“das sieht alles sehr gut aus”…

….. sagte der arzt heute ganz früh in der klinik. die entzündungswerte sind runtergegangen, die antibiotika muß ich noch drei tage nehmen, was dann auch wirklich reicht, meinem körper zumindest. mir fehlt der sport so sehr, seit vier tagen mache ich wieder übungen mit der langhantelstange für einzelne regionen meines körpers. ich halte es ohne bewegung einfach nicht aus, verliere muskelmasse. “du hast abgenommen, guck mal deine handgelenke an, du mußt mehr essen.” “die werden auch nicht dicker, oder kräftiger, wenn ich mehr esse.” ich futtere tatsächlich wie ein scheunendrescher. es heißt ja immer, daß man an körpergewicht zunimmt, wenn man zu rauchen aufhört, mein organismus reagiert nicht so, obwohl ich auch jetzt mal süßes esse. englisches weingummi… meine schwester schickte mir in einem kleinen päckchen mehrere tüten davon. morgen wird i. zum frühstück kommen, sie wird ihr cello mitbringen: “ich will, daß du den bogen mal in die hand nimmst.” was ich noch nicht erzählte, am letzten wochenende gab es hier bei mir ein kleines privates konzert. die nachbarn hatte ich vorgewarnt, nachdem w. aber mit der räumlichen enge hier bei mir nicht so einverstanden war, verlagerten wir das ganze einfach in die große alte tenne des hauses, die sich nach oben ja in einer höhe von fast 8 metern öffnet. kurzer hand wurden stühle gestellt, die nachbarn kamen dazu, im hintergrund lieferten liebevolle hände kleinigkeiten auf einen alten holztisch, wein, käse… schinken, brot, die hinterher gemeinsam gegessen wurden, auch alle kinder waren bis spät dabei, sämtliche wohnungstüren standen offen. das war ein wirklich schöner abend. “das sollten wir öfter machen.” “wer spielt hier ein instrument?”…. leider aus allen nachbarfamilien niemand, was ich ganz schade finde. ich will gleich noch losfahren, eine karte besorgen. mein 85jähriger nachbar theo liegt im krankenhaus, es wurden ihm in seinem hohen alter drei bypässe gelegt. vor fünf tagen holten sie ihn in der nacht, er schaffte es gerade noch, den notruf zu aktivieren, als die sanitäter kamen, hatten sie den schlüssel zu seiner wohnung vergessen, was seinem akuten zustand nicht sehr zuträglich war, was auch noch ein nachspiel haben wird. göttin sei dank haben drei nachbarn einen schlüssel. ich bekam davon überhaupt nichts mit, schlief tief und fest. “wir dachten erst, die wollen zu dir, dann sahen wir, daß sie um das haus herum zu theos wohnung liefen, da nahm ich den schlüssel schon in die hand, warf mir eine jacke über”, sagte m.. er liegt noch auf der intenisiv, es geht ihm schon besser. das erste, was er sagte, als er aus der narkose wach wurde: “ich will nach hause.” er freut sich schon auf die reha-maßnahme, weil er weiß, daß er an diese an der see verbringen wird. und ich…. ich fand gestern auf der stufe vor meiner tür, ein kleines lieb verpacktes büchlein: “gute besserung, damit dir die zeit nicht zu lang wird”, mit einer von allen nachbarn unterschriebenen karte. immer wieder kommen angebote: “sag bescheid, wenn du etwas brauchst.” eine wirklich angenehme hausgemeinschaft, sehr liebe menschen, und das kinder da sind, freut mich noch mehr.
vorhin rief mein chef noch an, sein dem gespräch innewohnendes ansinnen schildere ich hier jetzt nicht, ich verneinte klar und deutlich, sagte ihm, daß der arzt heute früh im gespräch noch die woche ab dem 18.05. als verlängerung für notwendig befände. ich hörte ihn schlucken, was mich aber nicht interessiert. diese woche ist eh kurzarbeit für die ganze woche angesagt, ich wäre so oder so zu hause. da ich auch, wenn ich krankgeschrieben bin, kurzarbeitsentlohung für die ganze woche bekomme, kann ich auch gleich richtig zu hause bleiben. warum ich das tu?…. weil man dem arbeitgeber trotz kurzarbeit an diesen tagen seine arbeitskraft zur verfügung halten muß, man verbringt diese tage sozusagen auf abruf zu hause. womit mein arzt überhaupt nicht einverstanden war: “sie werden diese woche noch brauchen, und ich will, daß sie sich diese zeit wirklich noch nehmen.” das sind dann ingesamt doch fast sechs wochen. ich werde dann eine woche arbeiten, und die woche darauf an die see fahren. mit meinem chef ist das geklärt, weil ich diese wohnung schon seit ende februar für diesen zeitraum gebucht habe. zuerst wollte ich stornieren, mein chef aber sagte mir: “nein, fahren sie ruhig, es wird ihnen gut tun”, wenigstens das gestand er mir zu, worüber ich mich allerdings wunderte. sein versprochener krankenbesuch fand bis jetzt nicht statt, die neue kollegin will allerdings diese woche an einem abend kommen, was aber, wie ich das einschätze, auch nicht passieren wird. ich kann ehrlich gesagt, auch drauf verzichten. den tag heute werde ich verdaddeln… mit essen, schlafen, lesen… und so….

nachtrag:
ich seh grad, daß federweiß wieder schreibt… schön das…