem es „Lebensphilosophie“ gibt. Sollte ich meinen bisweiligen Impulsen nachgeben, in den Katholizismus zu konvertieren, hätte das überhaupt keine lebenspraktischen Folgen für mich, geschweige nähme es mir Verantwortung. Eher das Gegenteil ist der Fall.
      Ich wüßte auch nicht, daß die Konversion es Döblin oder Huysmans leichter gemacht hätte; in Döblins Fall muß man sogar entschieden sagen: damit hat er, lebenspraktisch, voll in die Scheiße gegriffen.

  3. durchqueren In der Tat kann man auch Whitehead anführen, der die statischen Komponenten Wesenheiten von Geist und Materie mit einem monistischen Konzept aufzulösen versuchte. Menschliches Denken und Handeln ist im Allgemeinen nicht so rational, wie wir es im Nachhinein meist aus Rechtferigungsgründen darstellen. Das ist ein alter Hut. Und selbst die einfachsten Bausteine der Materie sind in ihrem Verhalten ohne eigenständige Impulse nicht zu denken. Also setzt man an die Stelle von Standardmetaphysik mit Whitehead Interaktionsprozesse. Vielleicht ist es Meinecke über seinen Essay zu Ratzinger hinaus in diesem Buch gelungen, ich bezweifle es, da seine Bücher zuvor doch sehr stark an der Mystifizierung von gender und Techno-Kultur arbeiten.

  4. OT – @Herbst Es verdriesst mich auf Dauer mit irgendwelchen Trollen über solche Themen zu diskutieren. Trolle, die sich mal „lebowskI“, mal „schawinski“ oder „Gläubig“ oder sonstwie nennen, aber in Wirklichkeit nur Destruktion im Sinn haben (ich glaube, jemand wie „as“, ein seriöser Diskutant, würde sich bestimmt registrieren!). Die französische Fremdenlegion blieb ihnen vermutlich auch aus intellektuellen Gründen verwehrt, also meinen sie sichhier austoben zu müssen. Ich weiss nicht genau, w a s diese Leute anzieht, aber es zieht sie offensichtlich an. Können Sie nicht durch eine dauerhafte Kommentarsperrung sogenannter „anonymer Kommentare“ für ein bisschen mehr Seriosität sorgen? Ich weiss, das war schon mehrmals Thema hier, aber meine vereinzelten Perlen erachte ich als zu selten, sie allen möglichen Sauen vor die Füsse zu werfen (ist nur halb so arrogant gemeint, wie es klingt).

    1. @Keuschnig: offthemes/inthemes de Trolle. Ungern. Ich habe den Troll bereits dort gelöscht, wo sich aus seinen Beiträgen nichts gewinnen ließ. Aus den anderen aber l ä ß t sich etwas, sogar einiges gewinnen, insofern er für Meinungen „eintritt“, die so selten nicht sind; zwar, er benutzt sie für seine Zwecke, nimmt man die Meinungen aber ernst, rutscht er aus, und die Diskussion läuft gegen seine Intention. Wird er dann ausfällig, lösche ich ihn. Ich glaube, daß eine solche Art der Moderation sinnvoller ist, als wenn man anonyme Kommentatoren, die vor allem in Der Dschungel oft auch eine literarische Funktion im Rahmen der parallel immer mitlaufenden Erzählung haben, einfach sperren würde; es ginge damit ein wesentliches Lebenselement Der Dschungel verloren. Deshalb sperre ich sie immer nur zuweilen und vorübergehend. Momentan ist die Angelegenheit noch ganz übersichtlich. Wenn ich Sie meiner Haltung wegen als Kommentator verlieren sollte, täte mir das leid und weh; dennoch will ich meiner Richtung treubleiben, sonst verlieren Die Dschungel eine Characterfarbe. (Drei Trollbeiträge, vielleicht sogar schon vier, habe ich bereits heute gelöscht; das bekommt man logischerweise nicht immer mit, weil ja nicht jeder permanent mitliest.)

    2. Ich nehme Trollkommentare irgendwann nicht als „Meinung aus dem Volk“, die man dann stehen lässt und weiterdiskutiert, weil einem theoretisch diese Art von Kommentar ja entgegenschlagen könnte. Für mich macht das Wesen einer Diskussion auch das Interesse des Mitdiskutanten aus. Das ist essentiell. Spüre ich das nicht, sondern nur die Lust an irgendwelchen dummdreisten Provokationen, ist es für mich nutzlos. Etwa so, als würde ich mit jemandem Schach spielen, der plötzlich den Turm diagonal zieht.

      Ich habe mir oft anhören müssen, meine Art sei arrogant und das ist vermutlich auch der Grund für die desaströsen Zahlen meines Blogs (den ich wahrscheinlich Ende des Jahres auslaufen lasse). Insofern bin ich kein Massstab; auf einen Kommentator wie mich werden Sie locker verzichten können.

    3. @Keuschnig. Solche Verzichte. Will ich aber nicht. Zumal ein oder zwei Trolle das Niveau der übrigen Diskutanten nicht senken können. Stellen Sie sie sich als die Narren vor, die dem Feldherrn im Triumphzug vorausgehn, um ihn zu beschimpfen. Quentchen der Wahrheit sind zudem immer daran. Feldherr und Frouwe-im-Feld schauen stolz drüberhin und lassen sich zu recht nicht anmerken, daß sie zu recht über ein bißchen was nachdenken werden.

      [Stellten Sie >>>> Ihr Weblog ein, fände ich das höchst bedauerlich. Ich habe deshalb soeben auf meiner Seitenliste, die ich bewußt ausgedünnt halte, einen Link darauf gelegt. Vielleicht bringt das ein paar Zugriffe mehr.]

    4. @Keuschnig. Meine Position habe ich dazu hierüber dargestellt (und eben weitere Kommentare entfernt, die n i c h t „Anlaß“ werden konnten, sondern rein persönlich gemüllt haben; andere habe ich aber stehen lassen, wie den bzgl. der Mayröcker, weil sie in der Abfolge wie plötzliche Blitzlichter sind und als solche Querschläger etwas Anregendes haben).

    5. @keuschnig mensch, keuschnig, bleiben sie drin, bleiben sie dran. machen sie’s wie ich, einfach ein bißchen reflexiv sein, kann nicht schaden. arno geiger, wolfgang lechner, julia franck, evlyn finger, cosima schmitt oder sibylle berg kriegen sie hier nicht rein, die haben selbst ihre blogs und sites, warten auf kundschaft und ruhm. und das feuilleton ist zu faul und zu träge, die lassen sich hier nicht blicken, blasiert, wie sie sind. bleiben noch die registrierten, sie, der schein, die gabi, mein hauspersonal, das reicht nicht, so bleiben komme ich nicht ins gespräch, nicht in charts. und die trolls kannste vergessen, sprachmüll, unverwertbares, gut, vielleicht ein blitzlicht, vielleicht ein querschläger, aber da zucke ich zusammen. irgendwo abgeschrieben? autorenrechte? kann ich es verwerkeln? sobald es lesbar wird, schrillen bei mir die alarmglocken. hab ja nicht immer zeit, die lust zu recherchieren. also reflexives handeln ist gefragt: schreiben sie sich selbst, ein paar böse provokationen, grammatik, interpunktion egal, einfach drauf losschreiben, was sie sich schon immer gewüchst haben. und dann hauen sie drauf, empören sich, drohen, verschieben, löschen. sehen sie, keuschnig, und wenn sie noch mitschreiben, fällt auch für sie noch etwas ab.

  5. möchte nur wissen, wie die heilige Maria und ´frauliche Dimension´ zusammenhängen sollen und was das recht Verstandene wäre

  6. Empfängnis durch das Ohr – Benedikt XVI. und die Musik Durch das Gehör empfing Maria, die Prophetin, den lebendigen Gott. Denn der natürliche Weg der Reden ist das Gehör. Die Gottesmutterschaft und das immewährende Offenstehen für Gottes Wort werden hier ineinandergesehen: Hörend auf den Gruß des Engels, nimmt sie den Heiligen Geist in sich auf.
    Das entspricht exakt der Vorstellung des Korans, der genau deshalb Rezitation heißt. Die Geschichte der Bekehrungen durch den Islam ist in den allermeisten Fällen eine Bekehrung durch das Ohr.

    1. Irgendein Witzbold bemächtigt sich meines Namens. Die Öffentlichkeit ist eben der Gestank einer Senkgrube. Nur wirklich geschlossene Systeme verhindern den Namensmißbrauch und die damit einhergehende Geruchsbelästigung. Bleiben Sie bei sich, in sich, bleiben Sie Sie. Und halten Sie um Gottes Willen Sibylle Berg fern. Die Nacht ruft m i c h!

    2. der mensch der stets halb ist.
      der die ganzheit seiner existenz nicht erfassen kann.
      er ist teil der balance.
      aber nicht nur zwischen mann und frau.
      sondern auch mann und mann.
      und spätestens da erwarte ich eine frage.
      spätestens da.
      einen tabubruch sozusagen.

  7. Eine solche Masse von Kommentaren ohne die üblichen Verdächtigen? Sabine, Salome, Lavantes, heimlicher Weggucker, Gemix und wie sie alle heißen, aber wenigstens hat sich der Knotscher gezeigt. Was ist eigentlich mit Malos, Herr Herbst?

    1. netzkritiker, noch ist den bach alles herunter so gut wie kaum es scheint sich irgendwie anzukündigen ( gehabt zu haben ) dass man sich bei keuschnig zu treffen habe.
      ( wobei der eigenen bildung dann mitunter vorzuspringen miitunter wäre –
      für einen erklärten antieuropäer – incl. antideutschem – wie mich allerdings eine etwas diffizile ausgangsbasis )

    2. für den Netzkritiker Herr Malos ist zu einer Audienz in den Vatikan gefahren, um die Seligsprechung Melusine Walsers zu erwirken.

  8. energie aha ernergieerhaltungssatz und dampfmaschine. dann mal schön i.stenegers lesen und über den satz von deleuze nachdenken, dass maschinen und das gesellschaftliche, wie er es noch nennt. immer lecken..scheint mir, das nicht nur in diesem thread einiges nicht so ganz auf der höhe der zeit ist, um es mal leger zu sagen

    1. @as. Das es ja w i r sind, nach denen sich die Höhe der Zeit mitbestimmt, scheinen Sie sie mithin ebenso wenig zu kennen, so daß Sie, um es mal leger zu sagen, dem einen Glauben einen anderen entgegensetzen, der nur um vieles naiver ist, weil er nicht weiß, daß er glaubt. Ernsthaft interessieren mich in diesem Zusammenhang aber Argumente; durch Zitate, gar Verweise, sind sie nicht zu ersetzen, selbst wenn man sie verlinkte. Einmal ganz abgesehen davon, daß auch die von Ihnen genannten Autoren thesisch formuliert haben, wie ich selbst immer wieder tue, und man nicht davon ausgehen sollte, daß Thesen bereits Erklärungen von Tatsachen seien. Aber auch Thesen, wie wir an Ihnen plastisch sehen können, werden geglaubt. Ob nun Benedikt XVI oder Gilleus I., beide denken in den kommunizierenden Röhren ihrer Bezugsnetze; interessant sind mögliche Schleusen dazwischen.

  9. „… verschmelzen mit dem Auge, mit dem Gott ihn anblickt, das muß wohl, zwangsläufig, zum perversen Genießen gehören.“

    Wortprotokoll: Jacques Lacan über Silesius, zit.n. Meinecke, S. 88. Nach ein paar Sätzen: „Diese mystischen Ergüsse, das ist weder Geschwätz noch Wortmacherei, das ist in summa, was man lesen kann vom Besten, und hier diktiert Lacan seinen Studenten folgende Anmerkung: Dem hinzufügen die Écrits von Jacques Lacan, denn das ist von derselben Art. Womit, natürlich, Sie alle überzeugt sein werden, daß ich an Gott glaube. Ich glaube an das Genießen der Frau, insofern es mehr ist, unter der Bedingung, daß dieses mehr, Sie davor einen Schirm stellen, bevor ich es recht erklärt habe.
    Was versucht wurde am Ende des letzten Jahrhunderts (…), das war, zurückzuführen die Mystik auf Fickgeschichten. Wenn Sie da nahe hinschauen, ist es das ganz und gar nicht. (…) Und warum nicht interpretieren eine Seite des Anderen, die Seite Gott, als getragen durch den weiblichen Genuß?“

    [Perversionstheorie.
    Glaubigkeit.
    Ekstasen & BDSM: devote Lust.]
  10. Ihr Kopf… …. geistert in meinem Katholizismus herum, ich meine, mein Kopf in Ihrem Katholizismus, auch Ihr letzter Eintrag unter Palimpseste spielt da hinein…

    Der Katholizismus hat den Frauen ihre Kraft der Schöpfung, die Leben schafft, aber auch dient, dem Leben dient, schon immer nehmen wollen. Bis heute ist das Marienevangelium, welches ja existiert, nicht anerkannt, aus gutem Grund, wie Sie >>> hier lesen werden.

    Die Katholische Kirche wehrte sich lange, lange gegen die Marienverehrung, die übrigens auch Bestandteil des später aufgetauchten Thomasevangeliums ist, welches von ihr auch bis heute nicht anerkannt wird, zusätzlich aus diesem Grunde dessen aber davon in der Bibel stehende Teile zu einem Zeitpunkt von Rom entfernt wurden. Dem gegenüber stehen 700 Marienwallfahrtsorte gegen 50 Christuswallfahrtsorte. Die ganze andere Thematik des Katholizismus als patriarchal-autoritär auf lustfeindlichkeit basierende Religion, auch die Vereinnahmung mutterrechtlicher Kultorte der Vorgänger dieser, später die Umbenennung der früheren Feste an diesen Orten durch die Katholische Kirche und auch die Inquisition, deren Absicht und Folgen brauche ich nicht zu erwähnen.

    Jesus liebte seine Frau, sie war im dritten Monat schwanger, als er starb. Seine Jünger waren eifersüchtig, weil sie der Meinung waren, Jesus liebte seine Frau mehr als sie, er ihr noch andere Dinge und noch mehr sagte, als ihnen. Petrus hatte Auseinandersetzungen deswegen mit ihr, fast sexistisch führte er sich auf… nur, davon findet man kein einziges Wort in der Bibel, im Marienevangelium dafür umso mehr.

  11. an Cellini, 15. 11. 2008. Also Vermieterkonto (nicht an mich direkt, bitte):
    170,30 Euro an
    R.E.M.M.
    Berliner Volksbank
    Konto 5890047000
    BLZ 10090000
    Betreff: Miete Alban Herbst Dunckerstraße 68, Berlin.
    Keinen Monat angeben, da ich die Übersicht verloren habe, obwohl es „nur“ sieben Käufer >>>> dieser autografierten Ausgabe waren, bislang. (Einträge wie dieser könnten das ändern).

    Wenn Sie >>>> die Anagramme auf die Hauptseite stellen und dann auf das Tagebuch verlinken, fände ich das ausgesprochen schön. Interessant, auch berührend, in diesem Zusammenhang diese katholische Auffassung, was FRAU sei… und daß eben die Kirche weiblich zu sein habe. Mich beschäftigt das – gegen alle emanzipative Correctness – momentan sehr; mir will auch das Devote da hineinpassen, fast beängstigend genau, wie das Wort „devot“ (von deus) sich da fügt. Möglicherweise werde ich >>>> den Beitrag noch lange um weitere gegen-profane Spekulationen ergänzen. Ein renovierter Katholizismus als anti-patriarchal. Das wäre ein Bestimmungsmerkmal, ihn von den Geschwisterreligionen und -religionsschattierungen zu besondern.

  12. Nur die! – Riemenschneiders behaarte Maria Magdalena http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Tilman_Riemenschneider_Magdalena-1.jpg

    „Die Kirche“ kann nur von d i e s e r Maria lernen, nicht von der Benedikts oder auch Johannes Pauls (dem verhüllten Mütterlein). – – Und Riemenschneider ging mit Luther. Keuschnig hat Recht – ohne Luther wäre die Kirche untergegangen.

    (Das spricht freilich nicht für die Evangelikalen, grade für die n i c h t!)

    1. @Keuschnig zu Luther. Auch Thomas Münzer war ein Kind seiner Zeit.

      (Ich kann „meinen“ Bloch einfach nicht verleugnen; spannend, daß er letztlich tiefer in mir drinsitzt als Adorno, wiewohl ich zu meinen Studienzeiten und lange nachher immer vor allem Adornos Seite vertrat, heftig, engagiert, fast etwas verbohrt. Las Bloch sozusagen immer mit Adornos Einwänden, ja Zensur. Welch eine Kraft, wie mit steigendem Alter Ernst Bloch in mir durchbricht… Adorno saß im Kopf und blieb da, Bloch ging – auch und gerade als Sprache – in meinen ganzen Körper. Ich sollte ihn, Bloch, wiederlesen.)

    2. Luther hatte Katherina, Luther zeugte Kinder. Thomas tat es nicht (zumindest offiziell, ich glaub´s jetzt mal). – Waren Sie es nicht, der von Ambivalenz sprach? Luther ist furchtbar, wer wollte das leugnen. Luther ist groß. Das können Sie auch nicht leugnen.

      Tilmann Riemenschneider brachen sie die Hände (erzählt die Legende).

      (Ich muss gerade sehr über mich lächeln. Dass ich einmal Luther verteidigen würde…)

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