Es wird Weihnachten, das Jahresende naht. Bis gestern habe ich nichts davon gespürt. Der Gedanke an Geschenke, an Kaufen, Basteln und Montieren, kommt mir erst heute; überfallartig, kann man sagen.>>>R. die noch im Lande ist, ihre Jobsuche war bisher erfolglos, am Samstag fliegt sie wieder für lange Zeit nach Haus, wird morgen gemeinsam mit der >>>Malerin und mir den letzten Saunabesuch in diesem Jahr absolvieren, wo ich sozusagen alle Kümmernisse und Freuden, die sich in den letzten 12 Monaten angesammelt haben, ausschwitzen werde. Das Jahr begann mit einer schlimmen Krankheit, einer Grippe total und einem sehr schmerzlichen >>>>Bruch, der nicht meiner Eitelkeit geschuldet war. Eifersucht und falscher Friesenstolz sind schlimme Krankheiten, da kann keiner helfen. Dies wird sich im nächsten Jahr so nicht wiederholen können, ja nie mehr wiederholen.
>>>>>„Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern“… dichtet >>>>Jochen Klepper 1938. Ein Hoffnungslied, das alljährlich in den Adventstagen in den evangelischen Kirchen gesungen wird. Wie verzweifelt muss ein Dichter, der solche Zeilen schreibt, gewesen sein, wenn er dann 1942, zusammen mit seiner Frau und deren Tochter, zu sterben beschließt. Mögen uns solche Zeiten erspart bleiben. Ihnen allen schöne Tage, bleiben Sie gesund und mir gewogen.
Bild: Josef Lada.