mein chef…

…. hat heute unter diesen umständen, 12 mitarbeitern einer seiner abteilungen die 39 und 40stunden verträge verlängert, zwei der mitarbeiter, die reine sachbearbeitung machen (die ich mit der erwähnung ihrer funktion keinesfalls diskreditieren will), bekommen ihren 40stunden vertrag unbefristet. das finde ich wirklich sehr nett von meinem chef. mir sagte er vor kurzem, obwohl er mir im sommer eine lösung versprach, daß er meinen 39stunden vertrag unter diesen umständen nicht verlängern könne, bei anderen mitarbeitern kann er das unter diesen umständen ohne wenn und aber: „sonst haben die ja so viel überstunden, die nicht bezahlt werden. ein weiterer grund ist aber noch der, daß diese mitarbeiter auf diese art und weise einen höheren ausgleich für die eintretende kurzarbeit bekommen.“ nachdem er das gesagt hatte, stand ich da… einfach erstmal unfähig, reagieren zu können, ich schloß einfach nur seine tür. er wußte bereits zu dem zeitpunkt, als wir über meine anstehende vertragsverlängerung sprachen, daß kurzarbeit eintreten würde. seit jahren in diesem beruf erlebe ich immer wieder, daß der arbeit einer assistentin eine andere wertschätzung entgegengebracht wird, als der arbeit der mitarbeiter aus den produktiven bereichen. ich schrieb es schon einmal, der werker schraubt die schraube ins metall, der designer legt die zeichnung auf den tisch, der einkäufer seinen krisenstatusbericht über einen lieferanten, der im augenblick nicht liefern kann… das wird als produktiv angesehen. die arbeit einer assistentin nicht. dieses nagelpfeileinderblazertaschetragenimage wirkt nach wie vor, bei den chefs und auch bei der mannschaft. das sitzt so fest, daß ich es ihm rückwirkend bis in die steinzeit nachtragen werde. meine freundin vorhin am telefon: „ja wußtest du denn nicht, daß trotz deiner 35 amtlichen stunden eine 50stündige verfügbarkeit deiner person erwartet wird?“ ab sofort mache ich dienst nach gültiger arbeitszeitrichtlinie. auf sein butterbrot schmier ich ihm das noch.