6.25 Uhr:
[Arbeitswohnung. Tschaikowski, b-moll.]
Meinen Jungen grad geweckt, auf seinem Vulkanlager, von dem mir nun >>>> jemand nachsagen möchte, ich kümmerte mich um den Buben schlecht. Seltsam finde ich die persönlichen Übergriffigkeiten, die solche Leute an den Tag legen; ich selbst käme nie auch nur auf die Idee, sowas jemandem Fremden in seine Netzpräsenz zu schreiben, schon gar, ohne irgend welche Hintergründe zu kennen. Die(der)selbe >>>>> nennt mich „gescheitert“, weil meine Arbeit nicht oder nicht angemessen bezahlt wird. Eine gewisse Hämischkeit des Characters ist dem Menschengeschlecht kaum abzusprechen; wahrscheinlich handelt es sich um Verschiebungen, also hier um projektive Abwehr eines eigenen Mankos. Im übrigen lese ich Polkinhornes „Quantentheorie“ weiter; >>>> Forssmann hat recht: es ist ein g u t e s Buch, auch – bzw. grade – für den mathematischen Laien, der sich, sofern er poetologisch interessiert ist, einiges da herausziehen kann; Lévi-Strauss, bricolage. Außerdem liegt hier >>>> Jan Philipp Reemtsmas Vortrag über „Das Scheinproblem der ‚Willensfreiheit’“, bei >>>> Schwabe erschienen, wo AF arbeitet, über die ich an das Bücherl auch herankam. Ich möchte auf den Text gern öffentlich antworten. Aber mein Aufsätzlein über Miniaturen für >>>> die Hamburger Oster-Musiktage geht vor; da kamen mir vorhin erste Einfälle. Soll ja auch nicht lang sein.
Daß die >>>> Bamberger Elegien in diesem Herbst erscheinen werden, habe ich aufgegeben; Αναδυομένη hat recht, ich sollte sie einstweilen beiseitelegen; aus persönlichen Gründen; sie sind momentan nicht so, daß ich die nötige vor allem auch emotionale Distanz hätte – wohl ist die Situation gut, um zu erfinden, kaum aber, um druckgültig abzuschmecken, vor allem, weil die Elegien diesen normativen Zug haben. Was übrigens, das sah >>>> Dielmann recht, am Hexameter liegt.