A. D. VI. Kal. Febr. Anno 2761 a.u.c.

Sechster Tag vor den Kalenden. Dies comitialis. Der glänzende Bruststern des Löwen geht unter, was manchmal die Mitte des Winters bedeutet (Columella).
„hiems bipartita“ – Scheitelpunkte. S. sagte vorgestern, der 25. Januar entspreche dem 25. November. Es kann auch ein anderer November gewesen sein. Meine Gleichung habe ich gerade selber aufgestellt. Der Scheitelpunkt der Aussage war die Wintersonnenwende und die Dauer des Tageslichts. Ich hatte es nicht gleich verstanden. Dahinter der Wunsch, die Tage mögen länger werden. Sie möge den Sommer nicht, die Tage würden dann schon wieder kürzer werden. The beginning of the beginning of the end. In the heart of the heart of the country. Übergang zu Genitiv-Genitiven. Zu Genealogien. Ist mir aber zu geradeaus. Das ist, als wolle man Verwandtschaftsverhältnisse an Eheringen festmachen, an denen ja wohl die meisten Genealogien scheitern, weil sie mehr abzweigen und ins Leere führen müssen, als die Paläanthropologie bei den im Nichts endenden Zweigen ihrer Versuche, den Weg des Menschen genealogisch durch entsprechende Vaterschaften zu rekonstruieren. Fällt mir der Israeli ein, dem ich in diesem Sommer die Hand schüttelte. Hatte noch nie einem Israeli die Hand geschüttelt. Denn er hatte meinen (wirklichen) Vornamen gehört und sprach sofort deutsch mit mir. Vom Vater gelernt, dem die Familie (ich sag’ das jetzt nicht, weil Holocaust-Day ist (wovon ich zufällig weiß (solche Tage der vorgeschriebenen Erinnerung sind mir schlicht fremd und auch zuwider))) umgebracht worden sei. Aber solange eine Sprache eine Muttersprache bleibt, ist sie immun. In diese Richtung geht auch die Behauptung, die beste Art, eine Sprache zu lernen, sei es, eine Freundin (bzw. einen Freund) zu haben, die (der) nur ihre (seine) eigene Sprache spreche. Also Genealogie ist Quatsch. Was zählt, ist der Bauch. Fazit: alles geht auf die Zellteilung zurück: „hiems bipartita“. – Was man heute gar nicht mehr weiß. Denn was soll ich mit einer Packung tiefgefrorener Fischfilets, deren Anzahl FÜNF beträgt! Soll ich nun das Eine mit Hammer und Meißel teilen?

3 thoughts on “A. D. VI. Kal. Febr. Anno 2761 a.u.c.

  1. ha, sie waren bei mitte meer oder so was ähnlichem! ich frug mich das auch, fünnef und alle miteinander verfroren, dann habe ich gedacht, ich schieb die jetzt mal in den ofen, die gehen wohl auf, und dann machte ich ein zwei telefonate und dann, oh wunder, seitdem glaube ich an einen zauber des tiefgefrorenen fischs in der familienpackung. kaufen, zubereiten, und schon ist man nicht mehr allein. kann natürlich auch zum fluch werden. will man das nicht, dann greift man besser gleich zur tiefgefrorenen steinpilzpizza, da bleibt man dann ne weile mit allein. ich weeß nüsch, steinpilze und verdauung, was zählt ist der bauch, oder ein institutsschlüssel zum nächsten wc nach einem steinpilzrisotto…

  2. Ja, im Mittel-Meer, dachte auch an die Sirenen, daran, daß Tiresias die kopulierenden Schlangen trennt und für neun Jahre zur Frau und auch Mutter wird. Und verspinnt sich alles, wie der Band, den sie mir mitgab, mit einem dem Seher Tiresias gewidmeten Gedichtzyklus. Fünf wollte ich allerdings allein nicht essen. Also bleiben mir zwei. Zwei ist mir schon wieder etwas wenig. Kauf’ ich aber eine weitere Schachtel, habe ich sieben. Und so ungerad’ weiter. Neun ist tatsächlich eine bessere Zahl. Zwar ungerad’, aber keine Primzahl. Die aber wieder eine Genealogie hervorbringt: Trinitas der Trinitas der Unitas. Bei den Steinpilzen aber gefällt mir das Wort „Stein“. Auf einem solchen kann man sitzen. So he did. Blind geschlagen und sehend gemacht.

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