Arbeitsjournal. Donnerstag, der 12. Februar 2009.

6.43 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Der Profi fuhr mich >>>> nachts heim, so wurde es d o c h halb zwei, bis ich dann endlich schlief. Kurz nach sechs bin ich auf, hier sieht’s mal wieder aus wie Sau, vor allem, weil auch mein Junge ja hier war, bevor ich >>>> nach Hamburg aufgebrochen bin; sogar das Bettzeug lag alles noch offen. Erst recht ist nicht mal abgewaschen. Da geh ich bis acht bei, dann spiel ich mich am Cello ein, danach radle ich nach Charlottenburg zum Unterricht; telefonisch bei dem Musikhaus nachfragen, ob das elektronische Cello eingetroffen sei, das ich probespielen möchte, nachmittags probespielen, dann unbedingt wieder an die Zagrosek-Fragen zu >>>> Křeneks Orpheus & Eurydike gehen; es ist ein ganzer W u l s t von Arbeit hier; ich muß vor allem auch beim Finanzamt anrufen und um Verlängerung wegen der Steuererklärung bitten.
Erst mal den latte macchiato in mich aufnehmen. Nach Musik ist mir grad nicht.

>>>> Bongartz hat eine enorm tiefgreifende Kritik zu >>>> MEERE geschrieben und sie mir gestern zugeschickt. Wann der Text erscheinen werde, könne sie freilich nicht sagen. Ich war nahezu verdattert, so genau legt sie die Finger nicht auf die Wunden, die das Buch möglich machten, sondern auf die Gründe dieser Wunden. Ganz jenseits der eigentlichen >>>> Verbotsgeschichte, also völlig abgesehen von den berechtigten Interessen des Klägers, wird vollkommen klar, weshalb der Betrieb dieses Buchverbot letztlich – das heißt: von Anfang des Prozesses an – ausgesprochen begrüßt hat; es sind Gründe der politischen Moral, die eine unmoralische ist, weil sie unbegriffene, unbearbeitete Tabus von der Stange läßt. Dazu werde ich später etwas schreiben, vielleicht aber erst, wenn Bongartz‘ Kritik erschienen sein wird.

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